KAPITEL VIER: Sein Problem
❝Er ist anders.❞Eleonora De Santis glaubte nicht an die Liebe. Sie war noch nie richtig verliebt, hatte gar geliebt und war deshalb auch sehr skeptisch, dass sie, sie, die Einladung auf dieses Date angenommen hatte.
Sie hatte Angst vor solchen Bindungen. Das ganze Vertrauen, das man geben musste, die Angst nicht genug zu sein, oder ihn nicht zufrieden zu stellen, verletzt zu werden.
Sie hatte keinen Kontakt mehr mit ihrer Mutter, das schon seit mehreren Jahren. Es war nicht so, dass sie dieses Familien-Dasein vermisste. Für sie hatte sowas nie existiert, sie wusste nicht, wie schön Liebe eigentlich sein konnte, weil sie damit aufgewachsen war von ihrer Mutter geschlagen und von ihrem Vater verbal verletzt zu werden, während sich jene darauf jeden Tag lauthals stritten.
Viola sagte immer, dass es in der Familie lag, sich untereinander zu verletzen und damit hatte sie nicht ganz Unrecht. Die zwei Schwestern hatten Jahre gebraucht nach der Trennung ihrer Eltern diese Beziehung, die sie jetzt hatten, aufzubauen.
Eine Scheidung der Eltern löste etwas im Kopf der Kinder aus, so auch in Eleonoras Kopf. Ein Tod kam wenige Jahre später hinzu.
„Du hast ein Date?“, fragte Viola überrascht und erhob sich von der Couch auf der sie schon den ganzen Tag gesessen hatte.
Als sie an George dachte, George der nur ein Ohr hatte, was ihr eigentlich merkwürdig erscheinen sollte, konnte sie sich kein Lächeln verkneifen. „Ja.“
„Sieht er gut aus? Hat er viel Geld? Was bringt dich denn dazu, zu einem Date zu gehen?“, fragte Viola skeptisch und konnte sich keinen Reim aus ihrer Schwester machen. „Du musst immer weggucken, wenn romantische Szenen in Filmen vorkommen, weil es dir unangenehm ist und jetzt gehst du auf ein Date?“
„Ja, ich finde, dass er gut aussieht, ich bezweifle, dass er viel Geld hat und ich weiss es doch auch nicht. Er ist anders.“
Gedanken verloren blickte sie aus dem Küchenfenster und liess ihren Gedanken freien Lauf. Automatisch erschien ein Rothaariger vor ihren Augen und so musste sie gleich darauf lächeln.
„Was habt ihr denn vor?“, fragte Viola. „Nicht Kino, oder?“
Eleonora schob die Augenbrauen zusammen und biss sich auf die Lippe. George hatte sie gefragt, was sie zusammen unternehmen sollten, weil er sich hier in der Gegend nicht auskannte. Also war das Erste, das Eleonora eingefallen war: einen Film gucken. Das tat doch jeder in den Filmen und Büchern? Es war immer Kino.
„Ist das schlecht?“, fragte Eleonora ihre Schwester, die schon so viel Erfahrung hatte, dass sie manchmal glaubte, allwissend zu sein.
„Ach, El“, seufzte Viola. „Kino ist schrecklich. Ihr setzt euch für zwei Stunden in einen dunklen Raum, in dem man nicht reden darf, in dem irgendwelche Geräusche wie ein Mord behandelt werden... Glaub mir, alles ist besser als Kino.“
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Until You Feel Better | George Weasley
FanfictionNach dem Ende der Schlacht von Hogwarts war dies für viele ein Moment, endlich wieder tief durchzuatmen und ihr eigentliches Leben fortzuführen. Doch für George Weasley startete erst die Reise durch die Hölle. Nun ohne seinen Zwillingsbruder an sei...