KAPITEL VIERZEHN: Mollys Irrtum
❝Das Mädchen mag dich auch. Sie mag dich sogar unheimlich.❞
„Also, Angelina... Wie hübsch du geworden bist. Richtig erwachsen und frisch und...“, hilfesuchend blickte Molly zu ihrem Mann. „Hübsch.“ Sie lächelte, doch jeder, der sie besser kannte, wusste, dass ihr Lächeln nicht so aussah. Ihre Mundwinkel waren viel zu weit oben angeheftet worden, schon seit dem Angelina in den Fuchsbau getreten war.
„Danke, Molly. Das Essen ist übrigens köstlich“, sagte Angelina lächelnd. Auch sie bemerkte diese unangenehme Stille, die während dem Essen herrschte.
George wusste, warum Angelina hier war. Er kannte die Absichten seiner Mutter. Molly wollte endlich eine feste Familie für ihn und schon bald am besten Enkelkinder, die sie hier besuchen kamen und welche sie dann bekochen konnte.
George jedoch fühlte sich dreckig.
Er war nicht annähernd an Angelina interessiert. Vielleicht war er es in der Schule, aber heute spukte ihm schon seit mehreren Wochen eine andere Frau im Kopf herum. Und Angelina jetzt hier am Tisch sitzen zu haben, während er in wenigen Stunden vorhatte, ins Café zu gehen, kam ihm sehr falsch vor. Er tat nichts, was Fremdgehen gleichkam, doch war es ein schlechtes Gefühl. Ausserdem waren Eleonora und er überhaupt in einer Beziehung? Waren sie schon offiziell?Er fühlte sich absolut elend, als er Angelina anguckte und sie ihm liebevoll zulächelte. War sie hier hergekommen, weil sie dachte, aus ihnen könnte wieder etwas werden? Glaubte sie das? Oder war sie nur als alte Freundin aus der Schule erschienen?
„George!“, sagte nun seine Mutter. „Sieht sie nicht hübsch aus?“
George lächelte und nickte langsam. Ungelogen, sie war hübsch, sie war schon immer hübsch gewesen. Das war einer der Gründe warum er mit ihr zusammen gewesen war - heutzutage erschien ihm sein oberflächliches Ich von vor 2 Jahren wie eine falsche Erinnerung. Er hatte sich verändert.
„Mom“, seufzte George schliesslich, als sie die Teller abräumten und er seiner Mutter in die Küche gefolgt war, während sich die anderen ins Wohnzimmer setzten.
„Was? Was ist denn heute nur mit dir los? Ich dachte, dir geht's wieder besser?“
Diese Aussage machte ihm ein wenig Gedanken. Es stimmte, verglichen ging es ihm tatsächlich besser, doch sie sprach, als ob es ihm wieder gut ginge, als ob es ihm gut gehen musste.
„Mir geht es auch besser, aber du hast mir nicht erzählt, dass du Angelina eingeladen hast. Was soll das?“
„Was das soll?“ Nun wurde seine Mutter ein wenig wütend. Bevor sie etwas sagte, atmete sie jedoch tief durch, um diese Emotion nicht zu zeigen. „Ich versuche wirklich mein Bestes. Ich besuche dich, ich gebe dir Zeit, ich versuche mit dir zu reden, dich zu trösten - aber was willst du denn noch von mir? Ich will nur dein Bestes. Und ich dachte eine Freundin, würde dir gut tun. Du hast doch selbst gesagt, du hast ein Mädchen, das dich an früher erinnert.“
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Until You Feel Better | George Weasley
FanfictionNach dem Ende der Schlacht von Hogwarts war dies für viele ein Moment, endlich wieder tief durchzuatmen und ihr eigentliches Leben fortzuführen. Doch für George Weasley startete erst die Reise durch die Hölle. Nun ohne seinen Zwillingsbruder an sei...