𝑲𝑻 Rette mich

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Pov Paluten:

Mal wieder. Mal wieder saß ich hier und wartete vergebens auf Manu. Es war jetzt schon die 3. Woche infolge. Vor einer halben Stunde waren wir eigentlich verabredet um eine Runde Murder aufzunehmen. Doch er kam einfach nicht. Seit 3 Wochen hörten weder die anderen noch ich etwas von unserem maskierten Freund. Er war wie vom Erdboden verschluckt und ich machte mir Sorgen. Es wäre ok gewesen wenn er nur mit uns nicht redete, aber er lud auch keine Videos mehr hoch und seine Community war schon am durchdrehen. Wir anderen konnten uns vor Fragen kaum noch retten. Ich blickte auf mein Handy und öffnete WhatsApp. Die Nachrichten die ich ihm schrieb kamen nicht an. Ich schwebte mit dem Finger über dem Anrufsymbol. Ich drückte drauf und hinter lies eine neue Nachricht auf der Mailbox. Dann fiel mir etwas mein. Manu hatte mir mal seine Adresse für den Kuchen gegeben. Ich scrollte hoch in der Hoffnung sie zu finden.

Ich rannte die Stufen zum Hauptbahnhof hoch. Ich hatte die Adresse gefunden, mir meine Sachen geschnappt und war los. Ich wusste das es von München nach Essen eine ganz schöne lange Strecke war und ich erst gegen Abends ankommen würde, aber Manu war es mir wert. Ich sprintete in das große Gebäude und holte mir schnell ein Ticket ehe ich in Windeseile in den nächsten Zug sprang und die Reise begann. Schwer atmend setzte ich mich auf einen freien Platz und zückte mein Handy. Ich hatte 2 Nachrichten von Zombey der mich daran erinnerte das wir heute Abend einen Aufnahmetermin hatten. Ich musste natürlich absagen. Mit der Begründung das mir die Sorgen um Manu doch zu groß waren und ich daher zu ihm fahre. Ich steckte mein Handy wieder ein und lies die Landschaft an mir vorbeiziehen.

Ich hatte es richtig vermutet. Gegen 22 Uhr kam ich in Essen an. Ich streckte mich erstmal und lief anschließend nachdraußen. Essen war schon eine schöne Stadt und ich hätte Lust gehabt hier etwas rumzulaufen, aber mein Ziel war Manu. Ich nahm mein Handy und gab seine Adresse bei Google Maps ein. Es waren zum Glück nur 15 Minuten zu Fuß. 15 Minuten später stand ich vor dem besagten Haus. Zu meinem Glück war die Haustier offen und ich konnte Problemlos ins Haus. Da ich nicht wusste in welchem Stock Manu wohnte beschloss ich die Treppen zu nehme. Im 13 Stock angekommen sah ich endlich Manus Nachnamen auf einem Klingelschild. Ich wollte gerade die Klingel betätigen als mir etwas auffiel. Die Tür war nur angelehnt. Langsam drückte ich sie auf.

In der Wohnung schaute ich mich um. Sie war nicht groß ,aber für einen Menschen der alleine lebt reicht es vollkommen. Ich sah ein Licht am Ende des Flurs in welchem ich stand und ging dort hin. Doch dort erwartete mich nicht Manu. Der Fernseher lief und ein Mann, ich schätze ihn auf Mitte 40, lag auf der großen Ledercouch die davor stand. Der Mann hatte ein Bier in der Hand und schnarchte vor sich hin. Definitiv nicht Manu. Es brannte ein weiteres kleines Licht in einem anderen Raum, direkt neben dem Wohnzimmer. Neugierig wie ich war begab ich mich dort hin.  Ich drückte die Tür leicht auf und lugte in das Zimmer. Es war ein eigentlich schönes Zimmer, wäre da nicht auf dem Bett dieser zitternde und leicht schniefenden, mehr als zu dünner Junge der starr aus dem Fenster schaute. Mir war sofort klar wer das war. Manu.

Ich ging nun komplett in den Raum und schloss die Tür hinter mir. Durch dieses Geräusch zuckte Manu zusammen und blickte ängstlich zu Tür. Ich erschrak. Seine Augen waren weit aufgerissen und dennoch voller leere. Angsterfüllt starrte er mich an, fixierte mich, scannte mich von oben bis unten an und doch schien er mich nicht zu erkennen. ,, Wer.. wer sind sie?", fragte er schließlich. Das erste was ich nach 3 Wochen von ihm hörte war dieser Satz und seine Stimme hörte sich so unglaublich schwach an. Gebrochen. Ich machte einen Schritt auf ihn zu und er sprang sofort auf. Jeden Schritt den ich nach vorne machte, machte er nach hinten. Ich blieb stehen. Verwirrt und voller Angst was ihm passiert ist, das aus dem sonst so fröhlichen Manu eine Person wurde die so voller Angst war. ,,Manu.", setzte ich an. Als er meine Stimme hörte riss er seine Augen nur noch mehr auf und blickte mich ungläubig an. Als wäre ich ein Geist.

,, Ich bins. Palle. Manu was ist den los?", fragte ich sanft. Das war wohl zu viel für ihn. Er rutschte an der Wand, an welcher er stand runter und begann hemmungslos zu weinen. Mit ein paar Schritten war ich bei ihm. Ich legte vorsichtig eine Hand auf seine Schulter. Er blickte auf. ,, Patrick. Hilf mir. Bitte. Rette mich", schluchzte er und warf sich gegen mich. Ich hielt ihn fest. Ich wusste nicht was passiert ist, aber es muss schlimm sein. Leicht schob ich ihn von mir Weg. ,, Was ist passiert?", fragte ich ihn sanft. Er senkte seinen Blick. Ihm musste es peinlich sein, doch egal was er mir nun sagte, ich war für ihn da. Er schluckte. ,, Mein Vater.", setzte er an.,, Mein Vater kam vor ein paar Monaten wieder nach Essen. Ich hatte ihn oft gesehen, aber er hatte mich nie wahrgenommen. Bis zu diesem einem Tag. Du weist ja meine Mutter ist damals in das Frauenhaus mit mir weil mein Vater so unglaublich gewalttätig gegen über uns war. Ich kam gerade nachhause um meine Einkäufe wegzubringe, als er hinter mir stand. Er schubste mich in die Wohnung und schlug mit den Worten, ich sei Schuld an der Trennung,  auf mich ein. Irgendwann verlor ich dann das Bewusstsein und wachte hier wieder auf"

Während der Erzählung hatte er wieder angefangen zu weinen. Ich rutschte neben ihn so das er seinen Kopf auf meine Schulter legen konnte. ,, Was ist dann passiert?" Er sah mich an. Seine grüne Augen blickten mich an. ,, Er.. er hat das getan was er auch damals mit meinem ältesten Bruder tat.", flüsterte Manu. Ich wusste nicht wovon er redetet und alles was ich tat war ihn anzuschauen. Ich wollte es wissen. ,, Er missbrauchte mich. Er holte ein paar Freunde von ihm, die das gleiche machten. Tag für Tag." Ich war geschockt. Wie konnte man sowas seinem eigenen Sohn antuen. Er war mein bester Freund und ich bekam so eine unglaubliche Wut auf seinen Vater. Das klingeln der Haustür lies uns auseinander fahren. Manu riss seine Augen auf. ,, Nein. Das wird wieder einer von seinen Freunden sein." Seine Stimme begann zu zittern genau so wie sein ganzer Körper. ,, Diesmal nicht", sagte ich entschlossen. Den dieses mal war ich da um ihn zu beschützen.

Tatsächlich wurde die Tür ein paar Minuten später geöffnet . Der Mann der eben noch auf dem Sofa lag stand nun dort. Genau so wie ein andere Mann. ,, Moment. Wer ist das?", fragte Manus Vater und kam auf seinen Sohn zu. ,, Wer das ist hab ich gefragt du elendige Schlampe." Er holte zum Schlag aus. Mein Arm schnellte so schnell nachvorne das ich die Hand fest hielt. ,, Jetzt hören sie mir mal zu " Sein Kumpel schien sich nicht zu rühren. ,, Das dort ist mein bester Freund und wenn ich erfahre das sie auch nur noch einmal in die Nähe von ihm kommen, ihm wehtuen wollen, ihm drohen, dann Gnade ihnen Gott mach ich ihr kleines erbärmliches Leben zur Hölle." Manu der immer noch an der Wand kauerte sah mich erschrocken an. Ich lies den Mann vor mir los, schlug ihn einmal in die Magengrube, schnappte mir Manus Hand und rannte aus dem Raum. Die Tür schlug ich zu und schloss ab. Kurzerhand zückte ich mein Handy und rief die Polizei. 

Manu setzte sich derweile auf die Couch. Ich blickte ihn an. Er zitterte noch immer, aber er wirkte entspannter. Wenn nicht sogar fast glücklich. Ich setzte mich zu ihm. Er drehte seinen Kopf in meine Richtung. ,, Danke." Ich lächelte ihn an. ,, Da nicht für." Kurze Zeit später sprang die Tür auf. 2 Polizisten standen vor uns. ,, Hallo sie hatten uns angerufen.", begrüßte uns der ältere der beiden. Ich nickte und zeigte ihm dann den Raum wo sich die beiden befanden. Dann ging alles schnell. Die Tür wurde geöffnet. Manus Vater wollte auf Manu los, der Polizist war schneller und führte ihn schließlich ab. Manu wurde gebeten Morgen nochmal zur Wache zu kommen, damit er gegen seinen Vater aussagen könne. Nachdem die beiden Polizisten gegangen waren kehrte Ruhe ein. ,, Palle?", fragte er mich schüchtern. Ich blickte ihn an. ,, Ich.. kannst du heute Nacht hier schlafen. Bei mir?" Ich nickte. ,, Manu. Natürlich. Ich begleite dich Morgen auch zur Wache und danach kannst du gerne ein paar Wochen zu mir falls dir das hier zu viel wird" Er lächelte mich an und lehnte sich gegen meine Brust. In dieser Position schliefen wir ein paar Minuten später ein.





Hey ho. Jah ich starte ein Oneshot Buch. Ich wollte schon immer mal so etwas machen, hatte jedoch nur Ideen für längere Sachen doch jetzt ist es umgekehrt. Ich hab so viele Ideen und hoffe ich kann jeden tag oder aller 2 Tage etwas bringen. Ja ich gebe zu der Oneshot ist etwas komisch und passt nicht zu mir, aber die Idee kam mir tatsächlich bei ES 2 im Kino cx

Jedenfalls viel Spaß und hoffe wir sehen uns wieder.


𝑶𝒏𝒆𝒔𝒉𝒐𝒕𝒔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt