KAPITEL DREIZEHN: Besuche im Fuchsbau
❝Vorhin hast du ausgesehen wie er.❞
George dachte, dass seine Mutter begann ihn zu verstehen. Na ja, für's Protokoll: Er sollte sich diese Aussage nochmal überlegen.Als er am Abend erneut am Fuchsbau klopfte, öffnete seine Mutter für ihn zum zweiten Mal seit Freds Tod die Tür.
Umarmung, Begrüssung, übertriebenes Getätschel seiner Haare. Seine Mutter besass wirklich die Kühnheit ihm sogar noch die Augenbraue lang zu ziehen. Mit Spucke.
„Was soll das?“, fragte er verwirrt und angewidert. Seit wann interessierte sie sich überhaupt für sein Aussehen? Er durfte doch behaupten, dass er verglichen mit letzten Mal um einiges gefasster aussah. Nur die Haare waren noch wirr.
„Du solltest deine Haare schneiden lassen, George“, mrumelte Molly über seine Frage hinweg. Anscheinend hatte nun auch sie den Berg an Haaren entdeckt. War doch eigentlich schwer zu übersehen.
Zu Georges grosser Überraschungtrat eine altbekannte Person plötzlich durch die Eingangstür. Er erschien so schnell, dass der Weasley erst realisierte, wen er vor sich hatte, als er ihn schon im Arm hielt.
Lee Jordan umarmte er für eine längere Zeit und George nahm es ihm nicht übel, dass er seine Haare durcheinander brachte.
Lees Haare wiederum waren sehr gewachsen und seine Rastas hatte er hoch zusammengebunden. Er hatte immer noch das gleiche schelmisch Grinsen wie in der Schule. Aber er war gealtert. Seine Gesichtszüge waren härter, nicht mehr kindlich und rund, er war gewachsen, aber George war immer noch grösser als er.
Als es Dunkel wurde und Molly noch immer mit dem Essen zu tun hatte, entschlossen sich die beiden Freunde nach draussen zu gehen.
Sie schlossen die Haustür hinter ihnen und bemerkten schon nach wenigen Sekunden den köstlichen Geruch vom Abendessen, der sich über die Wiese hatte wehen lassen.
Der Himmel war schon schwarz und die Sterne funkelten heute besonders hell. Das Zirpen der Grillen füllte die erste Stille der zwei Freunde.
Beide stellten sich weiter hinten im Garten an den Zaun. Lee musste seufzen, als er sich an ihn anlehnte. „Deine Eltern haben die Hühner also immer noch?“
George nickte. Er selbst hatte die Hühner auch heute zum ersten Mal wieder gesehen. Letztes Mal waren sie in ihrem kleinen Häuschen. „Ja, sieht so aus. Zwei hat der Fuchs geholt. Irgendwann im April. Seitdem hat Dad mehrere Zauber auf den Käfig gelegt." Lee nickte verstehend. „Aber, Alter, was hast du so getrieben? Wir haben uns ewig nicht gesehen.“
Lee musste schmunzeln. „Ich war überall. Zuerst bin ich nach Russland, von dort aus nach Thailand, dann rüber nach Japan, runter nach Australien, einmal in Schweden und Finnland, dann Estland...“
DU LIEST GERADE
Until You Feel Better | George Weasley
Hayran KurguNach dem Ende der Schlacht von Hogwarts war dies für viele ein Moment, endlich wieder tief durchzuatmen und ihr eigentliches Leben fortzuführen. Doch für George Weasley startete erst die Reise durch die Hölle. Nun ohne seinen Zwillingsbruder an sei...