Kapitel 35- Frauenbesuch

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Pov. Hermine

Es vergingen einige Wochen.  Mittlerweile war es zur Routine geworden, dass Hermine und Severus nach einem Schultag über ihren Tag redeten. Sie aßen gemeinsam und verbrachten an den Wochenenden zusammen besonders viel Zeit . Sie gingen gelegentlich in Restaurants essen oder sie machten Spaziergänge und picknickten am See. Es wusste zwar außer Harry,Ron und Ginny noch niemand von ihrer Liebe zueinander (außer vielleicht McGonagall), aber sie genossen die Zeit gemeinsam sehr.

Heute war der dritte Ferientag. Heute morgen hatte sie mit Severus gefrühstückt und nun machte sie sich gerade auf den Weg in die Bibliothek. Sie hatte beschlossen noch einigen Unterrichtstoff zu wiederholen. Severus hatte ihr zwar versichert, dass das nicht nötig war, aber sie hatte darauf bestanden. Während sie in der Bibliothek Bücher wälzte, braute Severus gerade Heiltränke für Poppy. Eigentlich hätte sie gerne geholfen, aber so wie sie nun einmal war, musste sie sich an ihren eigenen Lehrplan halten.
Nach einigen Stunden kehrte sie zu Severus zurück. Sie klopfte an sein privates Labor an, doch als sie öffnete war dies leer. Wo war er bloß?

Auch in der Wohnung fand sie ihn nicht, also machte sie sich auf den Weg zu seinem Büro. Als sie gerade um die Ecke bog, ging die Türe zu Severus' Büro auf. Als sie sah, wer heraus kam, traute sie ihren Augen nicht. Eine ungefähr 25 Jährige blonde Frau kam heraus. Sie trug eine enge Bluse, aus der ihre große Oberweite hervorzuquellen schien. Ihre Hose ging nur bis knapp unterhalb ihres Hinterns und ihre langen Beine waren in hohe Schuhe gesteckt. Als wäre das alles nicht genug, trug sie auch noch knallroten Lippenstift, welcher besonders im Kontrast zu ihren langen, blonden Haaren stand. Als sie Hermine erblickte, zog sie eine Augenbraue in die Höhe und sprach mit sehr hoher Stimme: "Sie sollten einen Moment warten, bis... Severus wieder im Stande dazu ist mit einer Schülerin zu sprechen...Er war gerade anderweitig beschäftigt", sagte sie provokant. Ohne ein weiteres Wort zu sagen, stolzierte sie davon. Dabei wackelte ihr großer Hintern bei jedem Schritt und das Geräusch ihrer hohen Schuhe hallte durch den Flur. Zurück blieb nur eine schockierte und stumm weinende Hermine.
Wie konnte er ihr das antuen? Er war die ganzen Ferien so liebevoll zu ihr, und immer wenn es zwischen ihnen leidenschaftlich wurde, brach er ab und meinte, es sollte was besonderes werden. Pah! Er wollte nicht mit ihr schlafen, und stattdessen schleppt er sich diese Schlampe ins Bett! Oder wohl eher ins Büro!
Mittlerweile rannten ihr ununterbrochen Tränen die Wange hinunter. Sie schluchzte. Sie waren verheiratet und er sprach immer von Treue. Und was macht er? Er hüpft mit der nächsten Schlampe ins Bett.
Immer wieder sah sie diese Frau vor ihren Augen. Sie war so viel schöner als sie und hatte eine viel weiblichere Figur.
Schnell rannte sie auf das Schlossgelände. Egal ob das um die Uhrzeit noch erlaubt war oder nicht. Ihr war gerade alles egal. Sie wollte allein sein. Und sie wusste nicht wohin. In ihre Wohnung...Seine Wohnung konnte sie ja wohl schlecht.
Also rannte sie zum See. Ihr Blick war vorlauter Tränen verschleiert, aber sie rannte. Die Kälte schlug ihr ins Gesicht, aber sie spürte nichts. Severus hatte sie verletzt. Er hatte ihr Herz gebrochen. Wieder schluchzte Hermine. Als sie am See ankam, setzte sie sich auf einen Stein am Ufer.
Wie konnte er nur? Wie? Gefiel sie ihm nicht? War sie ihm nicht genug?
Wieder schluchzte Hermine. Es war kalt. Sehr kalt, doch Hermine spürte nichts. Sie hatte keinen Mantel an und sie würde wahrscheinlich bald erfrieren. Kleine Schneeflocken tanzten durch die Luft. Es hatte begonnen zu schneien, doch auch das registrierte Hermine nicht. Sie fühlte sich so hilflos. Sie war mit Severus verheiratet, sie konnte nichts gegen seine Untreue unternehmen. Sie musste es ertragen, was es viel schlimmer für sie machte. Schneeflocken fielen ihr ins Gesicht. Normalerweise würde Hermine sich jetzt riesig freuen. Sie liebte den Winter, aber jetzt bemerkte sie es kaum. Der Mensch, den sie am meisten auf der Welt liebte, der hatte sie verletzt. Er war fremdgegangen. Er, der immer von Treue sprach, hatte sein Versprechen gebrochen. Hermine fühlte sich benutzt.

Langsam begann Hermine zu zittern. Auf ihrem Pulli sammelten sich die Schneeflocken und ihre Tränen waren eiskalt. Aber ihr war es egal. Die Wassertropfen, die an ihren Wangen hinunter tropften schnitten in ihre Haut.  Sie wollte etwas fühlen egal was, aber sie fühlte nichts.
Mit kalten Fingern griff sie zu ihrem Zauberstab und ließ eine kleine Flamme erscheinen. Aber nicht einmal diese konnte ihr Wärme spenden.
Er hatte sie betrogen. Er liebte sie nicht. Sie war ihm nicht genug.
Mit diesen Gedanken schlief sie in der Kälte mitten im Schneegestöber ein.

Gesetz oder Liebe? ~Sevmine      (*Abgeschlossen*)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt