10. Kapitel

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Okay, er nahm es mir übel.
Das merkte ich in der nächsten Pause ziemlich deutlich.
,,Was soll das?" Mit verschränkten Armen versperrte Blake mir den Weg aus dem Klassenzimmer.
Alle anderen Schüler hatten den Raum bereits verlassen, sodass wir alleine waren.
Unfreiwillig. Zumindest von meiner Seite aus.
,,Was?" Unschuldig sah ich zu ihm auf.
Seine Augen blitzten mich wütend an. ,,Das weißt du ganz genau! Du hast mich vor der ganzen Klasse beleidigt! Warum? Ich war immer nett zu dir!"
Nett? Das nannte der nett?!
Auch ich verschränkte nun meine Arme und verdrehte dabei genervt die Augen. ,,Man, das war doch nur ein Spaß!"
Blake stieß sich von der Tür ab und machte einen Schritt auf mich zu, sodass er jetzt dicht vor mir stand.
Wenn er dachte ich würde jetzt zurück weichen, lag er falsch.
Standhaft blieb ich stehen und bewegte mich keinen Millimeter, auch nicht als ich spürte wie Blake sich noch etwas vor beugte und mir ins Ohr flüsterte:,,Gut."
Sein heißer Atem, der dabei meinen Nacken traf, verpasste mir eine Gänsehaut, die, ganz zu meinem Leidwesen, nicht unbemerkt blieb.
Ich meinte kurz ein leichtes Lächeln bei ihm gesehen zu haben, als er wieder einen Schritt zurück trat und ohne mich noch einmal anzusehen aus dem Klassenzimmer verschwand.
Was war das denn?
Und was bitte sollte 'Gut' heißen?
Überdosis an Stimmungsschwankungen diagnostiziert. Bitte umgehend Arzt aufsuchen.
Total verwirrt stand ich erstmal einfach nur da, bis ich registrierte, dass die Pause gleich vorbei war und ich mich beeilen musste, wenn ich noch etwas essen wollte.
Als ich die Cafeteria betrat, sah ich mich gleich nach Blake um und entdeckte ihn auch sofort.
Er saß mit dem Rücken zu mir bei seinen Freunden und sah nicht einmal auf, als ich an ihm vorbei zu meinem Tisch lief.
,,Wo warst du denn solange? Die Pause ist gleich zu Ende.", wurde ich gleich von Jess begrüßt.
,,Sorry."
,,Kommst du Freitag eigentlich auch?" Erwartungsvoll sah Cherry mich an, während sie die Reste  ihres Essens zusammenpackte.
Verwirrt fragte ich:,, Wohin?"
,,Na zu Lucs Party!", sagte sie, als würde das alles erklären. ,,Er soll die halbe Stadt eingeladen haben, in der Hoffnung Madlyn Royal würde das mitkriegen und kommen." Bei dem letzten Satz verdrehte sie genervt die Augen und fügte fast schon spöttisch hinzu:,, Als wenn er wirklich glaubt, sie könnte sich ausgerechnet für ihn interessieren und kommen! Ein It-Girl wie sie würde doch nie auf eine Party von ein paar unbekannten Highschool Jungs und Mädchen kommen! Das ist so lächerlich!" Trotz ihrer harten Worte, konnte man deutlich erkennen wie traurig sie darüber war, dass Luc weiter an der Idee festhielt.
,,Das wird schon noch. Wenn Luc eingesehen hat, dass er an diese Madlyn niemals drankommen wird, dann wirst du sicherlich bald eine Chance bei ihm bekommen.", tröstete Jess sie und lächelte aufmunternd, dann sah sie zu mir. ,,Also kommst du?"
,,Klar, wenn er mich einlädt, gerne." , meinte ich abwesend, während ich darüber nachdachte, ob Luc wohl sehr enttäuscht wäre, wenn ich, oder eher Madlyn, nicht kommen würde. Aber müsste er damit nicht rechnen?

,,Hey, Mad, beeil dich mal! Mum hat bei ihrem Anruf gesagt, es ist dringend! Du weißt doch, dass Dad immer seinen Lieblingskuchen braucht, wenn er mit Mum bei einer Autogrammstunde war und wieder Eifersuchtsanfälle bekommen hat, weil sie immernoch so viele männliche Fans hat! Und der Vorrat ist leer!", schrie mein Bruder durchs Haus, was mich dazu veranlasste, hastig aufzuspringen und mir schnell Schuhe und eine dünne Jacke anzuziehen.
Dad war nämlich ein sehr eifersüchtiger Mensch und kam immer noch nicht damit zurecht, dass Mum auch männliche Fans hatte, die es auch teilweise  nicht kümmerte, dass sie schon verheiratet war, was ihnen aber aufgrund Mum's jungen Alters und Schönheit niemand übelnehmen  konnte.
Ich glaube, Mum und Dad haben nur so früh geheiratet, um ihre Beziehung nochmal zu verfestigen und um Dad zu zeigen, dass er nichts zu befürchten hatte.
Trotzdem war seine Laune immer mehr als schlecht, wenn die beiden von einem Treffen mit Fans zurück kamen, nur sein Lieblingskuchen und Mum's ungeteilte Aufmerksamkeit für die nächsten Stunden hob seine Stimmung dann wieder, weswegen wir normalerweise immer mehrere Stücke da hatten.
Nur heute eben nicht.
Und das Problem war, dass das Café aus dem wir den Kuchen bekamen, es war nämlich eine Spezialmischung, leider nicht lieferte, weswegen immer einer von uns hingehen musste.
Natürlich hätten wir einen Bodyguard schicken können, aber wir hatten schon vor einiger Zeit beschlossen, dass drei Bodyguards reichten  und der eine, Jason, war mit Mum und Dad unterwegs und der andere, Ben, patrouillierte um unsere Villa und Felix war heute nicht im Einsatz.
Unsere Haushälterin war schon längst gegangen und weitere Angestellte hatten wir nicht, weil Mum und Dad wollten das wir bodenständig blieben.
So war es zwar öfters mal stressig, aber damit kamen wir klar.
,,Madlyn! Wo bleibst du?" Cayden's Stimme riss mich aus meinen Gedanken und ich beeilte mich zu ihm zu kommen.
Cayden wartete schon ungeduldig in der Eingangshalle auf mich und gemeinsam liefen wir zu seinem schwarzen Auto.
Ich setzte mich auf den Beifahrersitz und Cayden fuhr los, nachdem er erst das Garagentor per Fernbedienung und dann das eigentliche Tor hat auffahren lassen.
Das Café war ein Familienbetrieb und lag in einer Seitenstraße, was gut für uns war, da so das Risiko trotz unserer Sonnenbrillen erkannt zu werden, nicht ganz so groß war.
Als wir es betraten fühlte ich mich gleich wohl.
Unser Liebblingscafé war klein, aber gemütlich und doch modern.
Die Wände waren in verschiedenen Grautönen gestrichen und die Lampen warfen ein schönes Licht darauf.
In den Ecken standen Sitzsäcke und Sitzkissen, die echt Cool waren, und auf denen es sich überwiegend Teenager bequem gemacht haben.
Die kleine Bar war aus dunklem Holz und verlieh dem Raum etwas rustikales.
Wir steuerten direkt auf den Tresen zu und wurden gleich von der Besitzerin des Cafés herzlich begrüßt:,, Madlyn, Cayden, wie schön euch wiederzusehen! Wieder mehrere Stücke unserer hausgemachten Tarte zum Mitnehmen oder wollt ihr dem Café Lecita einfach nur einen Besuch abstatten?" Die freundliche alte Dame sah uns hoffnungsvoll an. ,,Nur die Tarte für Dad, bitte." Höflich lächelte Cayden und setzte sich auf einen der Barhocker.
,,Ach Kindchen wie Schade." Sie seufzte leise, bevor sie uns freundlich bat kurz zu warten.
Ich setzte mich auf den Hocker neben Cayden, da ich zu faul zum Stehen war und beobachtete ein bisschen die Leute im Café, bis Cayden mich plötzlich anstupste. ,,Ey, die kennen wir doch, oder?"
Ich folgte seinem Blick und drehte mich gleich wieder um. ,,Schau da doch nicht so hin!"
Verwirrt sah Cayden zurück zu mir und ich erklärte ihm schnell:,, Ja, das sind die aus dem Supermarkt, aber die gehen auch mit mir in die Schule!"
,,Und?" ,,Was, wenn sie mich erkennen?"
,,Dafür ist es wohl schon zu spät....", murmelte Cayden und ich sah erschrocken auf. ,,Was?!"
,,Madlyn?"
Langsam drehte ich mich um. ,,Ach, hi, Luc."
Luc's sowieso schon strahlendes Gesicht schien noch strahlender zu werden, wahrscheinlich weil ich seinen Namen noch wusste.
Meine Vermutung bestätigte sich, als er fragte:,, Du erinnerst dich noch an mich?"
Lächelnd beobachtete ich wie sein Gesichtsausdruck bei meinen nächsten Worten noch glücklicher wurde. ,,Klar."
,,Ähm..." Unsicher, fast schon schüchtern, schaute er mich an. ,,Kann ich..vielleicht jetzt deine Nummer bekommen?"
,,Sicher, aber nur, wenn du versprichst, sie an niemanden weiter zu geben.", stellte ich meine Bedingung und lächelte ihn an.
Luc grinste breit. ,,Versprochen."
Aufgeregt beobachtete er wie ich sein Handy entgegen nahm und meine Nummer einspeicherte.
,,Danke."
Ich lächelte nur und wartete darauf, das Luc wieder zurück zu seinen Freunden ging, jedoch schien der nicht im Entferntesten daran zu Denken.
,,Hast du nächsten Freitag schon was vor?"
Ich dachte kurz nach. ,,Kommt drauf an, wann und wofür?" ,,Ich schmeiß Freitagabend ne Party am Forest Lake, den kennst du doch, oder? Ab 7 Uhr geht's los." ,,Ich würde mich echt freuen, wenn du kommst....-und alle anderen mit Sicherheit auch!", fügte er noch hinzu.
Unsicher sah ich in seine schönen grünen Auge. ,,Ich weiß nicht, Luc."

^^Sorry, das ich solange nicht mehr geschrieben habe, aber ich habe irgendwie einfach keine Zeit dafür gefunden. Erst musste ich für die Arbeiten lernen, dann war ich krank, dann hatte ich ein Sozialpraktikum und dann waren die Deutschen Meisterschaften.....Jedenfalls werde ich jetzt wieder häufiger schreiben.
Und? Soll Madlyn zu der Party gehen?^^

Undercover Star 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt