Kapitel 10

177 18 0
                                    

Ich hätte schreien können, ich hätte heulen können, ich hätte mich von einer Brücke schmeißen können.
Wie konnte ich das nicht bemerken.
Zach hatte von Anfang an alles gewusst und hatte es so weit kommen lassen.
Ich merkte wie mir die Tränen in die Augen stiegen und Strich mir über das Gesicht.
Ich würde nicht heulen.
Die Anderen drei waren schon weit hinter mir, aber ich konnte nicht auf sie warten, trotz meiner Wut auf Zach musste ich mit ihm reden. Vielleicht wusste er tatsächlich etwas.

Ich war wieder am Hotel angekommen, die Jungs konnte ich gar nicht mehr sehen.
Die Rezeption war wie leergeblasen und ich stieg in den Aufstuhl und drückte auf den Knopf, der mich in unser Stockwerk brachte.
Es wackelte einmal kurz, bevor sich der Fahrstuhl in Bewegung setzte und eine sanfte Melodie ertönte.
Ich atmete einmal durch und lehnte mich an die Wand.
Ich musste einen kühlen Kopf bewahren, alles andere wäre nur dumm gewesen.
Wieder merkte ich das leichte wackeln und die Tür öffnete sich. Ich stieg aus und lief die verschiedenen Zimmer entlang.
63, 65, 67, 69. Ich hielt vor der Tür an und holte meinen Schlüssel aus der Hosentasche um aufzusperren.

Ich öffnete die Tür und trat langsam ein. Und tatsächlich, Zach saß auf dem Bett und schaute mich mit einem müden und traurigen Blick an. Ganz anders als noch vor einer Stunde.
„Al-"
„Nein, hör auf, Zach.", unterbrach ich ihn und setzte mich in einem Abstand neben Zach. Die Matratze gab etwas nach und ich holte nochmal Luft.
„Mir ist es egal, warum du es solange geheim gehalten hast. Mir ist es auch egal, wie du dich dafür entschuldigen willst. Alles was ich wissen will, ist ob du irgendetwas über Jack weißt, das wir nicht wissen", er lies seinen Kopf wieder sinken und nach einer Weile schüttelte er diesen.
„Bist du dir sicher? ", er schaute mir in die Augen.
„Ja, Ally. Versprochen", ich stand wieder auf und ging zur Tür, bevor ich die Klinke runter drückte, fing Zach wieder an zu reden.
„Du hättest mich sonst niemals gewollt, Ally. Das war meine einzige Chance. Ich liebe dich. Und hättest du das erfahren, hättest du mir noch mehr den Rücken zugedreht", ich drehte mich zu ihm um und nickte.
„Du hast Recht. Ich will dich nicht", ohne irgendwas weiteres zu sagen ging ich aus dem Raum.

Sofort als ich wieder unten aus dem Fahrstuhl ausstieg kamen die Jungs auf mich zu und nahmen mich alle in den Arm.
„Alles okay, Ally? ", fragte Daniel als erstes und ich nickte.
„Hast du mit ihm geredet?", dieses Mal sprach Jonah und wieder nickte ich.
„Und? ", ich schüttelte den Kopf und merkte wie die Umarmung enger wurde.
„Er wusste auch nichts", ergänzte ich, bevor meine Stimme brach und ich doch wieder die Tränen meine Wangen runterlaufen spürte.

„Was ist schon wieder? ", Tyler's Stimme hallte in dem großen Raum wieder und wir lösten uns aus der Umarmung. Als er mich heulen sah, wurde er blass.
„Wisst, ihr-?", er stoppte als er merkte, dass Jonah zu erklären begann.
„Zach hat Jack die Drogen besorgt", Tyler schien beinahe erleichtert. Was sollte das?
„Zach? warum?", fragte Tyler und ich lachte.
„Das wüssten wir auch gerne", niemand sagte etwas und die Tür der Empfangshalle schwang auf und Kristin kam herein. Jetzt fiel mir wieder ein was ich gesehen hatte, bevor wir gegangen waren.
„Gibt es etwas neues zu Jack? ", Tyler zögerte bevor er antwortete.
„Nein, nichts", ich schaute die Anderen drei an, die aber ebenfalls den Kopf schüttelten.

-------
„Die berühmte Boyband "Why don't we" hat ihre Tour abgebrochen. Zu großem bedauern all ihrer treuen Fans, doch das ist nicht das einzige was sie sorgt! Nach den geheimnisvollen Storys des Band Mitglieds Jack Avery wird gerätselt. Wer ist Ally und was hat sie mit all dem zu tun? ", Jonah griff nach der Fernbedienung und schaltete den kleinen Fernseher aus.
„Die können mich Mal", raunzte er und setzte sich zurück auf das kleine Sofa.
Corbyn, Daniel und Zach saßen ebenfalls mit in dem kleinen Hotelzimmer. Doch keiner traute sich irgendwas zu sagen.
Es waren nun einige Tage seit dem Vorfall mit Zach vergangen und wir saßen immernoch hier im Hotel fest. Immernoch ohne irgendwas neues von Jack erfahren zu haben.
„Vielleicht sollte ich doch einfach zurück zu meiner Mutter", lachte ich und die Vier schauten mich alle vollkommen perplex an.
„Wäre besser für euch, wäre besser für mich. Wäre besser für-"
„Jack", ergänzte Zach. Und ich nickte.
Zach ließ sich zurück aufs Bett fallen und starrte die Wand an.

„Das wäre für gar keinen besser, Ally. Das alles hier ist nicht deine Schuld ", sagte Corbyn endlich nach einer Weile und ich zuckte mit den Schultern.
Momentan war mir wirklich alles egal.
„Kann ich kurz dein Handy haben, Jonah?", er nickte und reichte mir sein Handy. Ich öffnete es und scrollte durch die Kontakte, bis ich bei Teva angelangte.
Es war etwas her, seit wir das letzte Mal telefoniert hatten und ich vermisste ihre Stimme.
Es klingelte einmal, und ein weiteres Mal, bis sie endlich ran ging.
„Hallo? ", ertönte ihre helle Stimme und ich hatte das Gefühl, dass es mir schon gleich viel besser ging.

„Hey, Ally hier"
„Ally!", ich könnte das Lächeln auf ihrem Gesicht buchstäblich hören und konnte nicht anders, als auch zu lächeln.
„Oh mein Gott, wir haben so lange nicht mehr telefoniert! Ich habe dich vermisst, wie geht es dir?", fragte sie und ich stand von dem Sofa auf um ins Bad zu gehen.
Ich setzte mich mit verschenkte Beinen aufs Klo und fing an zu erzählen.
Teva hörte zu und unterbrach mich nicht, bis ich fertig war.
„Wow, das ist heftig", eine Weile sagte sie nichts mehr.
„Also gibt es jetzt weder ein #Zally noch ein #Jally? ", so harsch es auch wahr, musste ich lachen.
„Richtig. Weder ein #Zally noch ein #Jally", wiederholte ich ihr gesagtes.

Whatever you do - Why don't we FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt