Es gibt Situationen in denen ich gegen mich selbst und gleichzeitig für mich kämpfe. Das Beste Beispiel bleibt einfach das Kontrastmittel vom MRT.- Ich muss dieses Mittel nehmen, damit man den Tumor besser sehen kann. Und das, obwohl ich panische Angst davor habe. Ich muss mit mir selbst Kämpfen, dieses Mittel zu nehmen, weil ich weiß, dass es für und nicht gegen mich ist. Und, ich glaube das sind die mit Abstand schwierigsten Kämpfe, welcher ein Mensch führen kann. Man kämpft mit sich selbst für sich selbst. Wie absurd das eigentlich ist, wenn man mal so darüber nachdenkt. In meinem Leben gibt es aber auch noch andere Kämpfe. Kämpfe, die ich nicht immer gewinnen kann, egal wie sehr ich mich auch anstrenge. Kämpfe, von denen manchmal keiner etwas mitbekommt. Kämpfe, bei denen man von Anfang an weiß, wer gewinnen wird. Ich kämpfe mit dieser Diagnose. Ich kämpfe mit den Symptomen. Ich kämpfe mit den Untersuchungen. Ich kämpfe mit den Behandlungen. Ich kämpfe um leben zu können. Ich kämpfe für meine Zukunft. Ich kämpfe für mein Leben. Ich kämpfe für mich. Und ich frage mich, ob ich auch noch mal etwas anderes tu´, außer zu kämpfen.
Im Grunde genommen, kämpfe ich jeden Tag gegen etwas. Ich kämpfe jeden Tag. Jeden beschissenen Tag, seitdem ich meine Diagnose bekam. Das sind jetzt also schon 181 Tage an denen ich nichts anderes tu´ als zu kämpfen. 181 Tage ist es her, seitdem ich meine Diagnose bekommen habe. 181 Tage, an denen es mir die meiste Zeit scheiße gegangen ist. 181 Tage. 181 beschissene Tage, von denen mir so viel Lebenszeit fehlt. Mir ging es mehr scheiße als gut. Ich hatte Tage, wo es mir so scheiße ging, dass ich nur im Bett lag und der Weg zur Toilette schon zu viel war. Und, diese Tage sind für immer weg. Niemals werde ich diese Tage wieder erleben. Was auf der einen Seite richtig traurig ist, denn mir wurde Zeit geklaut. Mir wurden Momente geklaut, welche ich nie wieder erleben kann. Aber, auf der anderen Seite, bin ich richtig froh darum, dass ich diese scheiß Tage schon hatte. Ein scheiß Tag weniger, ist nun mal ein scheiß Tag weniger. Hab ich recht? Desto mehr scheiß Tage ich durchmachen musste, umso schöner sind für mich die Tage, an denen es mir gut geht. An den schlechten Tagen kämpfe ich dafür, dass ich diese Tage durchhalte. Aber selbst an den guten Tagen kämpfe ich. Ich kämpfe, um meine gute Laune beizubehalten. Egal was ich tu´, egal wo ich bin, egal wie es mir geht, ich kämpfe. Dafür kann ich mit Stolz behaupten, dass ich eine Kämpferin bin. Ich bin eine Kämpferin und gebe niemals auf, egal wie schwer die Situation zu sein scheint. Ich habe nie aufgegeben. Ich hatte meine Zweifel und habe trotzdem weiter gemacht. Ich bin immer positiv geblieben. Denn auch wenn ich mal schlecht drauf war, wusste ich, dass es wieder bessere Tage geben wird. Ich bin also eine richtige Kämpferin. Ich steh auf, auch wenn mir die Kraft dazu eigentlich fehlt. Ich lache, obwohl ich weinen möchte. Und das schönste und größte von allem, ich mache immer weiter. Wenn ich mir etwas vorgenommen habe, dann ziehe ich es durch. Jetzt behaupte ich von mir, ich sei eine Kämpferin. Aber, wer entscheidet eigentlich, ob wir stark sind? Wer entscheidet, ob wir Kämpfer sind? Wer entscheidet das? Ich kann euch sagen, wer das entscheidet. Wir selbst. Ich, du und alle anderen 8 Milliarden Menschen auf dieser Welt sind Kämpfer. Jeder einzelne von uns ist ein Kämpfer. Jeder von uns hat etwas, was ihn kämpfen lässt. Der eine kämpft ums überleben, andere kämpfen für ihre Gesundheit. Du kämpfst vielleicht um einen Studienplatz und deine beste Freundin um den Typen in den sie schon seit der 7. Klasse verknallt ist. Merkst du es? Jeder von uns ist ein Kämpfer, einfach weil jeder von uns etwas, hat worum er tagtäglich kämpfen muss.
Wir sind alle Kämpfer, egal gegen was oder wen wir kämpfen müssen. Auch wenn dir dein Kampf kleiner erscheint, als der deiner Freundin, oder eines fremden.- Merk dir eins: Jeder Kampf bringt seine eigenen Probleme mit. Und kein einziger Kampf ist zu unterschätzen. Egal was du gerade durchmachen musst, rede niemals deinen oder den Kampf eines anderen kleiner. Kampf ist und bleibt Kampf. Und egal wie klein dein Kampf gerade scheint, sei stolz auf dich! Jeder Kampf, ist eine Bereicherung an Erfahrungen. Da spielt es dann auch keine Rolle, ob es dein schlimmster, schönster, leichtester oder schwierigster Kampf war. Auch ein kleiner gewonnener Kampf bringt dich weiter. Genauso wie ein verlorener. Lass den Kopf nicht hängen. Nur weil der Kampf dieses Mal nicht geklappt hat, heißt es nicht, dass er nie klappen wird. Manches braucht seine Zeit.
Aufgeben ist keine Option. Es gibt zwei Fehler die du in deinem Leben machen kannst. Aufgeben oder erst gar nicht anzufangen.
Egal was du gerade durchmachen musst, was dir vielleicht deine letzten Nerven raubt. Denk´ daran, dass egal was passiert, es immer etwas Positives für dich hat. Selbst wenn du den Kampf verlierst, zeigt das wiederum dass du es versucht hast und du wirst Erfahrungen gesammelt haben, die dich zu dem Menschen machen welcher du bist. Ohne all´ das, was du durchmachen musstest, wärst du nicht der Mensch, der du jetzt bist. Und vielleicht wärst du jetzt grade gerne nicht du selbst. Vielleicht wärst du lieber schöner, dünner, dicker, schlauer oder reicher. Jeder von uns wird immer etwas haben wollen, was er nie bekommen wird. Ich würde auch so gerne noch einmal 24 Stunden gesund sein. Das wird auch für immer ein Traum bleiben. Es gibt manchmal Dinge, die man nicht ändern kann. Und ich weiß, wie scheiße das ist. Wirklich. Ich weiß, wie scheiße das ist, wenn man sich nichts Sehnlicheres wünscht als diese eine Sache und man wird sie nie haben können. Aber, ich weiß auch, dass das nun mal so ist. Es gibt Dinge, die man nicht ändern kann. Aber, selbst da kann man was ändern. Man kann seine Einstellung dazu ändern. Man kann sich selbst alles schlecht reden, man könnte sich selbst aber auch alles einfach gut reden. Ich bin Krank und werde nie wieder gesund werden.- Jetzt könnte ich rumheulen und sagen wie ungerecht ich das finde und dass das scheiße ist, wenn es einem nur schlecht geht. Das könnteich jetzt tun. Das würde mich aber nur runter ziehen. Stattdessen, bin ich froh und dankbar. Ich habe meine Gesundheit verloren, aber dafür habe ich so viele Erfahrungen gesammelt, die ich sonst nie gesammelt hätte. Es gibt in jeder Situation immer etwas Negatives. Und manchmal gibt es mehr negatives als positives. Aber es gibt in jeder Situation auch immer etwas positives. Immer. Und am Anfang war es ein Kampf mit mir selbst, immer das positive zu suchen. Aber, mittlerweile fallen mir immer erst die positiven Dinge auf, und dann die negativen. Weil ich meine Einstellung ändern wollte, habe ich sie geändert. Und, ja. Es war nicht leicht. Ich habe gekämpft, verloren, musste wieder kämpfen und siehe da- ich habe gewonnen. Wenn du etwas wirklich willst, wirst du es schaffen. Koste es, was es wolle.
DU LIEST GERADE
Mein Leben mit einem Dachschaden
HumorDie 18 Jährige Anna bekam Anfang des Jahres 2019 eine Diagnose, welche ihr Leben wortwörtlich auf den Kopf stellen sollte. Ein Leben mit Hirntumor? -Kein großes Problem. Nur 7 Millimeter gross. Insta: Meindachschaden.blog