Die Kette

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Am nächsten Tag stand die Polizei vor der Tür. Sie befragten alle Angestellten über mehrere Stunden. Leo war verblüfft, warum hatte sie ihm nicht gesagt, dass sie mit der Polizei zusammenarbeitete? War sie Undercover? Sie wurde immer mysteriöser. Wenn die Polizei ihre Arbeit gut machte,  müssten sie den Täter bald gefunden haben und dann würde er nie erfahren wer sie war. Er musste sich mehr bemühen, um es herauszufinden oder sie dazu zu bringen ihre Identität offenzulegen. Ihm kam eine Idee.

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"Warum hast du mir nicht gesagt, dass du mit der Polizei arbeitest?", fragte er sie als sie am Nachmittag wieder zusammen sassen.

"Die Befragung hätte ich wohl schlecht selbst machen können und ich kenne jemanden bei der Polizei", antwortete sie schulterzuckend.

"Hattest du Angst, dass einer meiner Angestellte mir verraten könnte wer du bist?", fragte er neckisch.

"Nein. Du wirst es schon herausfinden, wenn du dich klug anstellst", sagte sie mit einem Augenzwinkern. Sie wollte also, dass er es herausfand.

"Ich hab' etwas für dich", sagte Leo und holte eine Kette mit einem runden Anhänger hervor.

"Komplimente klappten nicht, jetzt versuchst du es mit Geschenken?", fragte sie neckisch.

"Du gibst mir zu wenig Credit." Er zog ein Blatt Papier hervor. "Am Freitag veranstalte ich eine Art Kostümparty mit dem Motto "Dia de los Muertos". Ich würde mich freuen, wenn du kommen würdest und meine Kette tragen würdest."

Er versuchte sie also mit ihren eigenen Waffen zu schlagen. Clever. Sie hatte ihn unterschätzt.

"Du brauchst dann ja auch gar kein Kostüm", sagte er augenzwinkernd.

Sie beugte sich über den Tisch, an dem sie sassen und gönnte ihm dabei eine kurze Sekunde lang eine wunderschönen Ausblick. "Ich komme gerne. Willst du sie mir umlegen?", fragte sie auf die Kette zeigend.

Er setzte sich hinter sie auf die Bank und legte ihr die Kette um. Danach küsste er ihren Hals. Sie schien es zu geniessen. Plötzlich drehte sie jedoch ihren Kopf zu ihm und fragte: "Steht sie mir?"

"Sehr. Aber dir steht sowieso alles."

Sie lächelte und ermahnte ihn mit der Arbeit zu beginnen. Sie machten sich an die Arbeit mögliche Motive der Täter ausfindig zu machen. Sie wussten jedoch nicht wie falsch ihre Fährte war.

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