Kapitel 19: Verräter!

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• Widmung geht an AnkiLady

Danke für die ganzen Outfits, die du mir netterweise zusammengestellt hast und die vielen, lieben Kommentare, die ich immer von dir bekomme :)

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Sofort hielt ich die Luft an und lauschte. Ich blendete all die Schreie, die von überall her zu kommen schienen aus und konzentrierte mich nur noch auf diese eine Stimme, die diese unglaubliche Besorgnis in mir auslöste. Ninas. Ich hatte eine so unbändige Angst um sie, so konnte ich mich noch genau an ihren leblosen Körper erinnern, der vor nicht all zu langer Zeit noch vor mir lag. Blutverschmiert und so wehrlos lag sie da in dieser verwüsteten Cafeteria, in der sich dieses grauenhafte Ereignis ereignet hatte.

Sie hatte mir dadurch mal wieder gezeigt, wie schnell man jemanden verlieren konnte, der einem viel bedeutete und dem man aus ganzem Herzen liebte und brauchte.

Und wie ich nun so dastand und über unsere Freundschaft nachdachte, hörte ich ihre Stimme abermals verzweifelt meinen Namen rufen. Selbst nun in Panik, versuchte ich ihre Stimme zu lokalisieren und folgte ihr so gut es ging, bis ich schließlich am Ende des Ganges angekommen war.

Links oder rechts?

Ich wusste es nicht, wirklich nicht. Ninas Stimme war so schnell wie sie gekommen war wieder in den immerwährenden Schreien verklungen und ich hatte mich mehr auf die Panik in ihrem Schrei konzentriert. So schien er für mich von überallher zu kommen, umhüllte mich, löste unbändige Angst in mir aus und dann war er auch schon wieder verklungen.

Entgegen meinem Verstand und all meiner Sinne, die mich dazu aufforderten den linken Gang zu nehmen und vor diesen markerschütternden Schreien zu fliehen, nahm ich den Rechten, direkt auf dieses Chaos zu, ohne zu ahnen, was für ein Bild mich gleich erwarten würde.

Schnellen Schrittes lief ich den Gang entlang, immer weiter und mit jedem meiner Schritte, vernahm ich die verzweifelten Stimmen und qualvolle Schreie deutlicher, bis ich schließlich am Ende des Ganges ankam.

Eine massive Tür erhob sich vor mir aus dem Mauerwerk, die alles um sich herum zu verschlingen schien. Die schlichte Holztür, die einem trotz all ihrer Schlichtheit viel zu nobel und ehrwürdig erschien, passte, wie alles andere perfekt in dieses Gebäude.

Natürlich wusste ich, dass das was ich beim Öffnen der Türe gleich vorfinden werde, kein schöner Anblick sein würde.

Und doch fasste ich mir ein Herz, atmete nochmal tief durch und öffnete vorsichtig die hölzerne Tür.

Schnell huschte ich hindurch, bevor ich noch einen Rückzieher machen konnte und blickte mich auf der Suche nach Nina um.

Doch stattdessen traf mich ein Bild des Chaos. Überall um mich herum standen Betten auf denen blutüberströmte Schüler lagen, daneben ihre schluchzende Freunde, die neben ihnen zusammen brachen.

Ich war im Krankenzimmer gelandet.

Alles war überfüllt, überall sah man nur eines: Blut

Das Blut befand sich überall, genauso wie in der Cafeteria.

Schmerzlich wurde ich abermals an das vor kurzem Geschehene erinnert.

Bilder flackerten durch meinen Geist und ließen mich Dinge sehen, die ich am liebsten wieder ganz schnell vergessen wollte.

Ob mir das wohl jemals gelingen würde?

Konnte man ein so schlimmes Ereignis überhaupt vergessen?

Wie konnte mein Leben nur so eine Wendung nehmen?

Von früher zu ,naja, zu, wie jetzt halt.

Jetzt stand ich hier inmitten eines Krankenzimmers, umgeben von einem Bild des Leidens, des Schmerzens, ja sogar des Todes.

Alica&Kevin: Auf der Spur der WahrheitWo Geschichten leben. Entdecke jetzt