DREI

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Als er aus der Klostertür trat, sah Finan, dass sich das Gewitter der Nacht aufgelöst hatte und der Himmel wieder blau und annähernd wolkenfrei war

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Als er aus der Klostertür trat, sah Finan, dass sich das Gewitter der Nacht aufgelöst hatte und der Himmel wieder blau und annähernd wolkenfrei war. Die Sonne beschien den noch feuchten Boden und ließ die von Tau bedeckten Blätter der Bäume glitzern. Auf den kleinen Straßen des Ortes herrschte schon geschäftiges Treiben. Pferde wurden über schlammigen Boden geführt und Bettlaken aus den Fenstern der Strohgedeckten Hütten geschüttelt. Irgendwo schrie ein Kind nach seiner Mutter und zwei Frauen in der Nähe unterhielten sich über die Schäden, die das Gewitter auf ihren Feldern angerichtet hatte.

Er ging an dem Palas seines Herrn vorbei, der wahrscheinlich seit dessen letzter Abreise ungenutzt und ungepflegt dastand und von Cocchams Schönheit während Uhtreds sesshaften Jahren zeugte. Seitdem er von Alfred zum Geächteten erklärt worden war, hatte Uhtred seinem Haus nur selten einen Besuch abgestattet. Vermutlich erinnerte Coccham ihn zu sehr an Gisela und alles, was er durch ihren Tod verloren hatte. Doch nun hatte er sich dazu entschlossen, Coccham wieder sein Zuhause zu nennen und seinem Palas die Ehre seiner Anwesenheit zu erweisen.

Finan würde, nachdem er Sturmjäger über den Fluss gebracht hatte, einige Mägde bitten, das Haus vor Uhtreds Ankunft für ihn herzurichten. Die meisten der Diener, die in Uhtreds Dienst gestanden hatten, waren nicht mit ihm mach Wintanceaster gegangen und verweilten mit hoher Wahrscheinlichkeit immer noch in Coccham. Genau wie die Familien der Krieger, die Uhtred in den Kampf begleitet hatten.
Doch zuerst verließ er den Ort durch das große Holztor, an dem Dain ihn in der vergangenen Nacht empfangen hatte und das am Tag weit offen stand, um Händler ein-und ausgehen und Fischer an den Fluss zum Angeln zu lassen.

Der Hauptteil der Felder, der Einwohner Cocchams, lag außerhalb der Dorfbegrenzung, sodass regelmäßig Fuhrwerke und Heuwagen das Tor passierten.
Da die Strömung Finan am Vorabend so weit von der Fähranlegestelle weggetrieben hatte, musste er eine Weile dem Lauf der Temes flussabwärts folgen, bevor er am Ufer das Fährboot entdeckte und die Böschung hinabkletterte. Im Dunkeln hatte er nicht erkannt, ob das Boot von der wilden nächtlichen Fahrt Schäden davon getragen hatte, nun entdeckte er Wasser am Boden, das sowohl vom Regen als auch von einem Leck stammen konnte.

Mit einem Satz sprang er ins Innere und griff sich den Eimer, der auf dem Wasser obenauf schwamm. Nach und nach schöpfte er die Fluten aus dem Holzboot und stellte erleichtert fest, dass an der Stelle, an der das Boot in den Fluss hing, kein neues Wasser durch die Planken drang. Ein Leck schien es also doch nicht zu geben. Während er langsam aber stetig den Boden trocken legte, hörte er Rufe von der anderen Flussseite. Er hielt einen Moment inne, um zu schauen ob die Rufe ihm galten und entdeckte am anderen Temesufer einige Männer.

Aus der Ferne konnte er nur erkennen, dass zwei von ihnen die Arme erhoben hatten und winkten und der dritte versuchte, mit Rufen auf sich aufmerksam zu machen. Nach einem flüchtigen Blick in die Umgebung war ihm klar, dass keine andere Person in der Nähe war, die sie begrüßt haben konnten. Also hob er den Arm ebenfalls zum Gruß, schöpfte noch einige weitere Eimer Wasser aus dem Bugraum, bevor er befand, dass es für eine Überquerung des Flusses ausreichen würde und das Boot weiter hinaus ins Wasser schob.

LIV |Finan/The Last Kingdom FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt