𝔓𝔞𝔯𝔱 ④⑧ ➳ 𝔗𝔞𝔢𝔥𝔶𝔲𝔫𝔤 ➳

2.1K 191 122
                                    

Erschöpft laufe ich die Treppen zu unserer Wohnung hoch, mein Körper vollkommen erschöpft und ausgereizt, meine Stimme kaum noch vorhanden

Hoppla! Dieses Bild entspricht nicht unseren inhaltlichen Richtlinien. Um mit dem Veröffentlichen fortfahren zu können, entferne es bitte oder lade ein anderes Bild hoch.

Erschöpft laufe ich die Treppen zu unserer Wohnung hoch, mein Körper vollkommen erschöpft und ausgereizt, meine Stimme kaum noch vorhanden.

Changmin hatte wieder einmal keinen guten Tag und hat seine angestaute Wut an mir ausgelassen, sodass ich nicht mal mehr aufrecht gehen kann, ohne dass mein gesamter Körper schmerzt.

Als ich endlich an der Wohnungstür ankomme, versuche ich diese so leise wie möglich zu öffnen und mich in mein Zimmer zu schleichen, doch natürlich muss es anders kommen.

"Taehyung? Engel, wo warst du? Wir haben auf dich gewartet.."

Meine Mutter steht im Türrahmen zum Wohnzimmer und schaut mich besorgt an. Durch meine aufgesetzte Kapuze sieht sie nicht viel von mir, doch das ist auch gut so. 

"Komm, iss mit uns. Du wirst von Tag zu Tag dürrer."

Es bringt nichts zu diskutieren, da ich so oder so Essen zu mir nehmen muss, um nicht endgültig zusammenzuklappen. Ich nicke also nur, und folge ihr ins Wohnzimmer, wo mein Vater bereits am gedeckten Tisch sitzt und wartet.

Er sagt nichts, als ich mich gegenüber von ihm niederlasse. Kein einziges Wort wird während des ganzen Essens über gesprochen.

Dann beschließe ich, dass es Zeit ist, ihnen die Wahrheit zu sagen.

"Ich bin schwul."

Die Worte kommen aus meinem Mund, als hätte ich sie viel zu lange für mich behalten und sie schon angefangen hätten, einen bitteren Nachgeschmack zu entwickeln.

Neben mir höre ich wie meiner Mutter das Besteck aus der Hand auf den Teller fällt, was mich erschrocken zusammenzucken lässt.

"Du bist was? Taehyung, ich bitte dich, rede keinen Unsinn!", lacht sie nervös und schaut mich verständnislos an.

"Es ist wahr, Mutter..", hauche ich den Tränen nahe, ängstlich, was nun folgen wird.

"Das ist falsch! Du kannst nicht so sein! Wer hat dir das eingeredet?!"  Mit jedem Wort wird sie lauter und lässt mich immer mehr auf dem Stuhl zusammensinken.

"Niemand, ich wurde so geboren.."

"Dass du es wagst, das zu sagen! Ich habe dich so nicht zur Welt gebracht, Kim Taehyung! Das ist eine Schande für die Familie. Du bist eine Schande für die Familie!"

Sie steht auf, nimmt ihren Teller und bringt diesen lautstark in die Küche. Nach einigen Minuten kommt sie wieder in das Wohnzimmer, bleibt vor mir stehen und hält mir eine Reisetasche vor mein Gesicht.

"Ich möchte dich die nächsten Tage nicht mehr hier sehen. Sobald wir umgezogen sind, wirst du dir eine eigene Wohnung suchen! So habe ich dich nicht erzogen, Taehyung. Solange du nicht zur Vernunft gekommen bist, brauchst du hier nicht mehr auftauchen."

Mit diesen Worten wirft sie mir die Tasche auf den Schoß und verschwindet anschließend aus dem Zimmer, woraufhin das Zuknallen einer anderen Zimmertür zu vernehmen ist.

Meine Vater sitzt nach wie vor stumm vor mir.

Ich hebe vorsichtig meinen Blick und schaue mit Tränengefüllten Augen zu ihm, während leise Schluchzer über meine Lippen kommen.

Als er ebenfalls aufsteht senke ich meinen Kopf wieder, nervös, was er nun tun wird.

Plötzlich schlingen sich zwei starke Arme um meinen zitternden Körper, was mich erneut stark zusammenzucken lässt.

"Geh zu deiner Tante, Taehyung. Der Umzug wird in zwei Wochen statt finden. Ich werde deiner Mutter nicht erzählen wo du bist und meine Schwester ebenfalls nicht. Wenn es dann so weit ist, bringe ich dir alle deine nötigen Sachen vorbei, deine Möbel und weitere Dinge werde ich zu deiner neuen Wohnung fahren lassen. Ich kümmere mich um alles, also pack jetzt nur das Nötigste ein und geh."

Ich löse mich verwirrt von ihm, während einige Tränen über meine Wange laufen.

"W-Wieso-?", ist das Einzige, was ich raus bringe, doch es scheint zu reichen.

"Du bist und bleibst mein Sohn, Taehyung. Egal was kommen mag, ich werde dich immer unterstützen."

Er streicht mir lächelnd die Tränen weg und haucht einen kurzen Kuss auf meine Stirn, bevor er sich von mir löst und wieder aufsteht.

"Ich sage Sora Bescheid, mach dir darüber keine Gedanken. Alles wird gut.", sagt er leise, bevor er sich ein letztes mal zu mir umdreht und anschließend das Zimmer verlässt.

Ich sitze noch einige Minuten perplex auf dem Stuhl und starre ins Nichts, während mein Kopf voll mit Gedanken ist und droht bald zu platzten.

Wie soll ich das nur überwältigen? Ich kann doch nicht einfach wegziehen..

Was wird mit Changmin? Er wird mir nie verzeihen, wenn ich einfach gehe..Aber würde er es je verstehen?

Nein.

Liebt er mich....?

....Nein, schon lange nicht mehr.

Es ist meine einzige Chance von ihm loszukommen. Er hat mich physisch, sowie psychisch zerstört. Und dem werde ich ein Ende setzten.

Vollkommen neben der Spur laufe ich in mein Zimmer und packe alles Nötige zusammen, ehe ich mich auf den Weg zu meiner Tante und meinen Cousinen mache, ein kleines Lächeln auf meinen Lippen, während sich weitere Tränen in meinen Augen ansammeln.

Du schaffst das, Taehyung. Du hast genug gelitten, jetzt bist du frei...

Frei... Dieses Wort hatte für mich damals ein große Bedeutung. Ich bin meinen größten Ängsten entkommen und habe mir ein eigenes Leben aufgebaut.

Wenige Jahre, nach dem ich in meine eigene Wohnung in Seoul gezogen bin, ist mein Vater an Krebs verstorben. Meine Mutter hat sich daraufhin das Leben genommen.

Übrig blieb nur ich. Zwar fehlte es mir an nichts, auf materieller Ebene zumindest. Doch in meinem Herzen klafft seitdem ein großes Loch, welches bisher nicht gestopft werden konnte.

Der Umzug hat mir mit meiner Flucht vor Changmin verholfen, doch warum scheint sich nun alles zu wiederholen?

Zwar ist Jungkook lange nicht so wie Changmin, dennoch verändert er mich langsam. Egal ob ich es möchte oder nicht, er lässt mich anders fühlen.

Es ist, als hätte er es bereits geschafft einen kleinen Teil der Mauer, welche ich mir aufgebaut habe, einzureißen und nun versucht, den Rest ebenfalls zu zerstören.

Jedoch weiß ich nicht, ob ich es so weit kommen lasse.

Ich zucke zusammen, als ich auf einmal etwas gegen mein Fenster knallen höre und schaue erschrocken zu diesem. Allerdings ist nichts zu sehen.

Wahrscheinlich nur ein Vogel, welcher gegen die Scheibe geflogen ist. Ganz bestimmt nur das..

Im nächsten Moment denke ich Schritte von unten zu vernehmen, schüttele jedoch schnell meinen Kopf und lausche ein zweites mal.

Nichts.

Vielleicht sollte ich nicht noch mehr Kaffee trinken..Ich bilde mir schon unmögliche Dinge ein...

Oder doch nicht?

hi 👀
hmm, was bildet sich der liebe Tae da nur ein..
hoffen wir mal, dass es nicht schlimmes ist, nicht wahr?
oh..what's that smell..?
d-d
r
a
m
a
???
👀👀👀

𝐏𝐑𝐈𝐕𝐀𝐓𝐄 𝐓𝐔𝐓𝐎𝐑𝐈𝐍𝐆 - ᵗᵏ.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt