Kapitel 5: Kurz vor der Verwandlung

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Irgendwann konnte ich mich dann endlich aus meiner Starre lösen und verließ ebenfalls die Küche.
Ich sah Kevin im Wohnzimmer mit einer Pizzaschachtel vor sich auf dem Tisch und überlegte kurz, ob ich zu ihm gehen sollte.
Ich entschied mich nach kurzer Zeit dafür und setzte mich dann mit einem gewissen Sicherheitsabstand zu ihm.
Er öffnete die Pizzaschschtel, nahm ein Stück raus und übergab es mir wortlos. Dann nahm er sich selbst auch noch ein Stück und aß.
Ich dagegen schaute mein Pizzastück kritisch an und versuchte herauszufinden, ob Kevin etwas hineingetan hatte.

"Was ist los? Magst du keine Pizza? Soll ich dir was anderes bringen?", fragte er, als er meinen kritischen Blick bemerkte.

"Ich versuche nur herauszufinden, ob du da irgendwas reingetan hast.", antworte ich ihm wahrheitsgemäß.
"Als ob ich das nötig hätte. Und jetzt iss."
Seine Stimme triefte nur so vor Arroganz und seine Körpersprache, vermittelte mir ganz eindeutig, dass er hier der Boss war und ich ihm gefälligst zu gehorchen hatte.
Zögernd bis ich Stückchen für Stückchen ab und wir aßen still nebeneinander, bis unser beider Hunger gestillt war.
Doch dann kam mir ein Gedanke und ich sah in fragend an:
"Ich dachte Vampire trinken Blut oder ist das nur ein Mythos?"
Er drehte sich zu mir um und antwortete:
"Nein, es stimmt schon, nur müssen wir nur einmal im Jahr menschliches Blut zu uns nehmen, damit wir nicht sterben. Ansonsten ernähren wir uns ganz normal.
Naja, auf jeden Fall musst du jetzt ins Bett.
Denn es ist schon spät und du bist total ausgelaugt!"

Empört schnappte ich nach Luft, doch ich merkte selber, wie kaputt ich eigentlich war und so nickte ich nur.
Er stand auf und bedeutete mir mitzukommen. Seufzend erhob ich mich von dieser gemütlichen Couch und folgte ihm, wie ein kleiner Wackeldackel!
Zielstrebig lief er zu einer Tür, die zum Schlafzimmer führte, wohinter sich das Doppelbett mit den gruseligen Schnitzereien an den Bettpfosten befand. Als ich jedoch eintreten wollte hielt er mich an meinem Handgelenk fest und sagte:
"Ich wünsch dir schon mal ne gute Nacht, denn ich muss jetzt noch was erledigen!"
"Is gut!", meinte ich nur und betrat den Raum, während sich Kevin umdrehte und davonging.
Erschöpft zog ich mir meine schwarzen Hihgheels aus. Kurz darauf folgte mein schulterfreies T-Shirt und meine Hotpans!
Anschließend legte ich meine Sachen ans Bettende und schlüpfte unter die Decke, wobei ich sofort wegdämmerte.

Ein Geräusch weckte mich.
Verschlafen öffnete ich leicht meine Augen und blinzelte.
Vor mir erkannte ich schemenhaft eine Gestalt. Wer war das? Ein Einbrecher? Plötzlich senkte sich das Bett und ich merkte, wie mir ein Stück der Decke entzogen wurde. Erst jetzt wurde mir klar, was da gerade geschah.

Erschrocken richtete ich mich auf und flüchtete aus dem Bett. Doch eine starke Hand hielt mich an meinem Oberarm fest und zog mich zurück. Ich krallte meine Fingernägel in Kevins Arm und versuchte mich zu befreien, doch es war zwecklos und ehe ich mich versah, hatte er mich zurück ins Bettlacken gedrückt.

Ich schrie ihn an, dass er mich sofort loslassen solle, doch er reagierte nicht darauf und presste mir seine Hand auf den Mund. Ich versuchte mich aus seinem Griff zu befreien oder mich wenigsten wegzudrehen, jedoch erfolglos. Er war einfach zu stark.

Nun stand er auf, aber nur um sich gleich darauf auf meine Hüfte zu setzten. Dann beugte er sich vor, bis ich seinen Atem in meinem Nacken spürte. Er verharrte kurz in meiner Halsbeuge und zischte mir dann ins Ohr:
"Sei still und hör endlich auf dich zu wehren. Du hast eh keine Chance gegen mich. Du gehörst jetzt mir und hast ab sofort mir zu gehorchen. Wenn du diese Regel brichst wirst du bestraft und glaub mir, dass wird dir keineswegs gefallen, also benimm dich, verstanden!"
"Ja!", hauchte ich ängstlich, da er mir nach meinem Geschmack viel zu nahe gekommen war.
Augenblicklich rollte er sich wieder von mir herunter und zog mich zu sich. Instinktiv legte ich meine Hände auf seine Brust, doch als ich bemerkte, dass sie nackt war, zog ich sie schnell wieder zürück, als hätte er eine Seuche.

Alica&Kevin: Auf der Spur der WahrheitWo Geschichten leben. Entdecke jetzt