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Mit einem animalischen Gesichtsausdruck kam er auf mich zu gerannt, doch überall wo ich hinsah, es gab einfach keine Fluchtwege, also machte ich mich auf den Aufprall bereit. Und der kam, aber wie. Mit seinem vollen Gewicht landete er auf mir und man muss bedenken, dass er ein sehr schwerer Mann war. Sofort umschlungen seine rauen Hände meinen Hals und machten es mir unmöglich zu atmen. Ich konnte kaum meine Arme bewegen, dafür aber meine Hände und weil er so breitbeinig auf mir lag, bot es sich gut an ihm die Kronjuwelen zu zerdrücken. Und ich drückte, als würde mein Leben davon abhängen und das tat es auch. Kurz musste ich deswegen lächeln. Wie ironisch das alles doch ist. Er schrie schmerzerfüllt auf und rollte sich von mir runter. Schwer nach Luft ringend und hustend krümmte ich mich, doch mir rennt die Zeit weg. Ich habe die Mordlust in seinen Augen gesehen, der Schmerz wird ihn nicht lange aufhalten, ich habe dennoch nicht erwartet, dass er so schnell wieder aufsteht. Er ließ mir nicht einmal Zeit, um richtig Luft zu holen und schon war ich unter ihm, doch diesmal versuchte er aber nicht mich zu erwürgen, sondern nahm meine Hand in seine und zerdrückte sie förmlich. Schmerzerfüllt schrie ich auf. ,,Es war ein Fehler mir dort weh zu tun, Baby." Wieder lächelte er mich an und als ich dachte er würde meine Hand loslassen drückte er wieder zu, fester als davor und ich hörte meine Finger brechen und wieder schrie ich aus ganzem Leibe. Wütend biss ich ihm in den Arm, als er etwas locker lies. Ich biss bis ich sein Blut in meinem Mund schmecken konnte. Doch das einzige was er tat war wieder meinen Hals in seine Hände zu nehmen und zu zerdrücken. Plötzlich ertönte ein lauter Schuss und und anschließend fiel sein lebloser Körper auf mich. Zum Glück war meine verletzte Hand auf dem Boden neben mir, doch als ich realisierte, dass er tot ist, schrie ich wütend auf. ,,Warum?!", nur schwer konnte ich die Leiche von meinem Körper schieben und aufstehen. Meine Hand hing schlaff an meiner Seite runter und umschauend suchte ich nach dem Übeltäter und fand ihn auch schnell. ,,Diaz!", brüllte ich ihn an und humpelte auf ihn zu . Mit meiner linken Hand, die nicht verletzt war, schlug ich ihm auf die Brust, denn er war zu groß, um sein Gesicht zu erreichen. ,,Ein Kopfschuss?! Ein scheiß Kopfschuss, für das, was er getan hat?!" Aufgebracht schnaubte ich, auch wenn meine Hand höllisch schmerzte. Auch wenn die Situation anfangs aussichtslos erscheint, ich hätte ihn noch eigenhändig umbringen können.
,,Er hat dir nur die Hand und Finger gebrochen, deswegen foltere ich ihn nicht gleich, so wichtig bist du ja auch wieder nicht." Kalt sah er in meine Augen.

Wie amüsant! Das gleiche hat deine Mutter auch gesagt.

,,Dann hättest du mich auch sterben lassen können, außerdem geht es nicht um mich, sondern um die ganzen Mädchen, die er vergewaltigt hat, denn meine Hand verheilt, aber deren Wunden verheilen nie!" Tränen traten in meinen Augen und trübten meine Sicht. Eigentlich kommt mir das Ganze gelegen. Ich senkte meinen Kopf und schloss meine Augen, als ich plötzlich eine Berührung an meiner Hand vernahm, die zärtlich und unglaublich schmerzvoll zugleich war. ,,Ruft den Arzt, er soll sich sofort bereit machen!", ertönte darauf seine laute Stimme. Er legte seine Hände um mich und hob mich hoch. Ich versteh ihn einfach nicht. Er kann super launisch sein, erst ist er ganz ok, lacht mit mir, dann will er mich verletzten, ihm nächsten Moment rastet er aus und bring jemanden um und dann kümmert er sich wieder um mich. Inzwischen waren wir an einem Auto angekommen , er ließ mich auf dem Beifahrersitz nieder und stieg auf der Fahrerseite ein, diesmal fuhr er. Er schaltete den Wagen an und laut knurrte der Motor auf Ohne zu zögern gab er Gas und drückte uns in den Sitz. ,,Hast du dich entschieden?", fragte er mich. Ich konnte nichts aus seiner Stimmer heraushören. War er sauer oder doch genervt? ,, Ich will mich nicht entscheiden." Meine Stimme zitterte, denn der Schmerz war nur schlimmer geworden.
Ich hoffe bloß, dass ich es schaffe ihn umzustimmen, damit ich das ganze am laufen behalte.
,,Du musst, sonst tue ich es." Jetzt war er deutlich angepisst. ,, Kann ich nicht als Hausmädchen arbeiten?" Ich hatte keine Kraft mehr zu reden, denn der Schmerz betäubte meine Sinne. ,,Wenn du wie die anderen enden möchtest, dann nur zu, denn sie sind nicht nur Hausmädchen." Meine Lider zitterten, als ich sie schloss, Tränen traten aus meinen Augen und meine Brust vibrierte, als ich schwer ausatmete. Ich konnte ihm gar nicht richtig zuhören. ,,Fahr schneller!" Meine Hand schnellte zu seinem Arm und drückte fest zu. Unter Schmerzen wimmernd, legte ich meinen Kopf an den Sitz und drückte meine Beine durch. Ich spürte wie wir noch schneller wurden und sich sein Arm bewegte, als er den Gang erhöhte. Jetzt wo das Adrenalin nachließ, wurde der Schmerz unerträglich. Normalerweise wurde ich immer von den besten Ärzten versorgt, falls ich solch schwerwiegende Verletzungen erlitt.

Nach einer gefühlten Ewigkeit voller Qualen, drosselte er die Geschwindigkeit bis wir anhielten. Schnell sprang er aus dem Wagen und öffnete meine Tür, nur um mich sofort danach auf den Arm zu nehmen und loszurennen. Ich drückte meinen Kopf an seine Brust, denn durch sein rennen bewegte sich meine Hand, was mir nur noch mehr Schmerzen verursachte. Ich bemerkte gar nicht wie ich auf eine Liege gelegt wurde und mir eine Spritze verabreicht wurde. Mir wurde eine Schürze um meine Hüften angelegt und meine verletzte Hand wurde auf einen Tisch gelegt. Nachdem ich ein Klicken gehört habe kamen wieder Leute in den Raum und holten mich heraus. Mir wurde wieder was verabreicht, jedoch holte mich nach dieser Dosis die Müdigkeit ein.

,,Ihre Hand war sehr schlimm zugerichtet, ich wundere mich, wie sie bei den Schmerzen überhaupt noch bei Bewusstsein sein konnte.", hörte ich eine Stimme aus der Ferne. Nur sehr schwer konnte ich meine Augenlider öffnen und als ich es dann auch endlich schaffte konnte ich nur verschwommen zwei Gestalten vor mir erkennen, die wild gestikulierten. Mein Kopf dröhnte, weswegen ich versuchte meine Hand auf diesen zu legen, doch als etwas hartes auf meinen Kopf aufprallte, zischte ich auf, worauf ich sah wie sich die zwei Personen umdrehten, als sich einer näherte konnte ich ihn endlich erkennen. Es war ein älterer Mann im weißen Kittel. Ein Arzt, wie ich dann auch erkannte. Sofort zückte er eine kleine Taschenlampe heraus, womit er mir in die Augen leuchtete. Sofort kniff ich meine Augen zu. ,,Gut ihr Gehirn scheint in Ordnung zu sein." Natürlich ist es das, du Idiot, ich bin ja auch nicht auf den Kopf gefallen! Als ich meine Hand betrachten konnte, erkannte ich, dass sie in einem Gipsverband gebunden war. ,, Miss -,", er stockte. ,,Albiol.", entgegnete ich ihm mürrisch. ,, So Miss Albiol, ihr Handgelenk und alle ihre Finger, außer der Mittlere sind gebrochen. Wir haben eine Notoperation durchführen müssen, sie müssen sich nun sehr schonen und ihre Hand nur sehr wenig belasten. Ich habe ihrem Mann schon die benötigten Medikamente gegeben, diese nehmen sie dreimal am Tag zu sich. Ich wünsche ihnen noch einen schönen Abend." Mit einem letzten Nicken verabschiedete er sich und verließ den Raum. Warte mal, Ehemann?! Verwirrt zog ich meine Augenbrauen zusammen. ,,Guck nicht so, er hätte mich sonst nicht hier rein gelassen." Er ist der Erbe von dem Anführer eines Kartells, welches zu den stärksten des Landes zählt, wofür müsste er seine Identität verbergen?

Er kam näher, bis er genau vor mir stand, ich sah ihm gar nicht in die Augen, ich hatte es satt, ich hatte ihn satt, er sollte sich einfach verpissen! ,, Nicht so unhöflich, Kätzchen. Du schuldest mir noch etwas."
,,Dass du mir das Leben gerettet hast? Nein, das schulde ich dir nicht. Denn gebeten es zu tun habe ich dich nicht. Ich schulde dir rein gar nichts!", jetzt sah ich ihm tief in die Augen, doch sein Lächeln wurde nur noch breiter. ,,Das ist mir egal, wenn ich entscheide, ob mir jemand was schuldet, dann tut dieser jemand das auch." Seine Lippen lächelten, doch in seinen Augen wütete ein Sturm aus Wut. Ich setzte mich auf, auch wenn es etwas brauchte, weil mein Körper immer noch etwas betäubt war. ,,Hör zu, ich habe keine Lust und Kraft mehr mit dir zu diskutieren, also sag mir einfach was ich machen soll und ich tue es, dafür lässt du mich gehen, ok ?" Müde sah ich ihm in die Augen. ,,Du sollst einfach nur bei mir bleiben."
Ich hab ihn genau dort wo ich ihn haben wollte.

Jetzt fängt der Spaß erst richtig an!

Gonzales, ich komme! Und es war dein eigener Sohn, der dir deinen Todesengel ins Haus gebracht hat. Wie amüsant das Ganze doch ist.
Ich hatte erst Angst, dass er komplizierter ist wie andere Männer, doch ich hätte auf seine Worte hören solle. Ich hätte weiterhin auf ihn vertrauen sollen. Männer sind wahrlich dumme Kreaturen!

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