29 ~ Die Ruhe vor dem Sturm

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Trübselig saß ich auf meinem Bett und starrte aus dem Fenster.
Es wurde bereits dunkel, als ein sanfter Windstoß die dünnen weißen Vorhänge aufwirbelte.
Ich scrollte durch meine Nachrichten auf dem Handy, als es an der Tür klopfte.
Mein Handy ließ ich auf das Bett fallen und stand auf.
Als ich die Tür öffnete, sah ich Manu vor mir stehen.
"Manu, was machst du hier? Es ist schon fast Schlafenszeit, und ich möchte alleine sein", flüsterte ich leise.
"Ja, ich weiß, du warst nicht beim Essen. Lisa hat mir erzählt, was los ist", sprach er, während er das Zimmer durchquerte.
"Hey, vertraust du mir?", fragte er anschließend.
Ich nickte leicht.
"Ich muss dir etwas zeigen. Komm mit", sagte er und streckte mir seine Hand entgegen.

Ich nahm seine Einladung an, griff nach seiner Hand und ließ mich mitziehen.
Die Tür fiel hinter mir laut ins Schloss.
Doch ich folgte Manu nach draußen, hinter das Hotel, zum Strand.
Da ich keine Schuhe trug, spürte ich jeden einzelnen Stein auf dem Weg und dann den Sand zwischen meinen Zehen.
Der salzige Meereswind wehte mir entgegen und ich hörte bereits das Rauschen der Wellen.

"Manu, wenn uns hier jemand erwischt... Du hast morgen ein wichtiges Spiel, das Finale gegen Argentinien. Du solltest besser schlafen gehen", sagte ich besorgt.
"Ja, gleich, aber..." Er stockte kurz, nahm meine Hände in seine und lief auf das Wasser zu.
"Du warst den ganzen Tag so niedergeschlagen. Ich weiß, dass es an deiner Situation nichts ändert, aber..." Er stockte erneut und schaute auf den Boden.
Ich legte meinen Kopf schief und fragte mich, was er vorhatte.
"Sara, in den letzten Wochen sind wir so gute Freunde geworden, also wollte ich dich aufheitern", sprach er und sah mir in die Augen. Seine blauen Augen funkelten hell und freundlich.

Dann legte er seine Hände auf meine Schultern und drehte mich in Richtung Meer.
"Das ist sehr nett von dir, aber..."
Ich schaute zum Meer und sah, was er vorhatte. Das Meer glitzerte im hellen, leicht bläulichen Mondlicht.
Ein Lächeln breitete sich auf meinen Lippen aus. "Das sieht wunderschön aus."
"Ja, das habe ich gehofft", sagte Manu. Er stellte sich neben mich und schaute mich an, während ich meinen Kopf zu ihm drehte.
"Das ist wirklich schön, aber wir sollten lieber wieder reingehen", schlug ich vor.
"Schwimmen wir nicht noch eine Runde?" meinte er.
Bevor ich etwas sagen oder tun konnte, hob er mich bereits mit beiden Armen hoch und trug mich ins Wasser.
"Was? Nein, Manu!" quiekte ich laut.
Ich hörte nur das Platschen des Wassers, als ich mich mit meinen Armen um seinen Hals klammerte.

Manu ließ mich plötzlich fallen, direkt ins Wasser.
Doch weil ich mich an ihm festgehalten hatte, zog ich ihn mit hinunter.
Ein Aufkeuchen entkam uns, als wir gleichzeitig wieder auftauchten.
"Hast du sie noch alle? Was ist, wenn uns jemand erwischt? Was ist, wenn mein Vater uns sieht?" fragte ich wütend und ängstlich.
"Sei nicht so ängstlich, bleib locker", sagte er.
Ich schaute ihn entgeistert an. "Locker?", hackte ich nach und schickte ihm einen Schwall Wasser ins Gesicht.
"He, das ist nicht fair!" rief er empört aus und tat dasselbe bei mir.

So ging es eine Weile weiter.
Ich schwamm vor ihm davon und er jagte mir hinterher.
Nach unserer kleinen Hetzjagd, bei der ich aufgeben musste, schwammen wir nur noch nebeneinander her.
"Du hast recht, das ist eine schöne Ablenkung", stimmte ich seiner vorherigen Aussage zu.
Zum Glück war es warm genug, um auch in der Nacht zu baden.
Wie spät mochte es wohl sein?

"Wir sollten wirklich wieder reingehen", schlug ich vor und schwamm näher zu ihm heran.
"Schon jetzt? Es ist doch gerade so schön hier", erwiderte Manu und kam ganz nah an mich heran.
Er hielt mich unter Wasser fest. "Morgen ist ein wichtiger Tag, für uns alle, und vor allem solltest du ausgeruht sein", sprach ich und hob eine Hand aus dem Wasser, um sie an seine Wange zu legen.
Ich lächelte und er lächelte zurück.
"Du hast recht. Komm, wir wollen nicht, dass dein Vater uns noch erwischt", sagte er und ließ mich los.
Er schwamm bereits zum Strand, und ich folgte ihm.
"Na, wer ist hier ängstlich?", fragte ich ihn mit Bezug auf seine vorherige Bemerkung.

Zusammen liefen wir über den Strand zurück.
Doch als wir gerade in eines der Häuser hineingehen wollten, stand plötzlich mein Vater vor uns.
"Paps", stieß ich erschrocken und entgeistert aus.
"Ihr wisst schon, dass es bereits seit einer Stunde Nachtruhe ist", sagte er wütend.
"Manuel, du..." Ich unterbrach ihn sofort: "Es ist nicht seine Schuld. Ich übernehme die Verantwortung dafür."
Manu wollte etwas sagen, aber ich deutete ihm, still zu sein.
Mein Vater sah mehr als nur wütend aus. "Manuel, du gehst sofort in dein Zimmer!"
Manu nickte nur bedrückt und ging in sein Zimmer.
"Und du, junges Fräulein, ich will nichts hören. Morgen früh geht ein Flugzeug zurück nach Hause. Verstanden?" fuhr er mich an.

"Was? Nein, du kannst mich nicht erst hierher mitschleppen und kurz vor Schluss sagen, dass ich gehen soll..."

"Du fliegst morgen früh sofort nach Hause. Ich werde deiner Mutter Bescheid geben."

"Aber..." Ich wurde unterbrochen.
"Kein Aber. Das sage ich sowohl als dein Vater als auch als Bundestrainer. Hast du mich verstanden?" Er schien schon fast zu brüllen.
"Ja", antwortete ich laut. "Aber bitte lass Manu morgen spielen..."
"Das werden wir morgen sehen", sagte er und wollte bereits gehen, als ich ihn am Arm zurückzog.
"Bitte, Paps. Ich übernehme alle Schuld, aber bitte lass Manu spielen. Du hast mir nie zugehört, aber bitte tue es dieses eine Mal. Bitte tue morgen das, was wir besprochen haben", flehte ich meinen Vater an, doch er zeigte keinerlei Reaktion und ging einfach in sein Zimmer.
Traurig ging ich in mein Zimmer, trocknete mich ab und zog frische Kleidung an.
Dann legte ich mich ins Bett.

Als ich am nächsten Morgen die Treppe hinunterkam, waren bereits alle dort, außer Lisa.
Sie kam hinter mir die Treppe hinunter, da sie mich begleiten wollte.
Obwohl ich ihr gesagt hatte, dass sie das nicht tun müsse, bestand sie darauf, mit mir zu gehen.
Selbst wenn das bedeutete, nicht beim Finale dabei sein zu können und von ihrem Thomas getrennt zu werden.
Die Spieler hatten betrübte Gesichter, während auch mein Blick traurig war.
Ich verabschiedete mich einzeln von jedem.
Am Ende standen Thomas, Basti, Lukas, Philipp und Manu da.

Ich umarmte Philipp und Lukas.
Basti drückte mich fest an sich.
Dann kam ich zu Thomas, der beinahe in Tränen ausbrach.
"Du bist wirklich zu einem meiner besten Freunde geworden", sagte er leise, bevor er sich an Lisa wandte und ihr spße Abschiedsworte insvOhr flüsterte.

Und dann war Manu an der Reihe. Wir umarmten uns innig.
Als ich mich von ihm löste, legte ich meine Hände an seine Wangen, und er legte seine Hände auf meine.
"Grwinnt", flüsterte ich ihm zu und gab ihm einen kleinen Kuss auf die Wange.
Dann ließ ich ihn los.
Meinem Vater sagte ich nur "Auf Wiedersehen".
"Was ist mit den Koffern?", fragte er mich.
"Mit Handgepäck geht es schneller", antwortete ich nur. "Ihr könnt ihn mitnehmen."
"Ja", antwortete er knapp.
Ohne weitere Worte stiegen wir ins Taxi und es fuhr los.

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Sara Und Die Mannschaft | Manuel Neuer FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt