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Das heiße Wetter hielt sich über dem Land. Die Bauern mussten sich beeilen, da sonst die ganze Ernte kaputt gehen würde. Mit einem großen Strohhut, als Schutz gegen die Sonne, stand Jimin auf dem Feld und half seinem Vater und seinem Onkel, beim Reis ernten. Es herrschte Stille, da sich die drei konzentrieren mussten. Außerdem machte ihnen die Hitze zu schaffen. „ Jimin", rief sein Onkel. Der angesprochene kam näher. „ Ja?" „ Sei so gut und lauf zum Fluss. Füll die hier auf." Sein Onkel reichte ihm drei Trinkschalen, die jetzt schon zum 3. Mal aufgefüllt werden mussten, da dass Wetter so belastend war. „ Aber natürlich", Jimin griff nach den Schalen und lief los. Am Fluss war es meist etwas kühler; unter den Bäumen sogar sehr gut auszuhalten. Aber dem 17- jährigen blieb keine Zeit zu ruhen. Schnell hockte er sich vor das Wasser und tauchte die Schale ins kühle Nass. Die anderen beiden füllte er ebenfalls, bevor er sich aufrichtete. Dann sah er ihn.

Am Fuße des Flusses stand ein prachtvolles Schneeweißes Pferd. Den Kopf gesenkt, trank es und sah dabei so elegant aus. Doch dem Tier galt nur kurz die Aufmerksamkeit, da Jimin's Blick nun auf dem Reiter trug. Edle Kleidung, gepflegte Erscheinung~ er war der Bote des Königs. Aber was wollte er an so einem relativ abgelegenen Ort wie diesem? Das Königreich war ein paar Kilometer weit weg. Langsam erhob sich Jimin und bemerkte, dass der Reiter ihn auch anstarrte. Ein junger Mann, mit tiefschwarzen Haare und dunklen Augen, die sich fest in Jimin's bohrten.

„ H-hallo? Suchen Sie vielleicht etwas?", krächzte Jimin unsicher. Der Bote wog den Kopf. „ Kommt drauf an. Mit wem spreche ich denn?" Jimin schluckte. „ Mein Name ist Park Jimin." Der Reiter nickte. „ Ich habe etwas gesucht. Doch jetzt hab ich es gefunden. Dich!"

„ Mich?", ungläubig schüttelte Jimin den Kopf. „ Das kann nicht sein... ich hab noch nie was schlimmes getan." Der Reiter antworte nicht, sondern ritt auf Jimin zu. Direkt vor ihm, blieb er stehen. „ Du weißt sicher, wer ich bin." „ Ich glaube", piepste der 17- jährige. Der Reiter sah ihn starr an. „ Mein Name ist Kang Jungmin. Ich bin der Bote des Königs. Ich muss mit deinen Eltern reden. Und mit dir." „ Was ist denn los?", fragte Jimin leise. Der Bote schüttelte den Kopf. „ Bring mich erst zu deinen Eltern."

(...)

Schließlich hatten sich alle in der Küchenstube versammelt. Jimin's Eltern, er selbst und der Bote. „ Also, was ist Ihr Anliegen?", fragte Mihee und schob ihm ein Glas Wasser hin, welches er sich gewünscht hatte. „ Nun ja", fing er an, nachdem er getrunken hatte. „ Jimin. Warst du schonmal auf dem Neujahrsfest?" Verwirrt nickte Jimin. „ Du weißt dann ja auch, dass eine jungfräuliche Seele dem Gott geopfert wird, oder?" „ Ja, aber~" Jimin wurde unterbrochen. Seine Mutter hatte aufgeschluchzt und das Gesicht in die Hände gestützt. „ Nicht mein Sohn", flehte sie. „ Bitte nicht."

Der Bote seufzte. „ Tut mir leid~ aber der König hat es entschieden."

Jimin saß einfach nur komplett starr da und verarbeitete die Informationen. Das Neujahrsfest war schon bald. Es wurde nämlich nicht zum neuen Kalenderjahr gefeiert, sondern für das Ende der Ernte. Also im Herbst. Was schon relativ bald wäre. Jimin's Gedanken drehten sich und er bekam nicht mit, wie seine Eltern den Rest besprachen. Dann ließ der Bote, die aufgelösten Eltern in ihrem Haus zurück in ging. Jimin war ganz komisch zu Mute. Seine Eltern hatte er noch nie so verzweifelt gesehen.

„ Mami? Papi? Warum weint ihr?", Jimin's 7-jährige Schwester Joji war in die Küche gekommen und sah alle verwirrt an. „ Joji, mein Schatz komm her", Jimin breitete die Arme aus und nahm seine kleine Schwester hinein. „ Was ist denn los?", piepste Joji und drückte sich an ihre großen Bruder. Jimin war alles für sie. Sie mochte ihn lieber als alles andere auf der Welt. Ihre Eltern hatten nie Zeit für sie, aber Jimin spielte immer mit ihr. Sie konnte ja noch nicht ahnen, dass es damit bald vorbei wäre.

„ Ich erklär es dir, in unserem Zimmer", flüsterte Jimin und zog sie mit. Ihr Zimmer war ein kleiner Raum, den sie sich noch zu zweit teilen mussten. Aber das störte die beiden nicht, so schäbig es hier auch war. Sie waren nichts anderes gewohnt. „ Warum weinen Mami und Papi?", Joji ließ sich in ihr Bett aus Stroh und alten Decken fallen. „ Sie sind traurig, weil ich dem Volk dienen muss", sagte Jimin und kniete sich zu ihr. „ Was musst du denn machen?", fragte Joji und sah ihn an. Diese unschuldigen hellen Knopfaugen~ Jimin konnte ihr nicht sagen, dass er getötet werden würde. „ Ich", er schluckte. „ Ich muss verreisen und werde nie wieder kommen. Aber wo ich hingehe, ist es ganz schön." Joji sah ihn mit Tränen in den Augen an. „ D... du gehst?" „ Ja und ich darf niemanden mitnehmen....", Jimin biss sich auf die Lippe, weil Joji zu weinen begann.„ Aber du bist mein Bruder... du hast mich immer vor den Monstern beschützt."

„ Ich lasse dir mein Stofftier da. Dann hast du zwei", sagte Jimin und hielt Joji das Stoffknäul mit aufgestickten Gesicht hin, was seine Mutter einst vor vielen Jahren angefertigt hatte.

Joji presst es an sich und ließ sich von ihrem Bruder in den Arm nehmen. Sie konnte nicht begreifen, dass ihr Bruder; ihr Beschützer und einzigster Freund, von ihr gehen würde.

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Godness [Yoonmin]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt