22 ~ Deutschland - Frankreich

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Lisa

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Lisa

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Gespannt wachte ich am nächsten Morgen auf.
Ich konnte die ganze Nacht kaum schlafen.
Heute stand das Viertelfinale der WM an: Deutschland gegen Frankreich.
Freudig sprang ich aus dem Bett, zog mich schnell an und machte mir die Haare.
Anschließend ging ich zu Saras Zimmer und klopfte an die Tür.

Eine noch müde Blondine öffnete sie. Ihre Haare lagen wild über ihre Schultern, aber sie war zumindest ordentlich angezogen.
"Guten Morgen. Hattest du eine wilde Nacht?" fragte ich Sara, während sie sich gähnend durch die Haare wuschelte.
"Eher einen schlechten Traum. Ich konnte kaum schlafen und dazu war es auch noch so heiß in der Nacht", beschwerte sie sich.
Ich musste lachen, weil ich an etwas anderes dachte.
"Bist du schon bereit und aufgeregt für das Spiel heute?" fragte ich sie sofort.
"Äh... Nach dem dritten Mal wurde es langweilig..." scherzte sie.
Ich setzte ein entgeistertes Gesicht auf, aber Sara fing sofort an zu lachen.
"Haha", rollte ich nur mit den Augen. "Natürlich freue ich mich. Es war schrecklich, als ich beim letzten Spiel im Hotel bleiben musste."
"Hey, ich war doch dabei", erwiderte ich.
"Das meinte ich gar nicht so", lachte sie erneut. "Ich bin froh, dass du hier bist und vor allem, dass du mit zum Spiel kommen kannst."

Wir beschlossen, mit den Jungs, die uns im Flur begegneten, frühstücken zu gehen.
Sara setzte sich natürlich zwischen Manu und Basti, während Thomas und ich uns ihnen gegenüber setzten. Das Frühstück war lustig.
Thomas alberte herum und wurde von Basti und Lukas noch mehr angestachelt.
Sara hörte Manu zu, während sie fast ihr Müsli vergaß.
Kurz vor Ende der Frühstückszeit, als alle mehr oder weniger friedlich auf ihren Stühlen saßen, sprach Saras Vater, der Bundestrainer, zu uns.
Er erklärte, wie der Tag ablaufen sollte, und sagte, dass wir uns in einer halben Stunde am Bus treffen würden.

"Sara, wir müssen noch etwas besprechen", sagte Saras Vater zu ihr.
"Alles klar", antwortete sie und stand auf.
"Wenn ich wegen einem von euch Ärger kriege..." wandte sie sich dann an die Jungs, die überrascht schauten.
Dann drehte sie sich zu mir: "Kannst du meine Tasche holen? Wir treffen uns dann am Bus."
Sie gab mir ihre Zimmerschlüsselkarte.
"Bis gleich", rief ich ihr noch hinterher, als sie ihrem Vater hinterherlief.
"Wieso sollte sie Ärger wegen uns kriegen?" fragte Thomas in die Runde.
Die anderen und ich schauten uns erst gegenseitig an, bis ich es nicht mehr aushalten konnte und anfing zu lachen.
Basti lachte als Nächster, dann Lukas und Philipp, und auch Manu konnte sich nicht zurückhalten.

Wenig später saßen wir alle wieder zusammen im Bus, und ich schaute auf mein Handy, da ich einige Nachrichten bekommen hatte.
Maria, eine gute Freundin aus dem Stall, hatte ein paar Bilder von den Pferden geschickt.
Auf dem Hof war ein kleines Fest im Gange, mit einer Leinwand an der Scheune, auf der alle das Spiel sehen konnten.
Auch meine Mutter, Saras Mutter und ihr Bruder hatten sich dort versammelt, um das Spiel zu schauen.
Es war bereits dunkel, und das Lagerfeuer brannte in der Mitte des Hofes, da es in Deutschland schon spät war.
Die Kinder, die immer zur Reitstunde kamen, hatten die Pferde mit Fingerfarbe in den Farben der deutschen Flagge bemalt
Ravenna und Elito waren ebenfalls bemalt und trugen Deutschlandflaggen auf dem Rücken. Ich machte Sara auf die Bilder aufmerksam.
Das Strahlen in ihrem Gesicht wurde heller, als sie ihr Pferd sah.
"Gott... Ich glaube, ich vermisse sie am meisten", sagte sie dann.
"Ja, ich vermisse Elito auch schon", stimmte ich ihr zu.
"Was wollte eigentlich dein Vater vorhin von dir?" fragte ich sie nun.
Sie lehnte sich zu mir hinüber und antwortete leise, damit es niemand mitbekam: "Er wollte, dass ich ihm bei der Aufstellung helfe. Er meinte, ich hätte ein Gespür für die Jungs und wüsste, wer gut für das Spiel heute wäre."
"Na hoffentlich können wir deiner Auswahl vertrauen", scherzte ich etwas.
Sara wollte etwas erwidern, aber wir wurden vom Gejohle der Fans außerhalb des Busses unterbrochen.
Es waren allerdings französische Fans, die irgendetwas in ihrer Landessprache gröhlten.
Verdammt, ich hätte damals im Französischunterricht besser aufpassen sollen.
"Die Franzosen sind doch verrückt", sprach ich nun lauter aus, als ich eigentlich wollte.
"Da hast du die deutschen Fans dieses Jahr noch nicht erlebt", antwortete mir Toni Kroos, der neben uns saß.
Ich zuckte etwas zusammen, als er mich von der Seite anlächelte.
Natürlich hatten wir uns schon mal unterhalten, aber mehr auch nicht.
Ich war ja eher mit Sara und den anderen Jungs unterwegs.
"Oh, die kenne ich leider auch schon ziemlich gut", lachte ich dann zurück.

Irgendwann kamen wir am Stadion an und stiegen aus dem Bus.
Die Spieler hatten ihre Trainings-Shirts angezogen und machten sich warm für das Spiel.
Einige von ihnen hatten sich neben dem Tor auf der rechten Seite versammelt.
Sara und ich gingen zu Thomas, Basti, Mats und den anderen und schauten ihnen zu.
Sie warfen Bälle in einen Papierkorb, den einer der Trainer hielt.
Nach einer Weile sprang Sara jedoch auf und versuchte es selbst.
Sie nahm einen Fußball in die Hand und warf ihn in den Korb, der auf dem Boden hinter der Bande stand.
"Wuhu, ich kann's noch", jubelte sie und sprang im Kreis herum.
Die Jungs klatschten sofort.

Nachdem die Spieler ihr Warm-up beendet hatten und Sara mich an der Presse vorbeigeschleift hatte, gingen wir zurück in den Tunnel.
"Bist du aufgeregt?" fragte mich Sara, während wir vor der Umkleide warteten.
"Ist das jetzt die Retourkutsche, dass ich dich immer gefragt habe?" lächelte ich ihr entgegen.
"Hihi, vielleicht", gab sie mir mit einem Augenzwinkern zurück.
Plötzlich hörte ich das Klingeln ihres Handys.
Als sie es herausholte, sah ich von der Seite den Namen Tom.
Ich beobachtete Sara, wie sie auf das Handy starrte und ein paar Klingeltöne abwartete.
Dann steckte sie es wieder in ihre Handtasche, die sie über die Schulter trug.

Fragend schaute ich sie an.
"Wir müssen uns jetzt auf das Spiel konzentrieren", sagte sie.
Sie drehte sich um und klopfte zweimal an der Tür der Umkleide.
"Okay, Jungs, seid ihr alle angezogen? Wir kommen jetzt rein", rief Sara in die Umkleide, als sie die Tür öffnete.
Es gab noch eine kurze Team-Besprechung, bei der Saras Vater den Spielern Mut zusprach, und alle brüllten laut los.
Danach ging es wieder raus auf den Platz und ins Viertelfinale gegen Frankreich.

Schon in der 12. Minute köpfte Mats das 1:0 für uns.
Es gab viele weitere Chancen, die Führung auszubauen.
Schürrle kam in der zweiten Halbzeit für Miro ins Spiel.
Thomas bereitete immer wieder gute Bälle für ihn vor, aber jedes Mal waren ein französischer Spieler oder ihr Torhüter dazwischen.
Manu konnte eine gute Chance für Frankreich abwehren, sodass wir nur noch das 1:0 halten mussten.
Und dann ertönte der Schlusspfiff – das Spiel war vorbei.

Wir hatten es geschafft, ins Halbfinale einzuziehen.
Sara und ich fielen uns freudestrahlend in die Arme, bevor wir zu den Jungs auf das Feld rannten.
Wir jubelten und feierten gemeinsam mit dem ganzen Team auf dem Platz, bevor es zurück in den Tunnel ging.
Nach den Interviews, bei denen Sara und ich uns geschickt davongeschlichen hatten, ging es auch schon wieder zurück zum Hotel im Bus.

"Ich habe eigentlich keine Lust mehr auf das Spiel um den dritten Platz", sagte Philipp, der vor uns in den Bus stieg.
"Nein, ich glaube, das denkt keiner mehr. Wir werden das Ding rocken!" rief ich nun aus und jubelte, als ich ihm folgte und im Augenwinkel sah, wie Sara und Manu nebeneinander standen und sich anlächelten.

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Sara Und Die Mannschaft | Manuel Neuer FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt