KAPITEL ZEHN: Betrunken sein
❝Ich möchte dich sehen, wenn ich zu viel vom Leben gehört und gesehen habe und ich denke an dich, wenn sich mein Kopf schwer und leer anfühlt.❞
Es war Sonntag, als Eleonora mal wieder einen Tag frei hatte. Ein guter Tag in einer viel zu langen Woche.
Ihr Chef hatte das Gespräch mit ihr gesucht und tatsächlich war es der alte Mann, der sich reklamiert hatte. Sie hatte ihm die Situation erklärt und überraschenderweise zeigte er wirklich Verständnis. So war dies eines der Sachen, um die sich Eleonora nicht mehr Sorgen machen musste.
Keine Schulden mehr bei ihrem Vermieter zu haben, war zwar auch erleichternd, dafür war sie nun aber wirklich knapp bei Kasse und machte sich deswegen zum fünften Mal in dieser Woche Fertigessen warm. Das Zeug kostete nur wenige Pfund und war deswegen in ihrem Haushalt nur erwünscht.
Als sie ihre Lasagne aus dem Ofen holte, musste sie seufzen. Wenn sie weiter im Café arbeitete, würde sie niemals genug Geld kriegen.
Aber was sollte man arbeiten, wenn man absolut nichts konnte?
Sie könnte sich was mit zeichnen oder Design vorstellen. Das war ihr bestes Fach in der Schule und sie mochte es eigentlich.
Das Problem war jedoch, dass Eleonora glaubte, nicht gut genug zu sein. Es gab so viele Leute auf dieser Erde, die malten. Würde sie sich durchsetzen können?
Als ihr Essen ein bisschen abgekühlt war, setzte sie sich damit auf ihre Couch und schaltete den kleinen Röhrenfernseher ein.
Es lief nur Schrott, doch das lag daran, dass ihre Senderanzahl minimal gehalten wurde. So liess sie einfach eine Sitcom laufen und ass ihr Essen.
Es lenkte sie ab. Das war gut. Auch wenn sie nie wirklich lachen konnte, wie es die Menschen im Hintergrund taten. Ihr Humor war wohl einfach anders. Es war angenehm, mal wieder an nichts zu denken.
Sie war sich bewusst, dass sie auf dem schnellsten Weg war, sich zu verlieben. Und sie hatte Angst davor. Sie war noch nie wirklich verliebt gewesen.
Zwar hatte sie schon mal geschwärmt, hatte sich gesagt, dass sie verliebt war. Doch zurückblickend war sie sich nicht mehr sicher, ob sie tatsächlich was ähnliches gefühlt hatte, wie sie es mit George tat. Ob sie auch nur annähernd so etwas gefühlt hatte.
Und sie hoffte einfach so sehr, dass er es wert war, sich zu verlieben, dass er sie nicht verletzte, dass er anders war, dass er sie gerne seinen Freunden zeigte, dass er gerne mit ihr über das Leben sprach, dass er gerne mit ihr witzelte, dass er sie so mochte, wie sie nun mal war.
Weil diese Zweifel sie verrückt machten, hatte sie sich schon nach wenigen Minuten absichtlich in der Sitcom verloren. Irgendwann hatte sie sogar angefangen, ein paar Mal zu schmunzeln.
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Until You Feel Better | George Weasley
FanfictionNach dem Ende der Schlacht von Hogwarts war dies für viele ein Moment, endlich wieder tief durchzuatmen und ihr eigentliches Leben fortzuführen. Doch für George Weasley startete erst die Reise durch die Hölle. Nun ohne seinen Zwillingsbruder an sei...