Besondere Verhältnisse erfordern besondere Maßnahmen

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Nun stand sie da. In den Gemächern ihres ehemaligen Professors und sortierte ihre Kleidung in seinen Kleiderschrank. Er hatte extra für sie eine Hälfte frei geräumt, damit sie etwas Platz hatte.

Severus Snape stand im Türrahmen seines Schlafzimmers und beobachtete die kleine Hexe dabei, wie sie ihre Kleidung einräumte. Warum er das tat? Er hatte keine Ahnung.

Der Eisbeutel, den er in der Hand hielt, ließ diese Schmerzen und er erinnerte sich, warum er eigentlich ins Schlafzimmer wollte.

Er räusperte sich und Hermine blickte ihn an. Der Tränkemeister ging auf sie zu und deutete ihr, sich auf's Bett nieder zulassen.

Hermine nahm auf dem Bettrand Platz und der Ältere setzte sich neben sie. Erneut griff er ihren Arm, doch diesmal war er vorichtig. Ja, fast schon liebevoll.

Die Gryffindor beobachtete jede seine Bewegungen, da sie immer noch befürchtete, er würde ihr erneut weh tun.

Bedacht darauf, ihr keine Schmerzen zuzufügen, legte Severus den Eisbeutel auf das Handgelenk der jungen Frau. Er musste feststellen, dass sich dort wo er zugepackt hatte, leicht bläuliche Umrisse zeigten.

Geräuschvoll atmete er aus. Dann sah er sie an. In ihrem Blick lagen so viele Emotionen, die er kaum deuten konnte. Zum zweiten Mal an diesem Tag entschuldigte er sich: "Es tut mir leid."

"Sie haben sich doch schon entschuldigt", meinte Hermine daraufhin nur verwirrt. "Nicht nur, dass ich Ihnen weh getan habe, sondern die Sitiuation, in der wir beide sind, tut mir auch leid. Sie haben jemanden verdient den sie lieben und nicht einen alten Griesgram der sie in ihrer Schulzeit schikaniert hat."

Hermine wusste nicht was sie sagen sollte. Das hatte sie nicht erwartet. Als sie nichts erwiederte, redete Severus weiter: "Ich war unfair zu Ihnen und das tut mir leid. Sie sollten wissen, dass ich sie zu nichts zwingen werde, was sie nicht möchten und ich ihnen diese Ehe so angenehm wie möglich gestalten möchte."

Noch immer fand sie keine Worte für das, was der Professor ihr eben gesagt hatte und sie blickte ihn einfach weiter ungläubig an. Dabei viel ihr auf, dass er den Eisbeutel noch immer an ihr Handgelenk hielt.

Nach Worten suchend stotterte sie: "Ähm.. ja, danke... Professor." "Wenn sie hier gleich fertig sind, kommen sie doch bitte ins Wohnzimmer. Ich würde gerne etwas mit ihnen besprechen." Sie nickte daraufhin nur und der Slytherin verließ den Raum.

Hermine atmete durch und sortierte dann den Rest ihrer Klamotten ein. Nach einer Viertelstunde war sie fertig und ging ins Wohnzimmer. Auf dem Sofa lag eine kuschelige Decke und auf dem Tisch daneben stand eine Flasche Wein mit zwei Gläsern. Das Feuer im Kamin brannte und schaffte eine gemütliche Atmosphäre.

Aus einem der benachbarten Räume trat der Tränkeprofessor. Er hatte seine Robe abgelegt und trug ein schwarzes Hemd kombiniert mit einer schwarzen Jeans.

Es war ungewöhnlich ihn ohne seine Roben zu sehen, jedoch gefiel dieser Anblick der Gryffindor.

"Setzen sie sich doch." Hermine kam der Aufforderung nach und machte es sich auf dem Sofa bequem. "Möchten sie etwas Wein?" "Gerne", antwortete sie.

Er reichte ihr das Glas und nahm neben ihr Platz. Die junge Frau trank einen Schluck vom Wein und beäugte den älteren. Als sich ihre Blicke trafen verschluckte sich die Gryffindor. Der Professor begann zu lachen was sie nur noch mehr husten ließ.

Als sie sich beruhigt hatte sprach sie: "Sie sollten öfters lachen, Professor. Es steht Ihnen gut." 

Er lächelte sie an. Dann sagte er: "Ich denke, da wir nun verheiratet sind, wäre es angebracht, wenn wir uns duzen."

Von dort an, war es für beide leichter. Severus musste sich nicht weiter zusammen reißen, sie mit 'Miss Granger' anzusprechen und die Gryffindor nannte ihn nun nicht mehr länger ihren 'Professor'.

Noch lange redeten sie miteinander, bis Hermine herzhaft gähnen musste und der Professor beschloss, dass es Zeit für's Bett war.

"Du siehst müde aus. Wir sollten schlafen gehen." Ein unangenehmes Gefühl machte sich in Hermine breit und sie rutschte unruhig auf dem Sofa herum. Severus bemerkte ihre plötzliche Nervosität und sprach: "Du kannst gerne in meinem Bett schlafen. Ich werde mich vorerst mit der Couch zufrieden geben müssen."

Erleichtert atmete sie aus und etwas beruhigter schlief sie wenig später im Bett des älteren Mannes ein.

Compulsive LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt