𝑲𝑻 Angst

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Pov Manu:

Ich lag auf meinem Bett. Ausgelaugt. Kraftlos. Nach meinem heutigen Arztbesuch hatte ich keine Lust mehr auf gar nichts. Mein Handy gab einen kurzen Ton von sich. Langsam richtete ich mich auf und ging zu meinem Schreibtisch, auf welchem sich mein Handy befand. Mit meinem Fingerabdruck entsperrte ich das Display. Es war Discord. Eine Nachricht von Paluten. Ich öffnete diese und musste schlucken. Ein kaltes, Wir fangen jetzt an und wie ich sehe bist du schon wieder nicht da. Danke dafür Manuel, sprang mir entgegen. Ich wollte irgendwas darauf antworten. Irgendetwas schreiben, doch das einzige was ich tat war mein Handy wieder abzulegen. Ich lies mich auf meinen PC Stuhl fallen und seufzte. Sollte ich noch kommen? Bestimmt wollte Palle mit jetzt alles andere als dabei haben. Ich vergrub mein Gesicht in meinen Händen und schluchzte. Das Leben war unfair. 

-Timeskip: 3 Tage später-

Ich blickte auf die Waage. 43,6 kg. Wie der Arzt sagte. Mein Gewicht wird rapide sinken. Dank meiner Krankheit. Ich bekam vor 3 Tagen die Nachricht das ich nur noch gut einen Monat hatte. In diesen einem Monat würde ich rapide abnehmen. Ergo es blieben mir noch gut 3 Wochen mit meinen Freunden. Ich hatte nicht Angst davor dann in einem Monat die Augen zu schließen, ich hatte Angst vor dem Prozess. Ich wollte alles andere als schwach sein. Ich wollte nicht erleben wie ich mehr und mehr zum Frack werde und irgendwann einfach sterbe. Ich hatte mir immer einen schmerzfreien Tod gewünscht. Einschlafen und einfach nicht mehr aufwachen. Friedlich. Doch dass konnte ich nun vergessen. 

In den letzten 3 Tagen hatte ich mit keinem aus dem Squad gesprochen. Hatte Anrufe und Besuche von meiner Familie abgewehrt und meine Freunde in den Wind geschossen in dem ich alle möglichen Gruppen verlies und einfach nicht mehr an mein Handy ging. Kurz gesagt. Ich hatte Angst es ihnen zu sagen. Meine Mutter und mein Bruder würden mich nicht mehr aus den Augen lassen und der Squad. Wie würden sie reagieren? Würden sie mich auslachen oder würden sie, genau wie meine Familie, sich unendliche Sorgen machen. Irgendwas in mir wollte das ich es ihnen sagte. Meinen 3 besten Freunden. Ich stieg von der Waage, auf welcher ich noch immer stand und begab mich in mein Wohnzimmer. Auf dem Tisch lag mein Handy und blinkte. Ich nahm es in meine Hand, entsperrte es und ging auf WhatsApp. 3772 neue Nachrichten aus 4 Chats. 

Ich lies meine Augen über das Display schweifen. Als erstes fiel mir auf das ich wieder zu der Freedom Gruppe hinzugefügt wurde. Dort hatte ich 72 Nachrichten. Die anderen 3700 waren jeweils auf Palle, Zombey und Maudado verteilt. Ich klickte zuerst auf Palles Chat. Es war eine Mischung aus Wut und Sorge. Mal schnauzte er mich an, dann entschduldigte er sich und fragte mich mehrmals was den los sei. Bei Zombey waren es eher Nachrichten die mich aufmuntern sollten. Solche wie, ich bin immer für dich da, ich höre dir zu oder wir bekommen das hin. Weiter zu Maudado. Es war Typisch Maudado. Anfragen ob er mir helfen könne, bot mir an mir zuzuhören und bot sogar an herzukommen, welches mit einem, dafür fehlt mir leider deine Adresse, kommentiert wurde. Im Freedom Chat sah es anders aus. Der sonst so fröhliche Chat war mit einer Menge Audios zu gespammt. Unter jeder stand eine Aufforderung diese anzuhören. Doch eine Nachricht sprang mir direkt ins Auge. Es war von Palle. Er meinte das wir, das wir betonte er extra, uns um 13 Uhr im Discord treffen sollten um eine Runde GTA aufzunehmen. Mein Entschluss stand fest. 

Pünktlich 13 Uhr saß ich vor meinen PC und spielte mit meinem Kopfhörerkabel. Discord war geöffnet und ich war bereit ihnen hinterher zu joinen. Die anderen 3 waren im Aufnahmeraum und ebenso waren alle auf GTA. Ich beschloss erst in den Discord zu gehen und dann auf GTA. So jointe ich in den Raum und nun auch der Lobby. Das erste was ich von Palle nach 3 Tagen hörte war ein leicht verwirrtes: ,, Leute. Manu ist auf GTA online?" Es klang eher wie eine Frage. Kurz danach hörte ich von Maudado: ,, Nicht nur auf GTA". Sofort wurde es still bevor Zombey fragte: ,, Manu, bist du da?" Ich räusperte mich einmal ehe ich mit einem zögerlichen ja, antwortete. Als ich merkte das niemand etwas sagte begann ich zu sprechen: ,, Leute. Ich muss euch etwas sagen." Man hörte deutlich raus, das ich Angst hatte. Palle übernahm das Wort. ,, Na dann sprich" Ich zitterte. Sollte ich das wirklich tuen. ,, Aber nicht hier. In real muss euch was sagen."

Ich streckte mich und stand auf. Nachdem ich dem Squad gestern berichtete das ich ihnen etwas zu sagen hatte, aber nicht über den PC sondern im realen Leben, war schnell für heute ausgemacht das sie kommen wollten. Meiner Familie sagte ich nun auch was los war, was darin endete das meine Mutter, sowie meine beiden älteren Brüder Sebastien und Peter um 2 Uhr Nachts vor meiner Tür standen. Mir ging es besser nachdem alles gesagt wurde und sie wünschten mir noch für heute viel Kraft, bevor sie gingen. Ich blickte zu der Uhr. In gut einer Stunde wollten sie hier sein. Ich zog mich um, nahm meine Tabletten und räumte noch auf, ehe es auch schon klingelte. Es war tatsächlich schon eine Stunde vergangen. Ich ging zur Tür und öffnete diese. 3 junge Männer standen davor und unterhielten sich, als sie jedoch merkten das die Tür offen war, verstummten sie. Ich bat sie rein. 

Fast Synchron setzen sie sich hin. Ich bat ihnen ein Glas Wasser an welches sie dankend annahmen. Doch bevor ich in die Küche gehen konnte wurde ich von hinten umarmt. Ich drehte mich um. Palle stand da und umarmte mich fest. ,, Vergiss das Wasser wir werden schon nicht verdursten. Was ist los kleiner." Ich wurde von Palle sanft auf die Couch gezogen. Genau in die Mitte. Zombey saß neben mir, Maudado vor mir und Palle hatte mich im Arm. Ich merkte wie ich kurz davor war in Tränen auszubrechen, was Maudado zu merken schien und eine Hand auf mein Bein legte. ,, Ich.. ich war vor 4 Tagen beim Arzt. Die Ergebnisse von der Untersuchung waren da und meine Ärztin wollte mich unbedingt sprechen. Es war eigentlich eine reine Routine Untersuchen, weshalb ich mich wunderte das ich nochmal herbestellt wurde. Nach diesem Arztbesuch war ich einfach anders. Mir ging es beschissen." Zombey neben mir räusperte sich kurz. ,, Und wieso?" Ich schluckte. ,, Dank meiner Krankheit habe ich nur noch fast einen Monat"

Stille. Palle welcher mich zuvor noch im Arm hatte lies mich los und legte seine Arme auf seine Beine. Zombeys Schultern fielen nach unten. Doch Maudado drückte sich hoch und nahm mich in den Arm. ,, Oh Manu.", flüsterte er und drückte mich fest. Nun bemerkte ich noch eine Hand. Sie gehörte Zombey. Ich blickte ihn an. Seine blauen Augen waren mit Tränen gefüllt. Er warf sich förmlich gegen mich. Nach ein paar Minuten lies er mich los. Ich blickte zu Palle. Dieser saß immer noch steif da. ,, Palle?", fragte ich vorsichtig. Er schaute auf. Seine braunen Augen waren voller Sorge und Trauer. ,, Tut mir Leid. Musste nur erstmal verabeiten das mein bester Freund womöglich bald stirbt." Er wischte sich einmal über die Augen ehe er mich sanft ansah. Ich wollte etwas sagen doch mit einem mal spürte ich ein ziehen in meiner Brust. Ich versuchte mich bei Maudado abzustützen. Dieser reagierte schnell und legte beide Arme um meinen Bauch. ,,Manu!" Palle war aufgesprungen. Zombey saß immer noch auf der selben Stelle und blickte erschrocken. Ich fiel gegen Maudado da mein Arm nachgab. Dieser legte mich auf den Boden. Nur noch verschwommen bekam ich mit wie Maudado den Befehl gab einen Krankenwagen zu rufen. Nur noch schwach merkte ich wie meine Hand genommen wurde. Wie Palle weinte, Zombey ihn versuchte zu trösten. Mit letzter Kraft öffntete ich meinen Mund und flüsterte: ,, Vergisst mich nicht" Ehe ich meinen letzten Atemzug nahm und meine Augen schloss. Für immer. 


𝑶𝒏𝒆𝒔𝒉𝒐𝒕𝒔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt