𝔓𝔞𝔯𝔱 ⑥⑦ ➳ 𝔗𝔞𝔢𝔥𝔶𝔲𝔫𝔤 ➳

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Am nächsten Morgen scheint die Welt wieder in Ordnung

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Am nächsten Morgen scheint die Welt wieder in Ordnung.

Zumindest was mich betrifft.

Ich habe meine emotionale Schutzmauer über Nacht wieder verfestigt und tue nun so, als wäre nichts passiert.

Während ich in der Küche das Frühstück zubereite, summe ich eine selbst ausgedachte Melodie vor mich hin und beobachte derweil hin und wieder Junghyun, welcher im Gegensatz zu seinem älteren Bruder bereits wach ist.

Nach unserem Gespräch gestern bin ich auf keinerlei Fragen seinerseits mehr eingegangen und habe ihm lediglich physischen Beistand geleistet, während er sich langsam in den Schlaf geweint hat.

Meine Worte müssen ihn verwirrt und mitgerissen haben, doch es war die richtige Entscheidung, ihm die halbe Wahrheit zu erzählen.

Etwas anderes, als nun auf seine Entscheidung zu warten, bleibt mir eh nicht mehr übrig.

Als ich einige Minuten später mit einem Tablett in den Händen vor seiner Zimmertür stehe, atme ich ein letztes Mal tief durch, bevor ich den Raum betrete.

Dieser ist nach wie vor abgedunkelt und mittlerweile hat sich der Jüngere komplett unter der Decke verkrochen. Nur ein Teil seines Haarschopfs schaut hervor, welchen ich sogleich mit meinen Fingern in Beschlag nehme, nachdem ich das Tablett sicher abgestellt habe.

"Guten Morgen, Baby.", sage ich leise und lächele ihn sanft an, während ich die Decke von seinem Kopf ziehe.

Ich versuche die Schuldgefühle und das unangenehme Stechen in meinem Herz zu ignorieren, als ich direkt in zwei rot geschwollene Augen schaue, welche jegliche Lebensfreude verlassen hat.

Meine Hände wandern wie von selbst zu seinen Wangen, als ich mich vorlehne und einen Kuss auf seine zerbissenen Lippen platziere.

Er sieht allgemein sehr müde und verletzt aus, sodass meine Fassade beinahe zu bröckeln beginnt. Doch ich reiße mich zusammen und streiche stattdessen durch seine Haare, um ihm nicht mehr in die Augen schauen zu müssen.

"Ich habe dir Frühstück gemacht..", murmele ich und deute neben mich auf den Nachtschrank.

Der Jüngere beäugt das Essen nicht einmal, als er sich von mir wegdreht und auf die Decke starrt.

"Keinen Hunger..", antwortet er knapp und pult an seinen Fingern.

"Bring mich nicht dazu, dich zum Essen zu zwingen..", sage ich monoton, in der Hoffnung er würde sich wieder mir zuwenden, doch er zeigt keinerlei Reaktion.

"Baby boy-"

"W-Warum tust du das?"

Seine Stimme ist nur ein Hauch, als er zittrig ein und ausatmet und mich somit verstummen lässt.

"Ich weiß nicht wovon du sprichst.", antworte ich nach einer Weile und verfluche mich innerlich selbst.

"Bedeutet dir letzte Nacht nichts oder verdrängst du es einfach nur?", fragt er nun etwas lauter, wobei erste Anzeichen von Wut und Verzweifelung in seiner Stimme liegen.

𝐏𝐑𝐈𝐕𝐀𝐓𝐄 𝐓𝐔𝐓𝐎𝐑𝐈𝐍𝐆 - ᵗᵏ.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt