Explosive Stimmung

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Noch immer lächelnd öffnete Hermine die Kerkertür zu Severus Gemächern. Völlig in Gedanken bemerkte sie nicht den düsteren Mann der auf dem Sofa saß.

"Wo warst du?"

Sie zuckte zusammen und blieb stehen. Ihr lächeln verpuffte. Er sah nicht einmal auf, sondern nippte nur an seinem Glas Feuerwhiskey.

"Ich war in der Winkelgasse."

"Und wieso, wenn ich fragen darf?", knurrte er missmutig.

"Ich habe jetzt Arbeit dort."

Endlich blickte er zu ihr auf.

"Du kannst nicht einfach so verschwinden, Hermine", warf er ihr vor.

"Das bin ich auch nicht Severus", meinte sie während sie ihren Mantel ablegte. "Ich habe Minerva gebeten, dir zu sagen wo ich bin, wenn du nach mir fragen solltest. Anscheinend hast du das nicht getan. Vergiss nicht Severus, ich bin dir zu nichts verpflichtet."

Das waren seine Worte gewesen und es ärgerte ihn, dass sie ihm keinen Zettel hinterlassen hatte, wo sie sich aufhielt.

Hatte er sich etwa Sorgen gemacht? Nein, ein Severus Snape sorgte sich um nichts und niemanden. Nicht einmal um sich selbst.

Sie verschwand ins Bad. Für sie schien diese Konversation beendet zu sein. Der Tränkemeister war da anderer Meinung.

"Ach, und wo arbeitest du jetzt?" Er war aufgestanden und stand nun an der Tür zum Bad.

"In einem Buchladen in der Winkelgasse", sprach sie gedehnt und wusch dich die Hände.

"Ha, das ich nicht lache. Ein Buchladen."

Zornig sah sie ihn an. "Ja. Was ist dein Problem?"

"Du bist Hermine Granger-" "Das war ich mal", unterbrach sie den Slytherin.

"Darum geht es nicht. Du bist viel zu klug für so eine minderwärtige Arbeit."

"Und du bist betrunken", gab sie trocken zurück und drückte sich an ihm vorbei aus dem Badezimmer.

Hermine hatte keine Lust mehr mit ihm zu diskutieren, da sie wusste wie es endete. Sie wollte keinen weiteren Streit.

"Die Dame ist sehr nett und außerdem macht es mir Spaß. Wo liegt das Problem?"

"Das Problem ist, dass du zu stur bist um einzusehen, dass du etwas viel größeres erreichen könntest."

"Vielleicht will ich das ja gar nicht einsehen! Und wo wir beim Thema stur sind, warum disskutierst du mit mir darüber, was ich will. Du wirst mich nicht umstimmen Severus."

"Bei Merlin! Wie kannst du nur mit sowas zufrieden sein?!" Wut staute sich in ihm auf.

"Weil ich es verdammt nochmal satt habe große Taten zu vollbringen! Ständig bin ich nur die beste Freundin von Harry Potter, dem Jungen der überlebte. Ein Mitglied des goldenen Trios, Hermine Granger, die Kriegsheldin! Aber vielleicht will ich das gar nicht! Vielleicht bin ich das gar nicht! Vielleicht bin ich wie ganz am Anfang, des ersten Jahres in Hogwarts, nur die kleine Hermine Granger, eine Wichtigtuerin, mit der Liebe zu Büchern. Ein kleines Mädchen mit Träumen."

Tränen sammelten sich in ihren Augen und Severus Blick wurde weich.

"Ich will endlich das tun was ich für richtig halte und nicht was andere von mir erwarten."

Der Ältere erwiederte nichts, sondern sah sie nur stumm an. Noch nie hatte er so darüber gedacht.

"War's das?", wollte sie von ihm wissen. Als er nichts sagte, schnaufte sie und lief kopfschüttelnd aus seinen Räumen.

Nachdenklich stand der Slytherin noch eine Weile so da, bis ihn eine plötzliche Wut übermannte. Zornig warf er das leere Whiskeyglas durch den Raum, wo es an der Wand zerschellte.

Diese kleine Hexe machte ihn wahnsinnig. Denn schon wieder war sie abgehauen, ohne ihm zu sagen, wohin sie wollte.

Warum ihn das interessierte? Er wusste es selbst nicht. Er schob es auf den Alkohol.

Fröstelnd lief Hermine den Weg am Schwarzen See entlang. Vor lauter Wut hatte sie ihre Jacke vergessen.

Tränen des Zorns und der Verzweiflung liefen ihre Wangen hinab und mit einem Mal fühlte sie sich hilflos und allein.

Sie hatte es satt mit Severus zu streiten. Sie hat es satt jedes Mal erneut von ihm angeschrien zu werden. Sie wollte ihr altes Leben zurück.

Sie blieb stehen und starrte auf die glatte Oberfläche des Sees. Einige Zeit stand sie so da. Die Kälte kroch in ihre Glieder und sie zitterte.

Auf einmal spürte sie, wie sich schwerer Stoff über ihre Schultern leg da. Überrascht drehte sie sich um und sah in Severus's müdes Gesicht.

Keiner der beiden sprach ein Wort. Sie sahen sich einfach nur abwartend an, in der Hoffnung, der andere würde anfangen zu sprechen.

"Es tut mir leid", kam es nach einiger Zeit von Severus. Hermine sagte kein Wort. Ihre Augen begannen sich erneut mit Tränen zu füllen und sie sackte in sich zusammen.

Der Slytherin reagierte sofort und fing sie auf. Dabei bemerkte er, wie sie sich unter seinen Berührungen verspannte.

Am liebsten hätte er ihr den Freiraum gegeben, den sie gerade brauchte, doch hätte er sie losgelassen, wäre sie zu Boden gefallen.

Also tat er das genaue Gegenteil davon. Er hob sie hoch und zog sie eng an sich um sie zu wärmen.

Während der Professor so mit der Gryffindor zum Schloss lief fiel ihm auf, dass ihr Atem ruhiger geworden war und sie in seinen Armen eingeschlafen war.

Er schmunzelte und ihm gefiel es, wie sie so in seinen Armen lag und sich in seinen Umhang kuschelte.

Als er bemerkte, was er gerade dachte, schüttelte er den Kopf um diese Gedanken zu verbannen. Jedoch wurde er dieses kleine Stimmchen in seinem Inneren nicht los, welches ihm sagte, dass ihm die kleine Hexe etwas bedeutete.

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Hey ihr Lieben!
Ich habe es doch noch geschafft ein Kapitel zu schreiben. Leider ist es nicht ganz so geworden wie ich es vorhatte aber ich wollte euch für heute nicht vertrösten.
Ich hoffe es gefällt euch trotzdem :)
Tschauii!

Compulsive LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt