15. Kapitel

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,,Ich wäre ja für diesen Luc, der scheint ja ein richtiges Schnuckelchen zu sein."
Überrascht sahen wir alle Skye an. ,,Und das aus deinem Mund?"
Skye zuckte als Antwort nur mit den Schultern.
Kira seufzte leise. ,,Also ich würde ja Blake nehmen. Ich steh einfach auf Badboys!"
,,Badboy? Du weißt doch gar nicht ob er kriminell ist." Jane verdrehte die Augen, woraufhin Kira belehrend einen Zeigenfinger hob. ,,Ach, Janilein. Nicht jeder Badboy muss kriminell sein. Es reicht schon, wenn sie den passenden Charakter haben und einfach auf harter Kerl machen."
,,Soso. Und Luc ist dann der Goodboy, oder wie?" Belustigung schwang in Jane's Stimme mit.
Kira nickte ernst. ,,Ja. Und da jeder weiß wie solche Goodboy-Badboy-Geschichten immer ausgehen, steht doch sowieso schon fest, wer letztendlich gewinnt. Also warum sich nicht gleich auf Blake konzentrieren?"
,,Du bist eine eiskalte herzlose Bitch, Katara Kamisol!", schnaubte ich, konnte mir ein winziges amüsiertes Grinsen jedoch nicht verkneifen, was verriet, dass ich es nicht wirklich ernst meinte.
Gespielt betroffen fasste Kira sich ans Herz und sah mich möglichst überzeugend verletzt an.
Skye kicherte und wollte gerade etwas zu unserem kleinen Schauspiel beisteuern, als von unten plötzlich ein lauter Knall ertönte und kurz darauf lautes Gefluche und leises Zischen, bevor mehrere Personen die Treppe hochtrampelten.
Und mit trampelten, meine ich auch trampelten.
Diese Primaten machten mehr Lärm, als eine Elefantenherde die sich mit Nashörnern ein Wettrennen lieferten.
Okay, nicht wirklich mein realistischter Vergleich.
Denn nicht mal dieser Vergleich beschrieb den Lärm, dem unsere feinen Ohren nun ausgesetzt waren!
Erschrocken sahen wir uns an, wobei Kira so sehr erschrak, dass sie vom Bett fiel und erneut mit dem Boden Bekanntschaft machte.
Jetzt mal im Ernst, wenn das so weiter ging, verbrachte sie bald mehr Zeit mit ihm als mit uns!
Doch Zeit, uns über Kira und ihren neuen Freund lustig zu machen, hatten wir nicht, da sich nun langsam Panik in uns breit machte.
Verdammt, wer auch immer hier gerade alles das Haus stürmte, durfte uns auf keinen Fall zusammen sehen!
Hektisch sprangen wir alle auf und rannten wie ein aufgescheuchter Haufen Hüher erstmal wild und orientierungslos durch das Zimmer, bis Kira sich schließlich heldenhaft unters Bett schmiss und Jane und Skye sich in meinen Kleiderschrank retteten.
Tja, und ich?
Ich musste natürlich mein Talent für Intelligenz in Kurschlussreaktionen beweisen, nämlich das dämlichste zu machen, was man überhaupt in solchen Situationen machen kann, und......in den Papierkorb zu springen -ich weiß, ich bin auch stolz auf mich-, der natürlich in dem Moment umkippen muss, in dem die Tür aufgerissen wird.
Mit lautem Gepolter knallte ich schließlich der Länge nach auf den Boden, wobei meine Beine bis zum Knie im Eimer stecken bleiben.
Wundervoll. Wirklich wundervoll. Jeder, wirklich jeder hat es geschafft sich gescheit zu verstecken und was machst du? Springst in einen Papierkorb, der dir gerade mal bis zum Knie geht!
Die Tatsache, dass ich mich gar nicht erst hätte verstecken müssen, weil ich hier gerade Madlyn bin, ignorieren wir jetzt einfach mal.
Lautes Gelächter lässt mich meinen Kopf heben und zum Tür blicken, wo gerade ein Freund von Cayden steht und sich vor lauter Lachen krümmend den Bauch hält.
Wow, was ist bloß aus unserer Gesellschaft geworden? Anstatt mal ein bisschen Sozialität zu zeigen und mir zu helfen oder sich zumindest nach meinem Wohlbefinden zu erkundigen -schließlich könnte ich mir ja weh getan haben- ,lacht er mich aus.
Nett.
Ein Geräusch, dass sich wie unterdrücktes Lachen anhört, lässt mich meine Aufmerksamkeit auf mein Bett richten.
Kira, die ich dadurch, dass ich ebenfalls noch auf dem Boden lag , sehr gut im Blick hatte, lag da doch tatsächlich mit kleinen Lachtränen in den Augen und presste sich die Hände vor den Mund, um nicht lautstark mit in Trew's Lachen einzusteigen.
Das wurde auch nicht besser, als Trew sich halbwegs dazu aufraffte mir meine peinliche Lage natürlich nochmal direkt vor Augen zu führen. ,,O mein Gott...Mad-Maddy....was zur Hölle hast du..in einem Papierkorb gemacht?" Erneuter Lachanfall. ,,Du ...du weißt schon, dass du ...da nicht rein passt, oder?" Wieder Gelächter.
Ach nee, auch schon bemerkt.
,,Was ist denn bei euch da oben los?", rief Cayden von unten und kurz darauf erschien Cayden im Türrahmen, der erstmal verwirrt die Situation zu überblicken versuchte, bevor er als sein Blick bei mir hängen blieb, ebenfalls zu Lachen anfing.
Stöhnend ließ ich meinen Kopf auf den Boden sinken und versuchte das Gelächter von meinem Bruder, Trew und die verräterischen Geräusche unter meinem Bett zu ignorieren.
Übrigens hat meine überaus intelligente Wenigkeit gerade begriffen, dass es nur einen Trew braucht, um es sich so anhören zu lassen als würde halb Afrika dein Haus stürmen.
Irgendwann reicht es mir dann aber und ich rappelte mich langsam wieder auf, dann noch schnell den blöden Mülleimer zurück stellen und so tun als wäre nichts passiert.
Erst jetzt fällt mir das Kühlpack in Cayden's Hand auf, das er sich an den Kopf hält.
Irritiert musterte ich sein Gesicht, nachdem ich ein paar Schritte auf ihn zugemacht hatte. ,,Was hast du denn gemacht?"
,,Ich bin gegen die Glastür unten geknallt."
Jap, mit der hatte Kira heute auch schon Bekanntschaft gemacht.
Er lehnte sich etwas vor und flüsterte mir leise ins Ohr:,, Weil Trew dich überraschen wollte und ich ja wusste, dass die anderen da sind. Da dachte ich der Knall würde euch warnen. Woher hätte ich denn auch wissen sollen, dass Trew das auch ganz alleine schafft und genug Lärm macht, dass man ihn sogar in England noch gehört hätte."
Ich grinste leicht, als ich Cayden's leidende Miene sah.
Plötzlich zogen sich seine Augenbrauen zusammen und er sah sich irritiert um. ,,Apropo wo sind denn eigentlich die anderen?" Gerade als ich antworten wollte, schlich sich auf einmal ein Grinsen auf seine Lippen, bei dem ich nicht wusste wie ich es deuten sollte. Auch der komische Ausdruck, der in seine Augen trat, trug nicht wirklich zu meiner Beruhigung bei.
Sicherheitshalber trat ich einen Schritt zurück und ließ ihn dabei keine Sekunde aus den Augen. ,,Alles Okay?"
Seine Augen huschten durchs Zimmer, blieben kurz bei etwas stehen und wanderten dann schnell weiter, bis sie sich wieder auf mich richteten und sich ein unschuldiges Lächeln auf seinem Gesicht breit machte.
Okay, jetzt wird's gruselig.
,,Ja klar, alles ist perfekt! Komm, Trew, wir lassen Mad mal wieder in Ruhe und gehen rüber in mein Zimmer." Und schon packte er den verdutzten Trew am Arm und zog ihn raus auf den Flur, bevor er mit einem letzten möglichst unschuldigen Lächeln in meine Richtung die Tür zu zog.
Trotzdem entging mir nicht das hinterhältige und gleichzeitig vorfreudige Funkeln in seinen Augen.

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