April 1943

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,,Charles, aufstehen, du kommst sonst zu spät" Durch das Gerufe seines Vaters geweckt, rieb sich Charles Bates die Augen. Er lag in der kleinen Kammer unter dem Dach. Sein Bruder Phillipp lag neben ihm im Bett. Seine 12 jährige Schwester Rose lag in einem Bett an der Wand gegenüber. Leise stand Charly auf, zog sich an und schlich die Treppe runter. Sein Vater stand wie immer auf seinen Stock gestürzt an der Treppe. Er reichte Charly seine Kappe und eine Brotdose und sagte:,,Denk daran, Arthur abzuholen. Du hast es Mrs. Hughes versprochen." Charly nickte und setzte seine Kappe auf. Sein Vater klopfte im auf die Schulter und sagte:,, Bis zu Mittagessen." Dann verschwand er durch die Tür in Küche. Charly tratt vor die Tür und lief den für ihn ungewonnten Weg über die Wiese zum Cottage der Carsons.
Auch wenn Mr. Carson und Mrs. Hughes in ihrem Alter eigentlich keine Kinder mehr wollten, so hatten Sie die Geschwister Athur und Helen White bei sich aufgenommen, nachdem ihre Eltern verstorben waren. Arthur war erst fünfzehn und damit zwei Jahre jünger als er aber die beiden hatten sich schon immer gut verstanden und waren die besten Freunde geworden. Arthur stand mit erwartungsvoller Miene schon vor der Tür. Als er Charly erblickte, gab er seiner Mutter, die neben ihm stand einen Kuss und rannte los. sie traffen sich an der Kreuzung und bogen auf die Straße Richtung Haupthaus an. Nach etwas dreihundert Meter tauchte einen weiteres Cottage auf und vor diesem stand Neville Molesley. Er war sechszehn Jahre alt und bildete das dritte Mitglied ihres Freundeskreises. Sie kannten sich alle seitdem Sie denken konnten und genauso lange haben sie auf Downton gelebt. Er wedelte mit der Zeitung und schloss sich den Jungen an. ,,Habt ihr das gelesen. Die Allierten sind auf dem Vormarsch, vielleicht ist dieser miese Krieg bald vorbei und keiner von uns muss rekrutiert werden. '' ,,Sag so etwas nicht'' fiel ihm Arthur ins Wort ,,keiner von uns wird in den Krieg müssen, das wird Lord Grantham nicht zu lassen.'' Neville verdrehte die Augen, und sagte:,, Glaubst du wirklich, dass der Lord, der nicht mal verhindern konnte, dass sein einziger Enkel und Erbe in den Krieg zieht, es schafft drei seiner Stallburschen vor dem Krieg zu retten.'' Mit diesen Worten schob er den Riegel der Stalltür nach oben und öffnete die alte Holztür. Charly spürte dieses flaue Gefühl im Magen. Die beiden könnten Witze machen, sie hatte noch mindesten anderthalb Jahr bis sie als Soldat zur Waffe gerufen werden könnten, aber er? Er hatte noch acht Monate und das machte ihm jetzt schon angst. Die Ställungen waren angenehm warm, was immer ein Segen war, gerade im Winter. Doch im Sommer hielt man dir drückende Hitze, den Gestank und die Fliegen ksum aus. Charly zog seine Stallkleidung aus einem Regal neben der Tür, schlüpfte hinein und hängten seine Andreren kleider vor die Tür, jm sie vor dem Geruch des Stalls zu bewahren. Er schnappte sich seines Schüppe und begann den Ställe zu misten. Seine Gedanken kreisten nur um den Krieg und seine Angst wurde immer schlimmer.  Um halb zehn machten sie einen Pause, um ihr frühstück zu essen. Gerade als Charly sein Brot auspackte, sah er Elizabeth Crawley, die einzige Töchter von Lady Mary und Mister Talbot und alle seines Sorgen waren vergessen. Er  und die anderen kinder der Angestellten Downtons hatten das Privileg genossen, in den Kindertagesstätte zusammen mit den Kinder der Ladys großgezogen zu werden. Charly war das erste Kind der Downton Angestellten gewesen und er war nur ein halbes Jahr alter als Lady Elizabeth. Sie waren nebeneinander aufgewachsen. Oft hatte charly sogar bei ihr, Lady Sibbie und Master George übernachtet, wenn seine Eltern beiden mit auf Reisen müssten. Sie alle waren immer Freunde gewesen, selbst, als ihre Lebenswege sich langsam trennten. Doch er hatte sich Nachmittags nach der Schuke oft mit Lady Elizabeth treffen können. Als er im Stall zu arbwitwn begann, bat sie immer darum, dass er ihr beim Satteln und pflegen ihres Pferdes half. Er möchte sie sehr und sie waren gute Freunde.  Doch irgendwann verlies sie seine gedanken nicht mehr und so hatte er sich schließlich am Anfang des Jahres eingestehen müssen, dass er sich verliebt hatte, in die Enkelin des Arbeitsgebers seiner ganzen Familie. Als sie zu ihm rüber sah und winkte, senkte er schnell den Blick, schlang sein Brot runter und machte sich wieder an die Arbeit. Um 12 Uhr kam Rose in dem Stall gelaufen und rief:,, Das Essen ist gleich fertig.'' Arthur lächelte und sagte:,, Das ist gut. ich verhungere nämlich.'' Sie gingen zum Waschtrog, wuschen sich und wechselten ihre Kleidung. Pünktlich um 12 Uhr standen betraten Sie das Haupthaus. Thomas, Charlys Patenonkel, kam ihnen entgegen. Er lächelte Thomas an. Bis heute begriff er nicht ganz, wie seine Eltern seine Paten gewählt hatten. Rose hatte die Moseleys als Paten und Phillipp die Carsons, aber er hatte das Privileg Lady Mary als Patin zu haben. Er hatte sich immer sehr geehrt gefühlt, auch wenn sie nie wirklich ein enges und ungezwungenes Verhältnis entwickeln konnten. Doch warum seine Mutter auf Thomas als Paten für ihres ersten Sohnes bestanden hatte, war etwas, dass charly nicht mal sein eigener Vater erklären konnte. ,, Ah, gut, dass ich euch antreffen, heute Abend ist eine Gesellschaft und dafür brauche ich noch zwei Dinner. Neville und Arthur würde ihr das bitte machen'' riss Thomas in aus seinen gedanken. Die beiden nickte. ,,Brauchen Sie mich auch. Mr. Barrow?'' Auch wenn Thomas sein Patenonkel war, hatten sie sich darauf geeinigt, bei der Arbeit eine hofflichen, sachlichen ton zu benutzen. Er schüttelte den Kopf und sagte:,, Nein deine Dienste werde im Stall benötig.'' Er nickte, ging mit einem Stein auf dem Herzen in dem Essensraum und setzte sich zwische seine Eltern. Seiner Mutter strich ihm über dien Wange und fragte:,, Wie war dein Tag bis her?'' Er zwang sich ein Lächeln ab und sagte:,, Gut'' Er spürte den fragenden Blick seines Vaters auf sich ruhen, doch er wollte sich damit jetzt nicht befassen. ..Gibt es etwas neues von Master George'' fragte Mrs. Moseley. ,,Er hat Lady Mary geschrieben, dass Sie die Deutschen fast vollständig aus Nordafrika verdrängt haben und, dass er optimistisch ist, bald nachhause kommt.'' sagte seine Mutter. ,,Das sind doch gute Nachrichten'' freute sich Mr.Moseley ,,Dann müssen die Jungen ja vielleicht doch nicht in den Krieg'' sagte Nevilles kleine Schwester, Joanna. Sofort kehrte Stille am Tisch ein, alle sahen peinlich berührt auf das  zehnjährige Mädchen. Jeder wusste genau, das sie recht hatte. Mr. Carson räusperte sich und begann über das Dinner am Abend zureden. Nach dem Essen ging Charly zu dem Ställen zurück und steckte sich eine Zigarette, die ihm sein Patenonkel Thomas geschenkt hatte, an. ,,Lass das bloß nicht deiner Mutter sehen'' Charly wirbelte herum und versteckte die Zigarette hinter seinem Rücken. Sein Vater stand vor ihm ,;Charly, ich weiß, dass du rauchst und ich hab damit auch kein Problem, deshalb bin ich auch nicht hier.'' ,,Warum dann?'' fragte er, zog an seiner Zigarette und lies sich auf den einen Heulballen nieder. Sein Vater setzte sich neben ihn und fragte:,, Wann hast du beschlossen nicht mehr mit mir zu reden?'' ,,Ich rede gerade mit dir.'' ,,Okay'' sagte sein Vater ,,Ich formuliere meine Frage neu. Wann hast du aufgehört mit mir über wichtige Sachen zu reden?'' Charly spürte wie sich sein Magen umdrehte. Auch sein Vater schien das zu merken, deshalb redete er weiter:,, Pass auf Charly, ich weiß, dass du Angst hast, du wirst in acht Monaten volljährig und das heißt dann, das du in die Armee kommen wirst. Aber es ist gut Angst zu haben. ich hatte auch Angst und diese Angst hat mir das leben gerettet'' Er klopfte auf sein Bein ,,Ich hab vielleicht einige Narben davon getragen, aber ich lebe . Und das wirst du auch, das verspreche ich dir.'' Charly schluckte schwer und versuchte die Tränen zu bekämpfen. Er spürte wie seine Unterlippe zu zittern begann. Das war etwas, dass er von seiner Mutter geerbt hatte. Sein Vater lächelte.und legte ihn die Hand auf die Schulter. Charly spürte eine Träne aus seinem Auge rollen. ,,Es ist kn Ordnung, glaubt mir." Sagte sein Vater und wischte sie Träne weg.
Charly lies sich in die Arme seines Vaters gleiten. Es war ihm egal, dass er 18 Jahre alt war, das er erwachsen sein sollte. Er wollte einfach nur in den Armen seines Vaters liegen. John drückte ihn fest an sich und flüsterte erneut:,, Es ist in Ordnung."Charly schluckte schwer und nickte. Er hatte vergessen, dass er diesen Krieg nicht alleine überstehen musste. Er löste sich aus der Umarmung und sagte:,, Danke, Dad, ich muss jetzt weiterarbeiten.'' Sein Vater lächelte und Klopfte ihm auf die Schulter. Charly versorgte die Pferde im Stall und mistete aus. erschöpft lehnte er sich an die Stahlwand. Das Problem mit großen Dinner war immer, dass am ende die Arbeit von dreien an einem Hängen blieb. Huete hatte ijn dieses Los erwischt. Jetzt erst fiel ihm auf, dass es draußen schon dunkel war und das er der letzte im Stall war. Gerade als er sich zu gehen wenden wollte., ging die Tür auf und Elizabeth stand vor ihm. Sie trug ein blaues Kleid und sah unfassbar umwerfend auf. ,,Mylady'' Er war vollkommen überwältigt von Ihrem Anblick ,,Charly, hör auf zu spinnen. Du hast mich immer Elizabeth genannt und ich sehe keinen Grund, das zu ändern. '' Er lächelte, sein herz schien aus seiner Brust springen zu wollen. Sie setzte sich auf einen Strohballen und fragte:,, Was machst du noch so spät hier?'' Ich arbeite'' sagte er und setzte sich neben sie ,,Und was machst du hier?'' ,,Heute sind wieder irgendwelche wichtigen Menschen da und die Erwachsenen sind wieder in Aufruhe, deshalb dachte ich mir ich könnte mich davon Schleichen. Außerdem hatte ich Sehnsucht nach einem meiner alten Kindheitsfreunde, dem es anscheinend zu peinlich ist mit mir zureden.'' Charly sah in diese braunen Augen, die ihn verrückt machten und sagte:,, ich fand es nicht angemessen, mit dir zu reden, du bist eine Lady und ich bin ein Stallbursche.'' ,,Weißt du, '' sagte Elizabeth und rückte näher an ihn ran:,, Ich sehe das wie meine Tante Sybil, möge sie in Frieden ruhe. Sie hat den Chauffeur geheiratet, weil sie ihn liebte und ihr war es egal, was alle gesagt haben.'' Sie griff seine Hand. Charly spürte wie sein ganzer Körper sich anspannte. Er zog sich etwas zurück und sagte ,;ich habe von deiner Tante Sybil gehört.'' Elizabeth erückte noch näher an ihn heran und flüsterte:,, Ich hätte sie gerne gekannt, sie würde das hier jetzt verstehen" ,,Was denn?" fragte Charly. Elizabeths Gesicht war jetzt nur noch wenige Zentimeter von seinem entfernt. ,,Na, dass hier" hauchte sie und küsste ihn. Es war ein schöner Kuss. Elizabeth legte ihre Hand auf seine Brust. Sie schien es genau so zu geniesen wie er. Plötzlich löste sie sich von ihm und sagte:,, ich muss zurück, aber ich komme morgen wieder.'' Sie gab ihm einen Kuss auf die Wange und verlies den Stall. Charly starrte kurz ins Leere, dann stand er auf und ging langsam Richtung Zuhause. Auf dem Weg wurde ihm langsam  klar, was passiert war und er begann vor Glück zu singen.
,,Warum bist du so gut gelaunt?" Lachte seine Mutter, als er in die Küche kam. Charly lies sich auf einen Stuhl fallen und sagte:,, Mir ist heute klar geworden, dass ich am Leben bin und das dieser Krieg nicht ewig dauern kann. Mein leben ist nicht durch den Krieg definiert." Anna lächelte und sagt:,, Ein Poet wie sein Vater" sie strich über den Arm ihres Mannes jnd stellte den Tee auf den Tisch.

dowton Abbey - im zweiten WeltkriegWo Geschichten leben. Entdecke jetzt