Kapitel 21

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Meine Ohren dröhnten von dem lauten Geräusch und für einige Sekunden spielte sich alles in Zeitlupe ab. Lewis brach zu Boden, seine Hand auf seine Brust gepresst und seine Augen weit aufgerissen. Die Tür hinter meinem Vater wurde aufgerissen und zwei Polizeimänner stürmten ins Zimmer einer von ihnen zerrte meinen Vater nach hinten und der andere sprintete zu dem regungslosen Lewis. Mehr Notärzte füllten das Zimmer. Ich spürte eine Hand an meine Schulter rütteln und hörte Stimmen, die versuchten zu mir durchzudringen, aber sie schienen Meilen entfernt und ich war zu erschöpft um nach ihnen zu greifen. Erst als ich in eine Umarmung gezogen wurde und den mir bekannten Geruch wahrnahm wurde ich aus meiner Trance geholt.
,,Ich bin da", hörte ich Jack in mein Ohr flüstern bevor auch er von den Polizeimännern mitgenommen wurde. Er versuchte sich aus den Griffen der Männer zu befreien bevor er aufgab und sich aus dem Zimmer begleiten lies. Er lies seinen Blick für wenige Sekunden zu Zach huschen, bevor er außer Sehweite war.


,,Dankeschön", lächelte Lewis als ich ihm eine Blume auf das Tischchen stellte. Ich strich mir eine Strähne hinter mein Ohr und schüttelte verlegen den Kopf.
,,Das ist auch nicht ansatzweise ein Dank dafür, dass du mein Leben gerettet hast", Lewis zuckte was er sofort bereute, da er vor Schmerzen aufstöhnte.
,,Ich werde bald wieder entlassen werden, war also nur ein kleiner Gefallen", ich lachte leise auf.
Nachdem Lewis ins Krankenhaus gebracht wurde, mein Vater und Jack in Untersuchungshaft und ich als Zeuge dienen musste, war meine Energie an diesem Tag verbraucht. Ich hatte es erst zwei Tage später zu Lewis geschafft, der sich für mich geopfert hätte und nun so unbeschwert wie immer auf dem Krankenbett saß und über die Situation witzelte.
Ich lies mich neben ihn sinken und spürte seine rauen Finger über meine Hand fahren.
,,Ich bin dir nicht wütend. Ich habe mich mit klarem Kopf vor dich gestellt und würde es immer wieder tun, weil ich dich lieb hab", ich schaute ihn aus verzweifelten Augen aus an, ich könnte ihn doch jetzt nicht abservieren.
Irgendwas schien ihn zu amüsieren, denn er verdrehte grinsend die Augen und lehnte sich etwas nach hinten.
,,Du bist eine Art kleine Schwester für mich, mehr nicht. Zumindest nicht mehr. Mach dir keine Sorgen", ertappt holte ich Luft und wurde vermutlich roter als jede Tomate.

,,Was ist jetzt mit deinem Vater. Ich hoffe er wird weggesperrt?", fragte Lewis nachdem ich ihm ein Glas Wasser gebracht hatte, das er mit einem Schluck leerte.
,,Mein Anwalt meinte er hätte keine Chance freizukommen. Versuchter Mord, illegaler Waffenbesitz, Waffenschmuggel, das alles wird er niemals widerlegen können", Lewis jubelte und lachte.
,,Das ist doch super. Du siehst trotzdem nicht glücklich aus", stellte er fest. Ich war wohl wirklich ein offenes Buch. Ich fuhr mir durch meine Haare, wobei ich mir einige Strähnen aus meinen Zopf riss.
,,Ich habe meiner Mutter geschrieben und habe mich entschuldigt. Wenn all das stimmt was sie erzählt hat, dann war mein Vater schon immer der Böse und ich habe es nie mitbekommen"
,,Er ist ein Psychopath, Ally. Man beschließt nicht einfach seine Tochter für das Aufrechthalten des Images zu opfern. Psychopathen sind Meister darin ihr wahres Gesicht zu verbergen und er ist dein Vater, niemand würde so über den eigenen Erzeuger denken. Wichtig ist, dass du es jetzt weißt", ich nickte. Eigentlich war ich hergekommen um ihn aufzubauen, aber hier waren wir mal wieder.
,,Was passiert mit dem anderen, der mit dir gekommen ist?", fragte er weiter und ich stützte mich auf meine Hände. Das Verhör war wohl noch nicht vorbei.
,,Zach. Ich habe beschlossen nichts von seinem Mitwissen zu erzählen und er hat erzählt er hatte nichts gewusst. Daher wird er wenn alles gut läuft ungestraft entkommen", Lewis nickte langsam, als versuche er alle Informationen einzeln zu verarbeiten.
,,Jack?", führte er sein Verhör fort.
,,Er ist auch ungestraft davon gekommen. Da er keine Drogen mehr besessen hat konnte er deswegen nicht angezeigt werden. Er ist momentan in einer Entzugsklinik, damit der Entzug anders läuft als bei uns. Wenn er das durch hat, will er eine Therapie machen. Sobald wir das alles geschafft haben, ziehen wir vermutlich zurück nach Amerika", ich stoppte. Verdammt. Das war sehr unsensibel, Ally. Ich wollte ihm erst später von dem Plan zurück nach USA zu ziehen erzählen. Doch entgegen meiner Erwartungen schien er nicht enttäuscht, im Gegenteil er lächelte.
,,Mach dir keine Gedanken wegen mir, ich werde dich schon nicht in Ruhe lassen", er winkte ab und sein Lächeln wurde größer.
,,Viel wichtiger ist, was bedeutet 'wir'", er zwinkerte mir zu und ich verdrehte kichernd die Augen.
,,Jack und ich sind zusammen?", er zog eine Braue hoch.
,,Zusammen?", wiederholte er mich und ich zuckte mit den Schultern.
,,Wir wollten noch nichts überstürzen. Also sind wir momentan noch nur Freunde", Lewis kniff die Augen zusammen.
,,Na dann. Ich will gar nicht wissen was 'nur Freunde' so miteinander machen", ich lachte und haute ihm ein Kissen ins Gesicht. Er schaute mich erschrocken an und kniff mir als Rache in meine Hüfte. 

Whatever you do - Why don't we FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt