Kapitel 7 ♛ Orangentitten & Orangengehirne

359 20 75
                                    

: I'll Be Good - Jaymes Young

NINA
„Okay Luna, was tust du da?", prustete Ámbar los, als Genannte sich ihre und meine Orangen von unseren leeren Tellern schnappte und sich vor den Oberkörper hielt.

„Ach Nichts ich gucke nur ab wann meine Brüste perfekt wären...", murmelte sie ziemlich gedankenverloren und strich so liebevoll über die braunen Stielenden, die nur ganz winzig und mittig am Ende der Orangen hinausschauten, als wären es ihre erregten Nippel. Hoffentlich hatte sie nicht vor sie sich demnächst unter das Oberteil zu stopfen, da ich eigentlich noch vorhatte meinen Nachtisch zu essen.

Im Moment war ich allerdings zu schockiert, dass ihre Schnapsidee von vorgestern wieder hochkam, als dass ich mir weiter Sorgen um mein Essen hätte machen können. „Sag bloß nicht du kommst wieder mit deiner verrückten Idee von der Brust-Op an..." Den ganzen gestrigen Tag hatte sie kein Wort mehr über ihren Sonnenstichanfall verloren und ich dachte somit automatisch auch, dass das Thema gegessen wäre, aber allem Anschein nach ließ sie es ja doch nicht wirklich in Ruhe...

„Brust-O- Bitte was?!" Der Blondine gegenüber von mir an unserem Mensatisch, an dem wir mittlerweile regelmäßig gemeinsam zu dritt unsere halben Mittagspausen verbrachten, blieb das Lachen sofort im Halse stecken. Fast verschluckte sie sich sogar da dran. Stattdessen schaute sie die nicht-mehr-ganz-so kleine Mexikanerin mit ihren mordshohen Absätzen in einer Mischung aus Erstaunen und Entsetzen an.

„Genau meine Reaktion.", kommentierte ich ihren Blick nur und klaubte mir eine Banane von Ámbars Teller um diese stattdessen zu schälen. Beim Gedanken an Orangen und Titten im Zusammenspiel verging mir da doch der Appetit auf meine Lieblingsfrucht. Auch wenn das bittere Herbe mir immer wieder den süßen Kern meines Lebens aufwies.

„Du brauchst gar nicht so einen auf verurteilenden Unterton und unschuldigen Blick machen, Nina!", krähte Luna nur beschwererisch und haute demonstrativ mit der Faust auf den Tisch. „Gastón hat schließlich gestern unentwegt auf deine tollen Brüste gestarrt; ich sag ja - Jungstraum!"

Ich selbst verschluckte mich nun fast an dem kleinen Stück Banane, an dem ich soeben vorsichtig geknabbert hatte und warf ihr einen Blick zu, der ihr bedeuten sollte, doch bitte die Klappe zu halten. Ámbar war außer sich gewesen, als sie von der kleinen...Auseinandersetzung von Gastón und mir erfahren hatte. Die Verwarnung, die ich mir dabei eingehandelt hatte, und die Entschuldigung, die Gastón gegenüber laut meinem doch-nicht-mehr-Lieblingslehrer Señor Martín angemessen war, waren dabei der Höhepunkt gewesen. Ich glaubte, sie ließ nun all die Wut, die sich über all ihre verschwendeten Jahre mit Matteo in ihr aufgestaut hatte, raus, wo sie doch in mir jemanden gefunden hatte, der in seinem besten Freund einen noch größeren Feind gefunden hatte, als sie selbst in ihrem Exfreund.

Allerdings machte es fast direkt nachdem die verräterischen Worte aus dem Mund meiner eigentlich besten Freundin gepurzelt waren, ein eindeutiges Klick! bei der hübschen Blondine. Das sah man ihr sofort an, wie sie die Augen weit aufriss und unzufrieden die Mundwinkel nach unten verzog. „Du warst nicht wirklich bei Gastón um dich zu entschuldigen oder, Nina?!" Um ihre gegenpolige Ansicht zu verdeutlichen, verschränkte sie die Arme - wütend? - vor ihrer Brust. Oh man, hätte mich eine Verweigerung nicht zu viel gekostet, wäre ich doch selbst sauer auf mich. Dafür hatte ich ja die Wahnsinnsidee mit der Verschriftlichung gehabt. Bevor ich mir ein ‚Tut mir leid.' über die Lippen gepresst hätte, hätte ich Gastón sicher vor - besser noch auf - die teuren Footballschuhe gekotzt.

Bevor sie den Mund aufmachen konnte, räusperte ich mich nur hastig und merkte an, dass ich mich sehr wohl nicht entschuldigt hatte. „Ich kam einfach nicht dazu, weil er wieder ein Vollarsch war." Mich grauste es schon davor, das Prozedere erneut in Angriff nehmen zu müssen. Ich hatte jeden einzelnen Schritt Richtung Footballplatz perfekt geplant, als ich mich für meine Entschuldigung aufgerafft hatte und damit fast drei Stunden meines Lebens verschwendet. Ich wusste gar nicht, ob ich überhaupt so viel Zeit mit den Gedanken bei Perida überleben konnte. Obwohl, wenn ich daran dachte was mir sonst blühte, könnte ich mich auch wieder vor mir auf meinen Teller übergeben. Vielleicht war das Essen in unserer Mensa auch einfach nur vergiftet, auch wenn es ertragbar war im Gegensatz zu dem Fraß, den sie mir in Spanien vorgesetzt hatten. An meiner alten Eliteschule.

Prince Asshole Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt