[15] Drohbriefe und ein neugieriger Sirius

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Evangelines Schicksal schien sie zu verfolgen. Denn mit dem Angriff war noch längst nicht alles vorüber. Fast zwei Wochen gingen vorüber ohne das etwas schlimmes vorfiel, doch das Mädchen spürte die drückende Furcht tief in ihren Knochen. Das Getuschel hinter ihrem Rücken machte die Sache nicht einfacher. Es hätte ihr klar sein müssen, das gewisse Dinge die Gerüchteküche ordentlich ins Brodeln bringen würden. Einige tuschelten sie wäre von dem Geist des dunkeln Lords bessesen, andere wiederum sprachen von einer geheimen Rebellion. Evangeline schweig nur. Tat als höre sie nichts und hoffte das es so schnell wie möglich abflaute. Das würde bestimmt funktionieren. Mit den Rumtreibern allerdings war das so eine Sache. Schon öfters hatte Eve darüber nachgedacht ihnen die Wahrheit zu erzählen. Einfach alles. Die Schmerzen und trauer einfach von der Seele zu reden. Doch die Angst umklammerte sie fest. Zog sie langsam aber sicher in einen Abgrund aus dem sie sich nicht retten konnte. Sie hatte Fehler gemacht, die man nicht verzeihen konnte. Man würde sie niemals verstehen. Ausserhalb der schützenden Mauern von Hogwarts würde man ihern Namen beschmutzen, sie als Bedrohung ansehen. Wenn sie nur die Wahrheit kannten.... Evangeline schüttelte ihre Gedanken wieder ab. Sie war müde davon immer und immer wieder darüber nachzudenken. Sie wollte nicht mehr das nachdenkliche Mäscehne sein, als das jeder sie kannte. Sie wollte lachen, so laut und lange, dass ihre Seiten zu schmerzen begannen. Sie will nur noch Glücklich sein und die Vergangenheit hinter sich lassen. Doch egal wie sehr sie es versuchte, sie konnte es nicht. Denn tief in ihrem Innern wusste sie. Sie hatte noch eine Rechnung zu begleichen. Sie musste für das einstehen, was sie getan hatte. Egal welchen Preis es kosten mochte.

"Evangeline.", hörte sie eine freundliche Stimme hinter sich. Wiederwilig drehte sich die Gryffindor um. "Ophelia, hi", presste sie hervor und bemühte sich nett zu klingen. Das musste sie, schliesslich war Ophelia doch ihre Freundin, nicht wahr. "Ich habe schon gehört, dass du wieder aus dem Krankenflügel entlassen wurdest.", erklärte die Hufflepuff eifrig und zog die überrumpelte Evangeline mit sich zum Esstisch, bis zum Rand gefüllt mit köstichen Kostbarkeiten. "Ja. Madam Pomfrey hat mich frühzeitig rausgelassen.", erwiederte Eve und schnappte sich gleichzeitig ein Stück Dinkelbrot vom Brot stapel. "Das freut mich zu hören.", Die Merryweather konnte die Sorgen hören, die in Ophelias Stime mitschwangen, sie wusste was als nächstes kommen würde. Das Mädche würde sie fragen, ob sie mit ihr darüber sprechen wolle und das sie Freunde waren und sich somit alles anvertrauen konnte. "Wenn du darauf hinaus willst, dass ich dir sage was passiert ist, dann bist du hier falsch. Das sag ich dir jetzt schon.", stiess sie deshalb hervor, etwas schnippischer als sie es beabsichtigt hatte. "Das wollte ich nicht. Ich weiss das du mit niemandem darüber sprichst, was vor Hogwarts geschehen ist. Ich wollte nur sichergehen das es dir gut geht.", versicherte Ophelia ihr, ihre Gesichtzüge wirkten leicht eingeschnappt. "Oh.", erwiederte Evangeline nur und konnte nicht umhin, als sich einwenig schlecht zu fühlen. Sie war es wohl einfach nicht mehr gewohnt, jamanden an seiner Seite zu haben, der keine bösen absichten hatten. Sofort schweiften ihre Gedanken zu Black. Ob auch er nur gute Absichten hatte? Ob er sich wohlmöglich sogar um sie sorgte? Gerade als sie darüber nachdachte, erfüllte lautes Kreischen die Grosse Halle. Das konnte nur eines Bedeuten: Die Post. Evangeline erwartete keine Post, desewgen war sie übberrascht, als eine hellbraun gefiederte Eule sich neben ihr auf dem Tisch niederleiss. "Was zur Hölle...", murmelte sie ausser Atem. Nach einer kurzen Streichelpartie über das Eulengefieder, begann sie den Brief zu öffnen. Irgendwie hatte sie ein mulmiges Gefühl dabei. SIe schluckte einmal, dann zog sie mit einem Ruck das Papier aus dem Umschlag. Als sie die Worte las, wurde ihr direkt schlecht.

"DENK JAH NICHT ES WÄRE VORÜBER. DIES WAR ERST DER ANFANG. NACH UND NACH WERDE ICH DICH JEDEM BERAUBEN, DER DIR AUCH NUR ANNÄHERND WICHTIG ERSCHEINT."

Vom wem er war stand ausser Frage. Ihre Mutter würde nicht aufgeben ihr das zu geben was sie zu verdienen schien. "Alles in Ordnung, Evangeline? Du bist ja ganz blass geworden.", holte Ophelias Stimme sie aus der Starre. "Oh bei Merlins Bart. Es Tut mir so Leid. Ich- Ich muss gehen.", stammelte sie, als sie mit Tränen überschtrümten Gesicht aus der Grossen Halle stürmte. "Evangeline!" Sie hörte die Worte ihrer Freundin nur noch als kläglicher Ruf am Rande ihres Bewusstseins. Beinahe wäre sie mit Black zusammengestossen, doch sie konnte sich gerade noch fangen und stürmte an ihm vorbei. Er schrie ihr nicht hinterher. Nicht so wie es Ophelia getan hatte. Er sah ihr nur stumm hinterher. Seine Augen voller trauer. Denn er wusste, ohne das sie sich nicht vor ihm öffnete, würde er ihr niemals helfen können. Gerade als er sich umdrehen und davon gehen wollte, entdeckte er den Zettel auf dem Boden. Halb zusammengefaltet lag er im Dreck. Nur einzige kleine Wasserflecken darauf liessen darauf sliessen, dass das was darin stand nichts gutes Bedeuten konnte.

***

Wasser vertrocknte irgendwann, nicht aber Tränen. Ja, sie könen stoppen, aber sie werden immer wieder fliessen. Wie viele male hatte Evangeline seit ihrer Zeit in Hogwarts schon Tränen vergossen? Sie hatte schon aufgehört zu zählen. Als sich ihre Weinattacke nach Minuten endlich wieder gelegt hatte stand das Mädchen entschlossen auf. Nein, sie würde nicht länger jeden in diesem Schloss in Gefahr bringen in dem sie nichts tat. In dem sie nichts sagte. Diese Zeiten waren vorbei. Sie würde mit Dumbledore sprechen müssen. Und das sofort. Hastig leif sie also durch die Korridore und versuchte sich den Standort von Dumbledores Büro so gut es ging in Erinnerung zu rufen. Es dauerte fast fünfzehn Minuten, bis sie sich vor dem Grossen Greifvogel wiederfand. Sie hatte gar keine Zeit, sich Gedanken über das Passwort zu machen, da öffnete sich die Passage zu Dumbledores Büro und Professor McGonagall, stand vor ihr. Ihre Falten standen tief in ihrer Stirn. Evangeline fand, das sie besorgt, ja fast sogar traurig aussah. Völlig aufgelöst nickte sie ihrer Schülerin kurz zu, ehe sie rauscheden Umhanges an ihr Vorbei eilte. Indem sie ihre ihre Hände in ihrem Umhang verschwinden liess, hoffte Evangeline das Zittern zu verbergen, das sie vermutlich verraten hätte. Sie wollte vor dem Schulleiter keine Schwäche zeigen. Nicht nachedm er sie schon halb tot vom Boden aufgekratzt hatte. "Ah, Ms. Merryweather. Sie kommen früher als ich es angenommen hätte.", wurde sie sogleich begrüsst. Nun drehte sich der Schulleiter zu ihr um. Sein Blick war weich und dennoch befand sich ein leiser Vorwurf darin. Er wusste wie sehr das Mädchen seine Entscheidungen in Frage stellte. "Sir. Ich kann hier nicht bleiben.", sprach sie mit zitternder Stimme und erntete ein trauriges lächeln ihres Gegenübers. "Du kannst oder du willst nicht?", fragte Dmbledore kritisch und verschränkte seine langen Finger hinter seinem Rücken. "Ich bringe alle in Gefahr, wenn ich bleibe. Ich bitte sie, lassen sie mich gehen." Dumledore schwieg. "Sie kennen meine Mutter. Sie wird jeden umbringen der mir am Herzen liegt. Wenn sie mich nicht freiwillig gehen lassen, werde ich mich gezwungen sehen zu gehen.", stiess sie aufgewühlt hervor. Der Schulleiter seuftzte schwer. "Evangeline. Ich habe dich aus einem bestimmten Grund hierher gebracht. Ich habe dir deinen Platz in diesem Schloss nicht um sonst geschenkt-" Evangeline unterbrach ihn, ehe er zuende sprechen konnte: "Sie lassen mich nicht gehen....", stellte sie verbittert fest. "Dann steht mein entschluss fest. Ich werde gehen. Egal was es mich kostet." Mit diesen Worten stürmte sie aus seinem Büro. Wütend und gebrochen. Und tief in ihrem Innern brodelte ein einziger entscheidender Entschluss. Clara Merryweather wollte ihre Tochter. Also würde sie sie auch bekommen.


***

Nach gefühlt einem Jahr, habe ich mich wieder an diese Geschichte gesetzt und ehrlich gesagt musste ich die ganze Geschichte noch mal durchlesen, um zu sehen was ich überhaupt geschrieben habe, l

Ich möchte mich bei allen bedanken, die diese Geschichte lesen und auch an die, die mich mit ihren Kommentaren wieder dazu motiviert haben weiter zu schreiben. Hab euch alle lieb <3 <3

Voiceless {Sirius Black Fanfiction}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt