Kapitel 32: Kevins düsteres Geheimnis

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• Widmung geht an Lillifee6400.
Vielen lieben Dank für deine ganzen lieben Kommentare und auch danke dafür, dass du eine so wundervolle Freundin bist. :)

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" Hört auf!", schrie ich, woraufhin die Jungs tatsächlich aufhörten, sich böse anzustarren. Dafür waren ihre Blicke nun auf mich gerichtet. Na ganz toll!
,,Kevin, rein!", sagte ich bestimmt, "wir müssen reden und zwar sofort"
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Wütend starrte er mich an. Er war immer noch rasend vor Wut, das sah man ihm deutlich an.
Doch das interessierte mich im Moment herzlich wenig.
Ich warf den beiden Brüdern jeweils noch einen bitterbösen Blick zu, ehe ich ihnen den Rücken zukehrte und mit meiner eben gefundenen Vampirschnelligkeit in Kevins Wohnung flitzte, wobei ich sowohl die Haus- als auch die Wohnungstür weit offen lies.
In Kevins Wohnzimmer angekommen, lies ich mich dann auf sein bequemes Sofa fallen und wartete.
Wie erwartet platzte Kevin binnen weniger Sekunden ebenfalls ins Wohnzimmer und schaute mich gleichermaßen wütend als auch verwirrt an.
"Was zum Teufel sollte das den bitte? Glaubst du, du kannst mir Befehle erteilen? Und seit wann zum Teufel bist du so schnell", platzte er sogleich von Zorn entbrannt aus.
"Jetzt beruhig dich doch erstmal", meinte ich beschwichtigend, "meine neu gewonnene Fähigkeit habe ich erst gerade eben bemerkt und eigentlich wollte ich es dir erzählen, doch dann...", beschämt unterbrach ich mich selbst.
"Doch dann hast du MEINEN BRUDER geküsst", beendete er zornentbrannt ihren Satz, wobei er das Wort 'Bruder' angewidert und erbost aussprach.
Von Schuldgefühlen überrollt, senkte ich beschämt den Kopf.
"Es tut mir..."
Doch Kevin lies mich meinen Satz nicht beenden.
Er kam jetzt erst richtig in Fahrt.
"Verdammt er hat zugelassen, dass du ihn küsst, obwohl er verflucht nochmal ganz genau wusste, dass du ihn für mich hälst"
Seine dunkelbraunen Augen wurden noch dunkler, als sie eh schon waren und er sah so aus, als würde er jetzt am liebsten seinem Bruder den Hals umdrehen, nur um seinen Körper danach in Flammen zu verbrennen.
"Es tut mir unendlich leid!", versuchte ich es nochmal, "du musst mir glauben. Ich wollte ihn wirklich nicht küssen. Ich hielt ihn für dich und...ach keine Ahnung.... es war verdammt nochmal ein Versehen, das wird bestimmt nicht wieder vorkommen. Bitte verzeih mir!"
Doch als Kevin mich einfach nur mit vor Wut verschleierten Augen ansah, wusste ich das seine Wut nicht mir galt.
Sie galt seinem Bruder.
Und mein Unterbewusstsein lies die Alarmglocken in meinem Kopf schrillen und sagte mir, dass man mit Kevin gerade nicht weiter über das soeben Vorgefallene reden konnte, ohne das das schlimme Folgen nach sich ziehen würde und so beschloss ich, es für den Moment einfach bleiben zu lassen. Ich konnte ja später immer noch darauf zurückkommen.
"Ok. Weißt du was. Was hältst du davon, wenn wir das jetzt erst mal vergessen und uns ein wenig ablenken. Wir sind beide im Moment zu
aufgebracht, um überhaupt einem klaren Gedanken zu fassen."
,,Und was schwebt dir da so vor?", fragte er mich daraufhin.
Ich zuckte mit meinen Schultern.
So genau hatte ich mir das dann auch nicht überlegt.
Plötzlich fing er an zu grinsen. Was hatte er denn jetzt?
,,Komm mit!" ,,Wohin?'', fragte ich verwirrt.
"Das wirst du schon noch sehen.", erwiderte er.
Und dann war er auch schon fast aus der Wohnung. Verwirrt folgte ich ihm. Was hatte er denn nur vor?
Draußen angekommen, lief er los. Doch nicht im normalen Tempo, nein, natürlich in Vampirgeschwindigkeit. Kurz darauf hielt er inne.
"Kommst du?", rief er mir ungeduldig zu, "wir wollen doch mal sehen, ob du wirklich langsam deine Fähigkeiten entwickelst."
Na das ließ ich mir nicht zweimal sagen. Schnell rannte ich los.
So schnell, wie ich nur konnte.
Nein, schneller. Es war fantastisch mit Kevin zu rennen. Er war unglaublich schnell.
Und nun, da ich selbst auch so schnell war, und nicht von ihm getragen werden musste, machte es gleich noch viel mehr Spaß.
Etliche Minuten später, als wir mitten im Wald stehen geblieben waren und uns nebeneinander auf einen Stamm niederließen, fiel mir wieder ein, was ich Kevin eigentlich noch fragen wollte.
"Ach ja Kevin?
Sag mal, was hat Jason eigentlich damit gemeint wegen deinen Eltern? Also mit der Unterstellung, du hättest sie umgebracht?", fragte ich Kevin, während ich eng an ihn gekuschelt da lag. Mir schien jetzt der richtige Augenblick ihn dies zu fragen.
Er räusperte sich; ihm schien das Ganze ziemlich unangenehm zu sein.
Fragend blickte ich zu ihm auf, direkt in sein wunderschönes Gesicht, das ich am liebsten mit unendlichen Küssen übersät hätte, nur um jeden Winkel seiner wundervollen, reinen Haut zu kosten.
Lange Zeit starrten wir uns so an.
Er schien sich an etwas zu erinnern, den sein Blick zeugte von seiner Abwesenheit. Ich lies ihm Zeit.
Nach einigen Minuten schien er dann schließlich wieder aus seinen Gedanken zu erwachen.
"Es ist keine Unterstellung Alica", sagte er ernst und blickte mir dabei ausdruckslos in die Augen, "Jason sagt die Wahrheit."
"Wie meinst du das?", fragte ich ihn und versuchte dabei genauso ausdruckslos zu klingen wie er, jedoch war ein leicht ängstlicher Unterton dabei nicht zu überhören.
Verbittert antwortete er mir nach einer kurzen Zeit vollkommener Stille:
"Ich hab sie umgebracht Alica....;
Es ist wahr: ich habe meine eigene Familie umgebracht!"

Alica&Kevin: Auf der Spur der WahrheitWo Geschichten leben. Entdecke jetzt