How to get a Jungkook ~ KookV

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Taehyung

Er ist weg. Einfach weg. Wahrscheinlich ist er mit diesem Auftritt aus meinem ganzen Leben verschwunden. Höchstens ist er noch der Typ der an der Tafel steht, aber ich weiß nicht mal so genau, ob er mich noch als normalen Schüler betrachtet. Ich renne schließlich immer vor allem weg, anstatt mich mal einer Gefahr zu stellen. Wie schwach bin ich eigentlich?

,,Hörst du mir überhaupt zu, Taehyungie?" Giftet die Schlampe auf dem Hocker neben meinem, und scheint auf meine Abwesenheit zu deuten. Was macht die überhaupt noch hier? ,,Du hast mit mir geredet?" Stelle ich die Gegenfrage, welche sie empört schmollen lässt. ,,Wenn du nicht so heiß wärst, hätte ich dir jetzt eine geklatscht!" Flüstert sie mit bedrohlichem Blick. Dieses Kind ist einfach erbärmlich. ,,Ich weiß wie gut ich aussehe, habe aber immer noch nur für Kerle was übrig." Ihr rot umrandeter Mund öffnet sich leicht, als würde sie noch etwas sagen wollen, schließt sich aber gleich darauf wieder. ,,Wie kannst du nur so mit mir umgehen?" Zischt sie dann doch plötzlich, wovon ich mich leicht erschrecke. ,,Du bist mir egal, und das zeige ich dir auch regelmäßig" Damit exe ich den Rest meines Getränkes weg und springe vom Hocker auf. ,,Warte, wo willst du hin? Du gehst nirgendwo hin! Bleib stehen!" Ruft das Mädchen mir noch nach, als ich auch schon an der freien Luft bin.

Meine blonden Haare werfe ich lässig nach hinten, nachdem ich sie durchgewuschelt habe und und gehe mit schlampigem Gang weiter durch die Gasse. Da ich mir noch eine Vodka-Flasche bei einem Kiosk geholt hatte, ist meine Sicht nun nicht mehr die Beste. Was mach ich hier überhaupt?

Eine Katze springt plötzlich von einer Mülltonne und schmeißt diese mit um, wodurch ich mich sofort erschrecke und dabei über meine eigenen Füße stolpere. Mein Hinterkopf knallt gegen eine Mauer, und damit war's dann vorbei mit dem heutigen Tag.

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Jungkook

Ich bekomme einen Anruf, und nehme mein Handy aus meiner Jeanstasche. ,,Wieso ruft die mich an?" Mit verwirrter Miene klicke ich auf annehmen. Innerlich gebe ich ihr 10 Sekunden um zu sprechen und starte bereits beim Verbinden des Anrufes den Countdown. ,,Taehyungie isch grad gestorben. Isch wollt nur petzen, vielleischt checkt er dann ja dasch isch sein Leben gerettet habe." Lallt sie hörbar besoffen in ihr Handy und kichert danach blöd rum. Augenverdrehend wollte ich schon wieder wegdrücken, doch sie wimmert plötzlich immer lauter und lauter. Dieses Weib geht mir gehörig auf den Sack. ,,Tae Tae liecht hier an ner Wand mit Blut am Kopp. Nur dass Sie bescheid wischen, mein lieber Lehrerlein." Murmelt sie kaum hörbar, wobei meine Ohren sich erst jetzt richtig anschalten. ,,Er tut was?"

Theoretisch könnte ich nochmal nachsehen, noch halte ich mich in der Stadt auf. Hab ich mich vielleicht doch zu kindisch verhalten vorhin? Natürlich hab ich das! Ich hab völlig überreagiert! Aber wie kam er zu sowas?

Murrend frage ich nach der Straße und verabschiede mich. Das Handy wieder wegsteckend laufe ich schnellen Schrittes wieder zum Wagen. So viel hin und her gefahre heute, ich muss nachher noch tanken gehen. Und das alles nur wegen Kim Taehyung. Der Junge ist mir was schuldig.

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Keine 10 Minuten später, irre ich durch die Gassen Seouls. Wo bitte steckt er denn jetzt? Die Augenbrauen zusammenziehend erblicke ich eine dürre und dunkle Gestalt auf mich zurennen. Ist das ein Junkie Gebiet? Ich hätte nicht herkommen dürfen! Quietschend nehme ich die Beine in die Hand und renne so schnell ich kann zurück. ,,Warten Sie Mr. Jeon!" Ruft die Gestalt hinter mir plötzlich. Ruckartig bleibe ich stehen und drehe mich sofort um. Irene steht mit verschmiertem Make-up und zerzausten Haaren an einer Wand gelehnt. Letzteres wohl eher weil sie mit den Stöckchen versucht haben muss, mir nach zu rennen.

,,Wie siehst du bitte aus?" Frage ich lauthals loslachend. Sie verzieht ihr Gesicht und guckt traurig hinter sich. ,,Isch weisch, aber Mr. Jeon, Tae Tae is in Gefaaahr~!" Quengelt sie rum und winkt mich, ihr zu folgen. Ein Seufzen entflieht mir und ich laufe ihr hinterher.

Wir kommen auch schnell schon beim Jungen an, welcher tatsächlich wie Irene zuvor beschrieb, mit Blut am Kopf an einer Wand liegt. Ich stürme die letzten Schritte auf ihn zu, und schubse dabei meine Schülerin zur Seite. Ich prüfe sofort ob alles bei ihm in Ordnung ist, und glücklicherweise fällt mir auch bis auf die Platzwunde am Hinterkopf nichts weiteres auf. Zumindest dann, wenn man die Ohnmacht nicht dazu zählt.

Wie ist das passiert?

Mir fällt aber plötzlich die Lösung dafür ins Auge, als ich den Körper anheben wollte. Eine zersplitterte Wodka Flasche liegt in Scherben unter dem Leib. Mein Mund öffnet sich leicht geschockt. Hatte er ein Blackout? Ich hebe ihn etwas weiter mit meinem linken Arm an, mit dem rechten fege ich die Splitter an seiner Kleidung ab. Dabei sehe ich auch dass sein Pulli beim Sturz etwas hoch gerutscht war, und er somit auch noch Splitter in der Haut hat.

Jetzt bin ich doch wieder froh hier zu sein.
Was wäre denn auch mit ihm passiert wenn ich es nicht wäre? Irene ist ja so schon dumm, aber im besoffenen Zustand wäre sie nie auf den Gedanken gekommen einen Krankenwagen zu rufen. Nein, stattdessen ruft sie den Lehrer an.

Ich hebe Taehyung nun ganz hoch und versuche mit ihm im Arm durch die enge Gasse zu gelangen. Irene winke ich noch dankend zu, sie folgt mir aber stur. Fein, ist auch gut.

Ein kleines süßes Kätzchen läuft mir über den Weg und maut mir fröhlich zu. Er scheint als wäre es ein zufriedenes aber streichelbedürfitiges Kätzchen. Lächelnd bleibe ich also stehen und beobachte, wie es sich schnurrend an der Mauer schmust und dann durch meine Beine läuft. Ich will sie so unbedingt streicheln... Ich will sie mitnehmen...
Ich will sie sofort adoptieren! Jetzt sofort!
Habe aber für das alles keine Hand frei, da ich ja immer noch einen sturen pubertären Tieger im Arm halte.

,,Meow..." Murmel ich mit traurigem Blick, als könnte ich mich für so etwas Schlimmes und unverschämtes entschuldigen. Sie maut mir ebenso mit traurigem Blick zu und bleibt dabei vor mir stehen. Schmollend sehe ich nochmal zu der Katze hinunter, und gehe dann schweren Herzens weiter.