Chapter 28 - A new hope

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NICHTS hätte mich je auf eine solche Situation vorbereiten können. Nicht meine Ausbildung zur Zofe oder sonst jemand. Ich fühlte mich verloren. Ein Blick zu Padmé erhoffte mit eine Lösung zu sehen, sie hatte bisher in jeder brenzligen Situation einen Ausweg gewusst. Doch diesmal schien selbst sie ausweglos zu sein. Mein Blick wanderte weiter zu Obi, von dem ich erhoffte, er könne mir Trost spenden.

Seine blauen Augen sahen mich traurig und so unglaublich sehnsuchtsvoll an, wie sie es nur am Abend des Balls getan hatten, als er mich weggeben musste. Mein Herz weinte, wenn ich nur wagte daran zu glauben, dass dieses Ende sein und mein war. Dies die letzten Augenblicke unseres Lebens. Ein Zittern erfasste meinen Körper und ehe ich reagierte, stiegen Tränen in meine Augen. Meine Beine trugen mich wie von selbst zu ihm und machten erst Stop, als sie ihn gefunden hatten.

Seine Umarmung fühlte sich wie ein schützender Mantel bei Regen an. Es war, als schloss mich seine ruhige Aura zu sich ein. Obis warmer Atem streifte mein Haar, als er sein Kinn auf meinen Kopf legte. In diesem Moment war es gleich, wer uns sah. Für diesen Moment sollte es nur uns beide geben.

Obi durchbrach diese Blase jäh, indem er mich ein Stück von sich wegschob. Seine blauen Augen taxierten meine geröteten und meine angespannten Züge.
"Taia, vielleicht gibt es eine Möglichkeit, die Apokalypse aufzuhalten." Mein Herz machte einen Satz. Was sagte er da? Obi lächelte schwach bei meinem ungläubigen Blick, bevor er sich erklärte: "Deine Gabe. Du hast nicht ohne Grund diese Visionen. Ich hatte einige Zeit, um darüber nachzudenken und zu recherchieren. Wenn ich mich nicht gewaltig irre, könntest du von einem der ältesten Stämme Naboos abstammen: der Zeitenbeeinflusser."

"Woher willst du das denn wissen?", rief ich aus. Ich hatte nie davon gehört und konnte mir beim besten Willen nicht vorstellen, eine Nachfolgerin eines solchen Stammes zu sein. Der Lichtball hatte wohl nicht nur das Licht des Raums, sondern auch das in Obis Kopf gelöscht.
"Lass es mich erklären", der Jedi hob beschwichtigend die Hände, "Ich sprach mit Captain Panaka, der meine Vermutungen bestätigte, da er deine Eltern kannte. Sie haben dich damals in den Palast gebracht, um dich vor Personen wie Maul zu schützen, die sich womöglich deine Gabe zunutze machen wollen."

Eben jener Sith unterbrach uns, indem er lauthals seine Hiobsbotschaften im Saal verkündete: "Die dunkle Zeit wird anbrechen und die alten Sith werden in der Düsternis auferstehen können, dank dem Blute der Zeitflüsterin!"
Obis Blick wurde ungläubig, dann wechselte er zu wütend.
"Er hat etwas von deinem Blut genutzt, um die Vergangenheit umzuschreiben und alle verstorbenen Sith wieder zurück zu holen. Unsere Galaxie wird endgültig untergegangen sein, wenn wir nicht die Zukunft umschreiben. Oder besser gesagt du, Taia."

Sein Blick wurde weich, als er mich betrachtete. Ermutigend legte Obi seine Hände auf meine Schultern, dennoch fühlte ich mich überfordert mit der Situation. Ich hatte soeben erfahren, wieso ich im Palast aufgewachsen war und woher ich wirklich stammte, wie sollte ich da die gesamte Galaxie retten? Dazu kam, dass ich meine Gabe noch nie bewusst genutzt hatte, wie sollte ich die Zukunft umschreiben, ohne es noch nie getan zu haben?

"Taia, höre mir zu. Ich weiß dass das jetzt sehr viel für dich ist, dass du so etwas noch nie zuvor getan hast. Doch eine andere Möglichkeit gibt es nicht. Du bist die Einzige hier, die in der Lage ist, ein solches Werk zu vollbringen", redete der Jedi auf mich ein. Überfordert sah ich mich im Saal um. Mit Schrecken musste ich feststellen, dass der Lichtball schon die ersten Sitzränge erreicht hatte. Eine unerträgliche Hitze ging von ihm aus, sodass ich einige Schritte zurück stolperte. Der Boden unter dem Licht fing an zu schmelzen und auseinander zu brechen. Das gleißend helle Licht stach in meinen Augen, ich fühlte mich als sollte ich ein Wunder herbeiführen.

Yodas grüner Blick bohrte sich in meinen, als ich meine Augen durch den Saal schweifen ließ. Der kleine Jedi befand sich am äußerten Rand des Saals, auf seinen Stock gestützt. "Recht er hat, junge Taia. Unsere größte Hoffnung Ihr nun seid."
Anstatt dass seine Worte mich beschwichtigten, lösten sie nur noch mehr Panik in mir aus. "Aber wie soll ich das schaffen?", rief ich verzweifelt, ich war doch immer nur die einfache Zofe gewesen, die sich stets im Hintergrund aufgehalten hatte. Und nun sollte eben jene das Unmögliche schaffen.

Yoda kam auf uns zu. Er reichte mir gerade einmal bis zur Taille, als er sich neben mich stellte und mit seiner krallenartigen Hand meinen Unterarm umfasste. Obi nahm neben mir meine Hand, die beiden nickten sich zu, als wüssten sie genau, was jetzt zutun war.
"Damit du dich ganz auf deine Gabe konzentrieren kannst, musst du in eine Art Trancezustand versetzt werden-"
"Woher weißt du das?"
"Ich bin ein Jedi und Meister Yoda hat dazu Jahrhunderte an Erfahrung in solchen Sachen," lächelte er, bevor er fortfuhr, "Weil du keine Erfahrung damit hast, werden Meister Yoda und ich dich nun in einen tranceartigen Zustand versetzen. Denk daran, konzentriere dich immer auf dein Inneres, dann wirst du von allein wissen, was zu machen ist. Bereit?"
Stirnrunzelnd nickte ich. Eigentlich bist du nicht bereit, Taia. Aber das würde ich wohl nie sein.

"Okay, nun  schließe deine Augen." Das helle Licht verschwand, nur noch ein rötlicher Schimmer gelangte durch meine Lider.

Plötzlich fühlte ich mich, als würde jemand an mir ziehen wollen. Instinktiv versuchte ich mich dagegen zu wehren. Meine Hand zerquetschte fast Obis, mein gesamter Körper spannte sich an.
"Las los.", wisperte eine Stimme in meinem Kopf, leicht wie ein Windhauch, der kam und wieder verschwand. Augenblicklich hörte ich mich auf zu wehren. Mein Körper entspannte sich, eine unendliche Schwere lastete auf meinen Lidern. Dann verschwand der rötliche Schimmer und um mich herum wurde es Schwarz.

Als ich meine Augen öffnete, war es immer noch dunkel. Alles fühlte sich taub an. Kein Laut drang an meine Ohren, unendliche Stille. Am Rande meines Sichtfeldes regte sich etwas. Ich sah zur Seite, um mehr erkennen zu können. Weiße Nebelfaden tauchten vor mir auf, ich versuchte nach ihnen zu greifen, doch als meine Hände sie berührten, huschten sie flink vor mir davon. Der Nebel wuchs an, Farben schimmerten in dem monotonen Weiß auf und nach und nach formte sich eine Umgebung um mich.

Ich stand im Saal, doch niemand war hier. Niemand außer der riesige Lichtball, der nun fast den ganzen Platz im Saal einnahm. Verwirrung stieg in mir auf, wo waren alle? Wieso war ich alleine?
"Konzentriere dich.", flüsterte die Stimme wieder. Wie sollte ich mich beim Anblick dieses wachsenden Ungetüms konzentrieren?

"Du schaffst das.", hallte es von den Wänden wieder. Die Laute drangen in mich ein und hinterließen eine unendliche Ruhe. Meine Beine taten einen Schritt auf den Ball zu, ohne dass ich es wollte. Dann noch einen. Ich starrte auf die helle Oberfläche des Ungetüms, nur Zentimeter entfernt. Als ich meine Hand ausstreckte um es zu berühren, nahm ich eine angenehme Wärme war. Nichts war von der vorigen Hitze zu spüren. Mein Arm taucht fast gänzlich in das Licht. Plötzlich spürte ich einen Widerstand.

Wir müssen die Zukunft umschreiben, geisterte es in meinem Kopf umher. In der Vergangenheit hatte ich diese Worte nicht verstanden, doch jetzt, da ich mich in der Zukunft befand, offenbarten sich mir die Bedeutung der Worte. Zukunftsflüsterin...

"Weiche", flüsterte ich, "Weiche bis zum Ursprung und kehre nicht zurück."

Es funktionierte.

Eine einfache, unbedeutende Zofe konnte doch den Verlauf des Schicksals ändern.




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