Chapter 21 - That's how betrayal feels

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ES fühlt sich an, als würde ich unter einem Haufen von Steinen begraben werden. Steine wie der Brief, der an Mace Windu geschickt werden soll, wie das Problem der Ungewissheit, Wut und Verzweiflung, die Kylain uns beschert.

Ich starre Obi Wan geschockt an und will glauben, er habe die Worte nicht ernst gemeint. Verrat schnürt mir die Brust zu, Verzweifelung lässt meine Augen glasig werden, der unbändige Zorn auf Kylain nimmt mir die Worte aus dem Mund. Ich bedecke mein Gesicht mit meinen zitternden Händen, spüre meine Unterlippe an dem Handballen beben. Wann war ich das letzte mal so aufgelöst? Beschämt presse ich meine Lippen zusammen und schließe meine Augen. Ich will nicht in die hilflosen Gesichter Padmés und Obi Wans blicken müssen und will nicht, dass sie die Tränen sehen, die perlengleich über meine Wangen rollen.

Ich will nicht wahrhaben, dass mein bester Freund in der Lage ist, mir so etwas anzutun. Ich will nicht wissen, was er mir noch antun wird oder vielleicht schon angetan hat.
Jemand hockt sich vor mich und legt eine Hand auf mein Knie. Sie ist klein, weshalb ich auf Padmé schließe. Sanfte Finger ziehen meine Hände von meinem Gesicht und streichen die salzigen Tränen von den Wangen. Unsicher wage ich einen kurzen Seitenblick zu Padmé; sie sieht mich aufmunternd an, mit einem erzwungenen Lächeln auf den Lippen, aus ihren Augen spricht jedoch Trauer.

"Wir werden einen Weg finden", meint sie, doch nicht mal sie hört sich besonders enthusiastisch an. Sonst hat sie immer eine Lösung, eine Idee oder einen möglichen Weg parat, doch anscheinend hat sie die Sache mit Kylain zu sehr mitgenommen.
"Er hat mich...uns verraten", sage ich bitter und spreche damit aus, was wir alle denken, "Ich glaube nicht, dass es einen Weg geben wird, das je wieder gut zu machen."
"Aber es wird einen Weg geben, ihn aufzuhalten", erwidert Obi Wan leise. Unter seinem sanften Blick will mein Herz aufhören zu schlagen, um im Moment zu bleiben, die Zeit anzuhalten und nicht die Zukunft zu erwarten. Er steht auf und reicht mir die Hand, damit ich aufstehen kann. 

"Ich werde ihn suchen und so manipulieren, dass er seinen Plan vergisst", schlägt der Jedi vor, ich kann ihm ansehen, dass er ihn am liebsten erwürgen würde.
"Nein, er würde den Boten nicht zurückrufen können, wenn wir seinen Worten Glauben schenken", wirft Padmé ein, "Doch das Beste ist, ihm zu glauben. Alles andere wäre ein zu hohes Risiko. Ich kann immer noch nicht verstehen, weshalb er dies alles vorhat."
"Weil er sich von mir verraten fühlt", murmle ich. Ein unwohler Schauer läuft mir über den Rücken bei dem Gedanken, dass ich der Grund für seine Drohungen bin.
"Das ist vollkommener Unsinn! Nur weil du ihn nicht so liebst wie er dich, hat er noch lange nicht das Recht, dir zu drohen und deine Beziehung zu zerstören. So kenne ich ihn nicht! Kylain war ein guter Freund..."
"Die Betonung liegt auf war. Ich werde mit ihm zum Ball gehen, dann bekommt er vielleicht, was er will und lässt uns in Ruhe."

Ich ignoriere den schockierten Blick Padmés und die empörten Rufe Obi Wans. Ich brauche ein Kleid.

***

Der Druck, der auf den Kleidern der Senatorin gelastet hat, ist nicht ansatzweise so hoch wie der, der jetzt auf meinem Ballkleid liegt. Das Double von Padmé zu spielen war nie einfach, doch ich war darauf vorbereitet worden. Auf meine Situation kann man sich nicht vorbereiten. Ich habe Bälle und Feste immer schon gemocht, sie sind eine Abwechslung zum Alltag. Meistens hatte ich auf Festen von Padmé jedoch immer nur als Zofe fungiert und konnte an keinen Annehmlichkeiten teilhaben. Und genau heute soll der Tag kommen, da ich ebenfalls die Feier genießen kann, anstatt arbeiten zu müssen. Wenn man überhaupt von genießen sprechen kann.

Als ich Schritte hinter mir höre, klappe ich die zuvor gebrauchte Puderdose zu und drehe mich auf meinem Hocker zu der Person um. Es ist Obi. Auf seinen Lippen ist kein Lächeln zu sehen, wie sonst, wenn er mich ansieht, stattdessen ist seine Stirn sorgenvoll in Falten gelegt. Ich versuche mich an einem aufmunternden Lächeln, doch ich bin nicht so hoffnungsvoll und optimistisch wie Padmé es wäre.
"Ich will nicht, dass du auch nur in die Nähe dieses Fieslings kommst", presst er hervor, seine Finger zucken unruhig.
"Obi, es ist zu unserem Besten. Wenn ich tue was er verlangt, kann uns nichts mehr geschehen", rede ich auf ihn ein und nehme seine Hände, um beruhigend darüber zu streicheln.
"Cyar'ika*, ich traue Kylain nicht. Weder seinem Versprechen, noch seiner Drohung. Mir kommt es seltsam vor, dass er so einen Aufwand betreibt, nur um mit dir zu tanzen."
Ich lege meine Hände auf seine Schultern und sehe ihn mit festem Blick an. "Mir wird schon nichts passieren. Außerdem geht es ihm mehr darum, dass du mich mit ihm siehst." 

RAGE [Star Wars FF]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt