2| Wieder Lächeln

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KAPITEL ZWEI: Wieder Lächeln ❝Ist das jetzt eine Frage?❞

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KAPITEL ZWEI: Wieder Lächeln
❝Ist das jetzt eine Frage?❞

Sie konnte ihre Augen nicht von ihm lassen. Er war noch nicht mal ihr Typ. Eleonora mochte eigentlich dunkle Haare und breite Schultern, doch der Mann war das völlige Gegenteil. Er war gross und eher schmal, hatte viele Sommersprossen auf der Nase und rote Haare. Aber er hatte irgendwas an sich, dass sie sentimental machte...

Nachdem die zwei Männer mit ihrem Kaffee und grimmigen Gesichtern bezahlten und verschwanden, hatte Eleonora dem Typen sein Glas Wasser gebracht. „Hier, bitte. Wegen vorhin - tut mir Leid. Ich habe überreagiert."

„Keine Sorge", meinte der Mann mit den roten Haaren monoton und hob noch nicht mal den Blick. „Ich erzähle nichts deinem Chef."

Eleonora versuchte die richtigen Worte zu finden: „Es stimmt, dass ich zuerst an meinen Job gedacht habe, aber ich entschuldige mich nicht, sodass sie nichts erzählen, sondern weil ich einfach falsch gehandelt habe."

Er hob zwar nicht den Blick, doch spannte sich sein Kiefermuskel an, was ein Zeichen für Eleonora war zu gehen.

Der Mann hatte ihr nichts getan, wieso hatte sie nur so drastisch reagiert? Sich selbst verfluchend lief sie hinter die Theke, wo sie begann die Gläser aus dem Spühlbecken zu holen und sie danach abzutrocknen.

Mit flüchtigen Blicken observierte sie das Verhalten des einzigen Kundens, welcher absolut keine Regung zeigte. Eleonora hatte selbst Probleme, doch machte sich das Mitgefühl wieder über ihr vorherig ausgebrochenes Temperament breit, was nicht gut war.

Es vergingen mehrere Minuten Stille, die nur durch das Klirren der Gläser unterbrochen wurde. Minuten in denen Eleonora sich selbst verbieten musste, irgendwas zu sagen.

Irgendwann glaubte sie, dass diese monotone Stille sie noch wahnsinnig machte. So lief sie vor die Theke zur Jukebox, die an der Wand stand und konnte ohne eine Münze einzuwerfen, da sie einen Mitarbeiter-Schlüssel hatte, ein Lied wählen. Ihr Lieblingslied.

Ein langsames Song begann zu spielen und hüllte das Retro-Café in eine wohlige Stimmung ein. Da sie wusste, das der Mann nicht den Kopf hob, summte sie mit und lief leichtfüssig wieder hinter die Theke.

George wusste nicht, was er sich dabei gedacht hatte, ein Glas Wasser zu bestellen. Denn genau um diese Uhrzeit wurden diese bösen Gedanken lauter in seinem Kopf, Freds Stimme immer verzogener und schriller. Das Bild seines toten Körpers, wie er leblos, ohne Funkeln in den Augen, in Schutt und Asche am Boden lag, trat immer wieder in seine Gedanken. Er konnte nichts dagegen tun. Diese Schuldgefühle liessen George nicht los. Er hätte seinen Bruder retten können, er hätte heute mit ihm hier sitzen können, hätte darüber gelacht, wie diese Frau den Mann fertiggemacht hatte, hätte ihr jubelnd zugewunken, hätte ihr zugelächelt. Doch alles was er tat, war hier zu sitzen und sich selbst kaputt zu machen. Doch George fand nicht, dass er damit aufhören könnte, weil er selbst es verdient hatte. Das war seine Strafe.

Until You Feel Better | George Weasley Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt