Kapitel 3

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,,Halt dir am besten die Ohren zu. Es könnte laut werden", ich atmete einmal durch und zog mir dann die Kapuze meines Hoodies tief ins Gesicht. Jack kam neben mich und schien ebenso nervös, obwohl er das ganze ja schon gewohnt sein musste. Er bemerkte meinen Blick und lächelte mir leicht zu. Das war zumindest mehr Kommunikation als wir die letzten Tage gehabt hatten.
Wir gingen in den unabgesperrten Teil des Flughafens und hunderte von Menschen standen dort und warteten, als sie die Jungs sahen, fingen sie ungehemmt an wild zu jubeln. Die Gesichter der Jungs leuchteten auf.

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,,Wir sind jetzt in London. Jap, genau", ich lag auf dem kleinen Sofa in unserem Hotel Zimmer und hielt mir Jonahs langsam warm werdendes Handy ans Ohr. Dadurch dröhnte Tevas helle Stimme.
,,Wirklich? Das ist doch gut!", Daniel und Corbyn saßen gespannt vor mir . Daniels Mund formt ein lautloses "was", und ich gab ihm mit einer Handbewegung bescheid, dass er warten sollte.
,,Und das bedeutet?", ich verdrehte genervt die Augen, man musste Teva auch wirklich alle Einzelheiten aus der Nase ziehen. Ich blickte durch den kleinen Raum und blieb an der Fensterfront hinter dem Bett von Daniel hängen. Es regnete seit unserer Ankunft, passend zu allem was gerade geschah.

,,Achso, okay. Danke. Ja, das war trotzdem das Richtig. Hab dich auch lieb", ich legte auf und schmiss das Handy seufzend auf mein Bett.
,,Was hat sie erzählt? Ist Teva schon in Deutschland?", Daniel rutschte nervös auf und ab. Teva hatte entschieden, dass es besser wäre wenn Daniel und sie, solange sie in Deutschland sei, eine Beziehungspause nehmen sollten. Das hieß auch kein Telefonieren für die Beiden.

,,Teva ist in Deutschland schon volljährig, sprich Mom hat keinen Einfluss mehr auf sie. Dad holt sie in den nächsten Wochen zurück", Corbyn lächelte. Und auch Daniel schien erleichtert. Er zog seine Beine an und setzte sich in den Schneidersitz. Im Gegensatz zu Corbyn fummelte Daniel aufgeregt an den Ringen an seinen Fingern herum.

,,Das ist doch super, oder?"
,,Für Teva auf jeden Fall, aber ich bin noch siebzehn, was bedeutet, dass sie immer noch für mich sorgt"
,,Das ist doch kein Ding. Wir sind die nächsten drei Monate auf Tour. Wann hast du Geburtstag?", obwohl wir alle wirklich viel Zeit miteinander verbracht hatten, hatten wir das tatsächlich noch nie geteilt.
Ich strich mir eine Strähne aus dem Gesicht und band mir meine Haare hinten zusammen. 
,,11.03", Daniel sog laut die Luft ein und Corbyn setzte sich neben mich.
,,Uns fällt schon etwas ein, okay?", er strich über meinen Rücken und suchte Blickkontakt.
,,Zur Not ziehen wir bis zu deinem Geburtstag zusammen nach Tokyo, solltest du nach den drei Monaten an uns kleben immer noch bei uns bleiben wollen. Dort wird sicher keiner nach uns suchen", ich musste schmunzeln und Daniel nickte in Corbyns Richtung.
,,Er hat Recht. Wir werden das mit Bravour durchstehen", seine kleine Zahnlücke tauchte auf und brachte mich zum strahlen.

Es klopfte a der Tür und Zach streckte seinen Kopf durch den kleinen Schlitz, der sich geöffnet hatte.
,,Es tut mir ja wirklich Leid euer Kaffeekränzchen zu unterbrechen, aber Tyler will uns alle in seinem Zimmer sehen", er lächelte und Corbyn und Daniel standen auf.
,,Du kannst ja schon Mal in unser Zimmer gehen, Alls. Es dürfte nicht zu lange brauchen", ich kam zu Zach und küsste ihn sanft auf die Wange. Corbyn lächelte als er es sah und tippte Daniel an. Er flüsterte ihm etwas ins Ohr und Daniel lachte. Die beiden kamen auch zu uns und Zach schlug beiden in die Seite.
,,Ich habe Infos über euch beide, die ich hier und jetzt Preis geben könnte. Daher spart euch jegliche Kommentare!", beide lachten und ich verschrenkte die Arme.
,,Da musst du mir später wohl ein paar Sachen verraten", ich grinste und Zach legte einen Finger auf die Lippen.
Corbyn zog die Tür des Zimmers zu.
,,Bevor oder nachdem du Zach 'Daddy' genannt hast?"
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Ich legte mich über das Bett des Zimmers und machte die Augen zu. Trotz allem was vorgefallen war, fühlte ich mich super. Was ich natürlich nur den Jungs zu verdanken hatte. Und wer hätte gedacht, dass ich bald auf Tour durch ganz Europa sein würde. Das alles, plus Zach, machte mein Leben zu etwas besserem. Vermutlich zu dem was sich so viele Fans der Jungs nur wünschten. Ob ich wohl auch einer dieser Creepy Fans geworden wäre, hätte ich Jack nicht gekannt?
Ziemlich sicher. Ich musste bei dem Gedanken über die Jungs zu Fangirlen lächeln. Was es nicht alles ausgemacht hat Jack zu kennen.

,,Fuck!", ich schreckte zusammen und riss die Augen auf. Irgendjemand hatte geschrien.
Ich stand von dem Bett auf und lief den kleinen mit rotem Samt bedeckten Flur zur Badezimmertür entlang, aus dem ein Schluchzen kam. Ich legte mein Ohr an die hölzerne Tür und lauschte. Ich kam mir vor wie in einem schlechten Film. Es ertönten wirre unzusammenhängende Worte und ich erkannte die Stimme.
Jack.

Ich klopfte langsam an die Tür.
,,Hallo? Alles okay?", es wurde still und ich wusste nicht ob mich das beruhigen oder sorgen sollte. Ich biss mir auf die Unterlippe und klopfte ein weiteres Mal.
,,Jack?", die Tür öffnete sich und Jack stand direkt vor mir.
,,Was?", seine Stimme war rau und seine Augen rot. Er musste wirklich geheult haben, ich hatte mich definitiv nicht verhört. Doch trotz seinem eigentlich so schmerzvollen Anblick, nagte sich das Kribbeln meine Speiseröhre entlang.
,,Ally?", er klang genervt und ich ging erschrocken einen Schritt von ihm weg. Ich musste Schlucken um etwas sagen zu können.
,,Bist du okay? Ich dachte ich hätte-"
,,Mir geht es gut, Ally!"
,,Sicher, ich meine es ist bestimmt schwer, dass ich jetzt-"
,,VERDAMMT! VERSTEH ES DOCH ENDLICH! ES GEHT NICHT IMMER NUR UM DICH, ALLY! HALT DICH EINFACH MAL AUS SACHEN RAUS, DIE DICH NICHTS ANGEHEN! HALT DICH BITTE EINFACH AUS MEINEM LEBEN RAUS!", er schrie, er hatte mich noch nie angeschrien. Der Ausdruck in seinem Gesicht machte mir beinahe Angst.
Tränen stiegen in meine Augen und ich schaute auf den Boden. 
,,Entschuldige, ich wollte nur sagen, dass ihr euch in Tylers Zimmer trefft", flüsterte ich schon fast. 
Jack sagte nichts mehr und lief mit schnellen Schritten an mir vorbei.

Er würde sich gleich entschuldigen, das tat er immer. Ich hörte wie die Türklinke runtergedrückt wurde, doch danach tat sich nichts mehr. Ich wusste es, er würde sich jetzt entschuldigen.
,,Ally, ich meine es Ernst, halte dich einfach von mir fern",
,,Keine Sor-", ich unterbrach mich selbst. Das war keine Entschuldigung. Es war als würde mir jemand ein Messer ins Herz stechen.
Die Tür fiel zu und ich sank an der Badezimmertür zusammen.

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Puh, was denkt ihr was mit Jack passiert ist?

Whatever you do - Why don't we FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt