11.

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Nachdem ich mein Essen aufgegessen habe, ging ich mir noch die Zähne putzen und danach ab ins Bett. Noch nie bin ich so schnell eingeschlafen.
Naja, jetzt steh ich vor dem Fenster und reflektiere was eigentlich alles passiert ist. Erst jetzt wird mir klar, dass ich ganz tief in der Scheiße stecke.
Jeder kennt die Geschichten von den Leuten, die in die Geschäfte der Mafia verwickelt sind.
Erreichen sie ein bestimmtes Alter, so werden sie irgendwo tot in einer Gasse aufgefunden. Wer einmal was mit der Mafia zu tun hatte, kommt nie wieder raus. Ein Teufelskreis.
Ich werde auch nicht mehr lebend hier rauskommen. Doch es wird sich lohnen, sofern ich es schaffe.
Meine Gedanken wurden von einem aggressiven Klopfen unterbrochen.
Schnell gab ich ein ,, Herein", von mir.

Mateo sah mir ins Gesicht und kam wutentbrannt zu mir.
Ohne das ich auch reagieren konnte traf mich seine flache Hand so hart, dass ich zurück baumelte.
Geschockt hielt ich mir meine linke Wange.
,, Was habe ich dir gestern gesagt, puta ?", brüllte er mir ins Gesicht.
,, Ich darf niemals einem Mann in die Augen sehen, Ausnahme er ist mein Mann oder ich bin eine Hure.", gab ich seine gestrigen Worte wieder, meine Stimme zitterte und ich muss zugeben, dass mich das schon sehr demütigt.

Meine Wange pochte wie verrückt.
,, Gut, dann weiß ich ja, dass du die Regeln verinnerlicht hast, also sag mir warum tust du nicht was man von dir verlangt ?!" Und wieder brüllte er mir ins Gesicht, seine Brust hob und senkte sich schnell, sie zitterte, als ob er sich kaum zurückhalten konnte. Meine Augen starr auf seine Brust gerichtet, antwortete ich:
,, Entschuldige senõr, ich habe es vergessen. " Tränen stiegen mit in die Augen. Ich verfluchte mich selber dafür, dass ich so gut dabei bin. Hilflos ihm ausgerichtet, es gefällt ihm bestimmt.
,, Noch einmal, nur ein einziges Mal, dann schick ich die brutalsten Leute auf dein Zimmer, um dich nach und nach zu vergewaltigen, hast du mich verstanden, amor (Liebe/Liebste)?" Seine tiefe Stimme bebte vor Wut.
,, Ja, senõr." Stumm liefen mir meine Tränen die Wangen runter. Soll er doch!
,, Komm mit." Herrschte er mich an und sofort tat ich was er von mir verlangte.
Unten angekommen, stoppte er vor einer großen Holztür.
,, Du wirst jetzt mit dem Boss essen, ich würde dir raten, ganz brav zu sein, du weißt ja schon was auf dich zukommt, wenn du es nicht bist." Er öffnete die Tür und deutete mir mit einem Schlag auf meinen Arsch, rein zugehen. Ich zuckte kurz zusammen, als seine Hand mein Gesäß berührte.
Ganz ruhig, alles ist nicht so schlimm, sprach ich mir selber zu. Mit gesenktem Kopf führte mich ein Dienstmädchen auf meinen Platz. Ich musste mich neben einem Mann setzten, sein Gesicht erkannte ich nicht, da mein Blick starr auf meine Schoß gerichtet war.
,, Da bist du ja, wir haben schon auf dich gewartet." Sprach der Mann neben mir, seine Stimme klang alt, also vermutete ich, dass er der Boss war.
,, Und wie heißt du mein Kind ?"
,, Octavia, senõr."
,, Octavia, ein sehr außergewöhnlicher Name. Gefällt mir. " Sofort bekam ich eine Gänsehaut, als ich hörte, wie er meinen Namen aussprach. Nicht weil es mir gefiel, ganz im Gegenteil, es ekelte mich an.
,, Wie alt bist du denn, Süße ?"
,, Ich bin 19, senõr." Angestrengt antwortete ich ihm.
,, Und bist du noch Jungfrau, belleza?"(Schöne)
Sofort verkrampften sich alle meine Muskeln, fest umgriff ich die Seiten des Stuhles, um ihm nicht die Kehle aufzuschlitzen.
,,Ja." Diesmal antwortete ich ihm stumpf und wütend.
,, Das wird sich ganz schnell ändern." Er legte seine verschrumpelte Hand auf meinen rechten Oberschenkel und ließ ihn immer weiter nach oben gleiten. Ich war kurz davor meine Verfassung zu verlieren.
,, Schau mich an."
Langsam drehte ich mein Gesicht und sah ihm entgegen. Eiskalte blaue Augen blickten in meine. ICh hab dich nicht so früh erwartet, Gonzales.
Seine Hand wanderte auf meine verletzte Wange und die Bediensteten vierließen den Raum.
,, Und zwar heute Nacht." Er grinste mich dreckig an. Ein lauter Schlag ertönte von der gegenüberliegenden Seite.
,, Es reicht, Vater." Ertönte Altlas Stimme. Er bebte vor Wut, dass erkannte ich an seiner Stimme. Sie war tiefer als sonst.
,Nicht doch, mijo, so redet man doch nicht mit seinem Vater. (Sohn)"
Er war hier und hat alles mitbekommen. Sofort stieg mir die Röte ins Gesicht. Doch nicht vor Scham, nämlich vor Wut. Wenn ich ihn irgendwann mal unter vier Augen treffen sollte, dann scheiß ich auf Mateos Regeln oder Bestrafungen. Ich habe vergessen wer ich bin! Ich bin Octavia! Ein paar Männer habe ich auch schon in der Vergangenheit erledigt. Jetzt bin ich die auf den Tisch schlägt.

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