Jap, wir leben noch ;)
Willkommen im Jahr 2016!
Und jetzt ganz viel Spaß beim Lesen.../////////////////////////////////////
"Ich weiß zwar nicht, warum du gehen musst...aber bitte bitte komm bald wieder....", sie schluchzte abermals, "bitte versprich mir das.", flehte sie.
Und ich versprach es ihr.
Ich versprach es ihr mit Leib und Seele, denn ich meinte es auch so.
Ich würde nicht lange wegbleiben.
Schon bald würde ich sie besuchen kommen.
Und mit diesem Versprechen kehrte ich meinen wundervollen Freunden den Rücken zu und lief Jason hinterher in die Tiefen des Waldes, ohne zu ahnen, was in nächster Zeit noch auf mich zukommen würde.
Denn ich ahnte in dem Moment noch nicht, dass ich mein Versprechen nicht auf die Art erfüllen würde können, wie ich es mir vorstellte.
Noch ahnte ich nicht, dass dies genauso gut ein Abschied für immer sein konnte./////////////////////////////////////
So lief ich gemeinsam mit Jason in Vampirgeschwindigkeit in die Tiefen des Waldes hinein. Lief, ohne zu wissen, was mich erwarten würde. Lief, davon von meinem alten Leben. Wenn es überhaupt jemals ein Leben gewesen war. Denn mein wirkliches Leben, mein wirkliches Zuhause war das gewesen, das mir genommen worden war. Es war das gewesen, zu dem ich nie zurückkehren würde können. Weil ich entführt und in einen Vampir verwandelt wurde.
Nein, ich hatte keine Zweifel. Das war nie wirklich mein Zuhause gewesen.
Es war nie das Leben gewesen, für das ich mich entschieden habe. Aber ich hatte mich damit arrangiert, ich hatte mein Schicksal akzeptiert.
Seit meiner Verwandlung hatte ich nichts mehr, was mir etwas bedeutet hätte.
Es war egal, ob ich blieb oder weglief, seit der Entführung war ich rastlos, heimatlos.
Niemand würde mich vermissen, ich würde niemanden vermissen und vielleicht würde ich ein richtiges Zuhause finden.
Nun ja. Das stimmte nicht ganz, auch wenn ich es mir verzweifelt einzureden versuchte.
Ja, es mochte stimmen, dass ich aus meinem alten Leben gerissen wurde, aber im Internat hatte ich mich trotz allem recht wohl gefühlt.
Und ich hatte Freunde gefunden, Freunde die ich vermissen würde, vor allem Nina.
Und dann war da noch Kevin... Er war der Grund, warum ich weglief und er der Grund, weshalb ich niemals gehen wollte. Ihn würde ich auch vermissen. Sehr. Leider.
Und natürlich hatte ich Zweifel. Anfangs nicht so sehr, aber mit jedem Schritt wurden sie mehr. Mit jedem Schritt wurden die Zweifel größer. Mit jedem Schritt vermehrte sich die Schuld, meine Freunde allein gelassen zu haben.
Ich fragte mich, ob das wirklich so schlau war mit einem praktisch mir wildfremden Typen mitzugehen.
Ich war ihm praktisch ab jetzt schutzlos ausgeliefert.
Aber ich konnte nicht zurück. Ich hatte mich entschieden zu gehen und ich würde das durchziehen. Zumindest für eine Weile.
Denn die Enttäuschung gegenüber Kevin, überwog jeden Zweifel und jedes Schuldgefühl.
Obwohl, konnte man das überhaupt als Enttäuschung bezeichnen?
War es nicht eher Frustration, Angst und Unglauben darüber, dass er zu so einer Tat fähig war?
Oh man, jetzt zerbrach ich mir ernsthaft den Kopf über Kevin.
Dabei wünschte ich mir gerade nichts sehnlicher, als ihn vorerst aus meinen Gedanken zu verbannen.
Das was ich im Moment brauchte, war Abstand und das in allen Hinsichten, meine Gedanken inbegriffen.
„Okay Alica, dann komm jetzt mal bitte zurück in die Realität!", ermahnte ich mich im Stillen und versuchte hinter Jason her zu kommen, der, während ich in Gedanken verweilte, schon fast aus meinem Blickfeld verschwunden war.
Schnell wie der Wind raste ich hinter ihm her, nur um in der nächsten Sekunde mit Höchstgeschwindigkeit in Jason reinzurasen.
Von dem Aufprall zutiefst erschrocken, schrie ich kurz auf und verlor im nächsten Augenblick, natürlich, das Gleichgewicht.
Wild mit den Armen rudernd versuchte ich den Sturz so gut wie möglich abzudämpfen, was mir leider nur mangelhaft...ok, wohl eher gar nicht gelang.
Und so war das Einzige was mich daran hinderte mit dem Boden Bekanntschaft zu machen die Ursache allen Übels.
Jason's Arme schlangen sich besitzergreifend um meine Taille und hielten mich nur Millimeter vom Boden entfernt fest in seinen Armen, was mich sogleich erleichtert nach Luft schnappen lies.
Tief atmete ich ein und aus, um mein Atem zu beruhigen, was mir nur mäßig gelang.
Als ich mich jedoch wieder sicher genug fühlte, um ohne Jason's Hilfe zu stehen, erkannte ich erst, dass ich ihm bei meinem beinahe Sturz näher gekommen war, als gut für mich ist.
Seine vollen, sinnlichen Lippen waren nur Millimeter von mir entfernt und seine Augen, die so dunkel wie die Nacht waren, blickten voller Kälte in meine, sodass ich mich fühlte, als würde er bis tief in meine Seele blicken können.
Ich versank geradezu in seinen wundervollen Augen, bis mir aufging, wen ich gerade so unverhohlen anstarrte.
Verlegen wandte ich den Blick ab und räusperte mich dezent, um ihn zu signalisieren, dass er mich jetzt loslassen könne.
Zum Glück verstand er den Wink und stellte mich im nächsten Moment wieder auf meine eigenen Beine.
„Nächstes Mal solltest du besser aufpassen wo du hinläufst", antwortete er kühl und ohne noch etwas zu erwidern rannte er weiter.
Schnell versuchte ich, mit ihm Schritt zu halten und flitzte mit ihm (wohl bemerkt dieses Mal ohne eine weitere Panne) durch den Wald.
Die Bäume flogen nur so an uns vorbei, allgemein alles verschwamm vor meinen Augen und mich erfasste das Gefühl von Freiheit.
Dies war leider aber nur von kurzer Dauer, den schon kurz darauf hielt Jason neben mir an, was mich dazu veranlasste ebenfalls abrupt stehen zu bleiben.
Ich wollte schon fragen, warum er denn jetzt angehalten war, als ich den Grund dafür selbst erkannte.
Nur wenige Baumreihen von uns entfernt, befand sich eine riesige Lichtung, dessen Ende von hier aus nicht zu erkennen war.
Einzig ein großer Gebäudekomplex war schemenhaft in der Ferne zu sehen.
Und genau darauf schien nun Jason hinzusteuern.
Wir verließen den Wald und traten auf die Lichtung, die in nächster Zeit vermutlich mein neues Zuhause darstellen sollte.
Gemeinsam Schritten wir in normalem Tempo über die Lichtung.
Er sein Ziel genau vor Augen und ich in neugieriger Erwartung, was mich den jetzt erwarten würde.
Doch wie sich herausstellte, sollte meine Neugierde noch etwas warten müssen.
Denn in dem Moment kam plötzlich eine Gestalt mit Karacho auf uns zu.
So schnell konnte ich gar nicht sehen, da kam sie schon schlitternd vor Kevins Bruder zu stehen und schrie auch noch laut „JASON" direkt ins Gesicht ihres Gegenübers, weshalb wir uns beide schmerzend die Ohren zuhielten. „Cassandra, was soll das?", schollt er den Neuankömmling.
"Ich soll von Ben ausrichten, dass es einen unerlaubten Grenzübergang im Norden gab.", erwiderte das Mädchen mit einem selbstsicheren Lächeln.
"Ich bezweifle dass dir dein Meister aufgetragen hat, mir die Ohren wegzubrüllen", erwiderte Jason eiskalt und durchzog Cassandra einer erbarmungslosen Musterung.
"Wenn ich dich nicht sofort wieder aus den Grenzpatrouillen werfen soll, erwarte ich etwas mehr Respekt von dir!"
Unter seinem kalten Blick löste sich Cassandras selbstsicheres Lächeln in Luft auf. „Natürlich. Tut mir Leid Jason.", murmelte sie.
"Gut", bemerkte dieser daraufhin ohne jegliche Gefühlsregung. "Und jetzt wirst du auf unseren Gast aufpassen, während ich Ben suche."
Wieder nickte Casandra ergeben und Jason verschwand. Super. Einfach nur genial.„Hi. Ich bin Cassie, eigentlich Cassandra aber bis auf die Meister nennt mich jeder Cassie.", meinte das Vampirmädchen wieder gut gelaunt zu mir, sobald Jason außer Sicht- und Hörweite war.
"Alica", meinte ich nur während Cassie mich einer genauen Musterung unterzog und sich das lange, glatte blonde Haar hinters Ohr strich, welches doch einen eindeutigen Rotstich aufzuweisen hatte. Meiner Schätzung nach, war sie definitiv älter als ich, jedoch nicht viel mehr als zwei oder drei Jahre.
Schließlich bemerkte ich, dass sie mir in die Augen schaute und jegliche Wärme und Emotion aus ihrem Gesicht wich.
Sogar der ganzen Umgebung schien Licht und Wärme zu weichen. Doch die merkwürdigste Veränderung ging mit Cassies Augen vor, ihre zuvor so klare, grüne Iris verdunkelte sich und wurde schließlich ganz von den weitenden Pupillen verschluckt.
Angsterfüllt starrte ich in Cassies nunmehr vollkommen schwarze Augen.
Ich befürchtete, sie würde sich nun auf mich stürzen und mich, wie ein Monster, in der Luft zerreißen oder mich packen und in den Schlund der Hölle ziehen, doch nichts davon geschah. Stattdessen fing sie einen unheimlichen Singsang an.Die Uhr tickt. Deine Zeit läuft ab.
Das Schicksal hat dich erwählt.
Ein böses Schicksal, das ist gewiss.
Geboren mit der Macht des Teufels.
Versteckt die Macht der Götter in dir.
Finde sie! Nutze sie!
Denn dein Untergang droht,
der deiner Freunde sowieso.
Tod über dich!
Voller Schatten und Blut, der Wald der Brut.
Die Wahrheit am Licht, wer rettet dich?
Der Herr des Todes begiert
- die Rache regiert.
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Alica&Kevin: Auf der Spur der Wahrheit
VampirosWas würdest du tun, wenn du denkst die Liebe deines Lebens gefunden zu haben und merkst, dass du eigentlich keine Ahnung hast, wer sie wirklich ist? Als die 16-jährige Alica ungewollt in einen Vampir verwandelt wird und dabei den nervigen und zuglei...