Kapitel 25: Dummheit lässt grüßen!

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• Widmung geht an _FlowerMagic_
Danke für deine super süßen Kommis und vor allem für dein Letztes
Einfach nur wow!!!

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Mir war warm.
Wärme umhüllte mich geradezu und zeigte mir so, dass die Kälte, die Nässe, die immer wieder auf mein Gesicht herabfiel mir nichts anhaben konnte.
Ich konnte endlich frei sein, die Kälte würde meinen Körper schon bald nicht mehr in Beschlag nehmen, da war ich mir sicher, denn ich fühlte mich geborgen, in Sicherheit.
In dem Sinne, es mir noch bequemer zu machen, kuschelte ich mich enger an die Wärmequelle, die mich aus den Fängen des Erfrierens (glaubte ich zumindest) befreit hatte und schloss wohlig die Augen.
Noch im selben Moment erwachte mein Verstand. Und der sagte mir, dass hier etwas ganz und gar nicht stimmen konnte!
Nichts gegen die Wärme, wirklich nicht, es war wunderbar, aber eigentlich müsste ich im Matsch des vom Regen völlig aufgeweichten Waldbodens liegen.
Eine dumpfe Ahnung beschlich mich. Kurzerhand öffnete ich meine Augen, welche sofort ein dunkles Kastanienbraun wahrnahmen.
Ein dunkles Kastanienbraun wie Kevins Augen!
Sofort nahmen diese mich auch schon vollkommen in Besitz und schienen bis tief in meine Seele blicken zu können, weshalb mein ganzer Körper darunter erbebte und mich somit aus seinem Bann befreite.
Urplötzlich erwachte ich so aus meiner Starre.
Und genauso plötzlich wurde mir dann auch bewusst, das sich mein Verdacht bestätigt hatte! Ich lag, in Decken eingewickelt, in Kevins Armen. Das war also die verräterische Wärmequelle gewesen. Und, ganz ehrlich mal: ich fand es total bequem.
Die Tatsache jedoch, dass ich ja eigentlich stocksauer hätte sein müssen, schließlich war er mir einfach gefolgt, hatte gewartet bis ich.....; Moment mal, war ich eigentlich eingeschlafen oder gar bewusstlos geworden?
Ich wusste es beim besten Willen nicht. Auf jeden Fall war Kevin dann gekommen, hatte mich in Decken eingewickelt und nun trug er mich durch den Wald.
Höchstwahrscheinlich zu sich, was mir auch nicht wirklich passen sollte. Tatsache aber war, dass ich es irgendwie voll süß von ihm fand, wie er sich um mich kümmerte.
Einzig und allein die Gewissheit, dass Kevin das nicht machte, weil er mich liebte und sich Sorgen um mich machte, wie ich mir jedoch nur allzu gern selbst vorspielte, sondern aus irgendwelchen anderen Geünden, ließen meine Lebensgeister wieder erwachen.
Und ein weiteres Mal wurde mir klar, dass ich mich unbedingt aus dieser, noch so erstrebenswertesten Situation befreien musste. Und zwar bevor ich mich noch völlig blamierte und zum Affen machte.
Und solange Kevin nichts für mich empfand, oder zumindest nicht das, was ich für ihn empfand und mir von ihm wünschte, sollte ich solche Situationen dringenst vermeiden!
Doch wie kam ich nun aus dieser misslichen Lage heraus?
Ich wählte den einfachsten Weg und rollte mich einfach aus Kevins Armen. Nun gut, ein bisschen strampeln musste ich auch, aber das war nicht der Rede wert.
Kevin war viel zu überrascht von meiner Reaktion um mich von meinem Vorhaben abzuhalten.
Doch eine Sache hatte ich dabei nicht bedacht. Und noch bevor ich es ganz realisiert hatte, knallte ich wieder in den Matsch.
Aua. Schmerz zuckte durch meine steifen Glieder. Ich fiel zwar nicht sehr tief und auch nicht sehr hart, jedoch war ich zu einem Eisbrocken gefroren (so fühlte es sich zumindest an), was dann doch eine Welle des Schmerzes durch meinen Körper jagte. Jedoch verklang der Schmerz schnell wieder. Die Steifheit und das Gefühl jemand würde mich mit tausenden Nadeln piksen, welches ich eindeutig der Kälte zu verschulden hatte, blieb allerdings. Leider.
Doch das war noch nicht alles.
Wie schon erwähnt, hatte Kevin mich in Decken eingewickelt, in welchen ich mich bei meinem Absturz aus Kevins Armen verfangen hatte. Und diese nahmen mir nicht nur die nötige Bewegungsfreiheit meinen Sturz abzufedern, was nicht sonderlich schlimm gewesen wäre, ich war ja steif gefroren. Sie versetzten mich auch ein wenig in Panik, weswegen ich während meines Sturzes etwas um mich trat. Unglücklicherweise hatte ich Kevin dabei getroffen. Kein Wunder, dass er nun grimmig auf mich herab blickte.
"Kannst du nicht aufpassen? Nächstes Mal lass ich dich da liegen, wenn das der Dank dafür ist!"
Trotz allem half er mir wieder auf die Beine. Danach musterte er die Decken, welche nun schlammverschmiert waren mit einem leichten Bedauern. Ich erkannte jedoch auch die Wut die sich dahinter verbarg.
Na, das hatte ich ja mal wieder toll hinbekommen!
Ich wusste zwar, dass es nicht sehr ratsam war, Kevin jetzt noch weiter zu provozieren, doch diese eine Frage konnte ich mir einfach nicht verkneifen:
"Was machst du eigentlich hier?" Natürlich verdüsterte sich Kevins Gesicht daraufhin noch weiter:
"Du bist vollkommen durchgefroren, durchnässt und verdreckt. Und du fragst mich, was ich hier mache?
Dich ins Warme und Trockene zu bringen natürlich.", fuhr er mich an.
,,Aber wieso?", gab ich zurück.
Ja, das war wohl die interessanteste und zugleich dämlichste Frage in diesem Gespräch. Auch wenn die Antwort darauf ein wenig schmerzte.
"Naja, dir scheint es ja nicht wirklich zu gefallen, aus welchen Gründen auch immer. Und glaub mir, mir gefällt es auch nicht allzu sehr. Denn, würde es mir gefallen, wäre ich Rettungssanitäter und nicht Vampir geworden."
Natürlich war uns beiden klar, dass Kevin, genauso wie ich, keine Wahl hatte. Doch er war noch nicht fertig. "Und da es nicht mein Traumjob ist, dich ins Warme zu bringen, muss meine Motivation wohl in meinem Missfallen daran liegen, dass du hier erfrieren würdest. Denn glaub mir eines: wenn ich meine Schüler erfrieren lasse, dann ist diese Schule in null Komma nichts leer. Und was das bedeuten würde, willst du lieber nicht wissen!"
So ging es dann noch ein wenig weiter, bis ich schließlich zustimmte, mich von Kevin aus dem Wald begleiten zu lassen.
Sein Argument, ich hätte mich hoffnungslos verirrt war einfach unanfechtbar, was zum Teil daran lag, das ich mich wirklich verirrt hatte.
Eine noch längere Diskussion war allerdings nötig, bis ich einwilligte, erstmal mit zu Kevin zu gehen, da das die kürzere Stecke war. Auch wenn es mir gehörig gegen den Strich ging, ich wollte, so schnell wie irgend möglich ins Warme.

Alica&Kevin: Auf der Spur der WahrheitWo Geschichten leben. Entdecke jetzt