Das neue Zuhause?

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Am nächsten Morgen wachte ich ziemlich spät auf, denn als ich auf die Uhr sah, war es schon 11:33 Uhr! Sofort sprang ich auf und streckte mich. Ich ging ins Bad und machte mich fertig.

Danach zog ich mich um und ging nach Unten. Es war keiner in der Küche, also Frühstückte ich alleine.

Als ich fertig war, räumte ich alles ab und wollte mir gerade Cookie schnappen um mit ihm raus zu gehen, da klingelte das Telefon.

Sofort lief ich zu der Ladestation und nahm es ab.

,,Hallo?", sagte ich ins Telefon.

,,Ronja? Ich bin's Luke. Ich wollte dir bescheid sagen, das wir uns heute Nachmittag um 14:00 Uhr beim Café treffen. Also bei dem Café, wo du meine Mutter, also deine Oma, kennen gelernt hast. Von dort aus fahren wir zu meiner Wohnung.", meldete sich mein Vater.

Glücklich antwortete ich: ,,Alles klar. Ich werde da sein. Darf ich meinen Hund mitnehmen?"

,,Natürlich.", sagte Papa etwas lachend und fügte hinzu: ,,Also dann; bis später!"

,,Tschüss", sagte auch ich und legte dann auf. Ich tat das Telefon wieder auf seine Station und ging grinsend zur Garderobe.

Dort zog ich meine Jacke und Schuhe an, machte Cookie an die Leine fest und wollte schon verschwinden, als Joachim mich zurück hielt, indem er aus dem Wohnzimmer rief: ,,Einen Moment! Komm mal bitte her."

Genervt ging ich zurück und lehnte mich an den Türrahmen.

,,Was denn?", fragte ich. ,,Wer war das?", fragte der Mann ohne umschweife. ,,Ist doch total egal. Du musst ja nicht alles wissen. Genauso wie ich nicht, das mein echter Vater lebt.", sagte ich sauer. Der Regisseur seufzte. ,,Es tut mir leid." ,,Tja, mir auch", schnitt ich ihm das Wort ab. ,,Und da ich erst herausfinden musste wer mein Vater ist, und das er noch lebt, musst du auch nicht wissen, wer das war!"

Kurz herrschte Stille. Dann fragte Joachim: ,,War es dein Vater?" ,,Und wenn schon! Das geht dich gar nichts an!" ,,Und ob es mich was angeht! Immerhin bin ich immer noch dein Erziehungsberechtigter!", wollte sich mein Adoptivvater verteidigen, doch das ließ mich kalt. ,,Pah! Ich bin froh, das mein echter Vater noch lebt. Dann kann ich ja zu ihm ziehen. Was ein Glück, das ich ihn nachher um 14:00 Uhr treffe!"

Da sah Joachim auf den Boden. Plötzlich war er ganz still.

Irgendwann sagte er leise: ,,Genau davor hatte ich Angst." Ich sah ihn verwirrt an. ,,Wovor?", fragte ich nochmal nach.

,,Na, dich zu verlieren! Ich wollte nicht das du deinen echten Vater kennen lernst, weil ich schon damit gerechnet hatte, das du dann zu ihm ziehen willst."

Ich seufze. Irgendwie und irgendwo konnte ich ihn verstehen, aber ich wollte meinen leiblichen Vater auch kennen lernen. Natürlich zog ich dann auch zu ihm!

,,Aber meinst du nicht ich bin alt genug, um das selbst zu entscheiden.", sagte ich deshalb ruhig. ,,Doch, schon...Aber wir würden uns nicht mehr sooft oder gar nicht mehr sehen.", brachte Joachim hervor. ,,Da finden wir schon eine Lösung. Ich muss jetzt los. Cookie möchte schließlich auch mal raus und ich denke, das wir auch erst nach dem Treffen wieder zurück kommen. Tschüss!", sagte ich und verschwand dann ganz schnell nach draußen.

Puh, das war geschafft.

Ich sah auf meine Armbanduhr und entdeckte, das es schon halb 2 war. Ich konnte mich also schon auf direktem Wege machen.

Ich ließ mir Zeit und kam dann fünf vor 2 an. Ich sah Luke vom Weiten.

,,Kann's losgehen?", fragte er, als ich bei ihm angekommen war. Ich nickte sofort und zusammen gingen wir zu seinem Auto. Wir luden Cookie in den Kofferraum und dann ging es los. Ich fuhr mit meinem echten Vater zu sich nach Hause. Ich konnte es noch immer nicht richtig glauben, das er wirklich existierte.

Es dauerte nur ungefähr 15 Minuten und wir waren da. Zusammen gingen wir in die Wohnung. Sie war klein, aber schön. Vor mir befand sich ein kleiner Flur und links und rechts war jeweils eine Tür.

Da ich neugierig war, ging ich zum linken Zimmer und lugte rein. Hier war ein großes Schlafzimmer mit einem Fernsehr. Ich sah, das auch hier noch eine Tür war. Ich zögerte. Ich wollte eigentlich nachsehen, was dort war, aber immerhin war es nicht meine Wohnung.

,,Geh ruhig rein. Sieh dich in Ruhe um.", hörte ich Luke's Stimme hinter mir. Ich nickte und ging in das Schlafzimmer und direkt zur Tür. Als ich sie öffnete, entdeckte ich ein kleines Badezimmer.

Ich machte die Tür wieder zurück und ging zurück in den Flur. Schräg gegenüber war die Küche und auch hier war noch eine Tür mit inbegriffen. Ich ging durch die Küche zur Tür und öffnete sie. Ein großes Wohnzimmer erstreckte sich vor mir. Ich hätte nicht gedacht, das dass alles so groß sein konnte.

,,Na gefällt's dir?", fragte mich Luke und ging hinter mir. ,,Es ist wirklich schön hier.", antwortete ich ihm und das war die Wahrheit.

Er legte seine Hände auf meine Schultern. Er wirkte nervös, das spürte ich. ,,Ronja? Meinst du, du kannst dir vorstellen hier zu wohnen?" Ich sah überrascht zu ihm auf. Er wollte also auch, das ich zu ihm zog, aber wollte ich das wirklich? Ich wusste es nicht. Natürlich wollte ich meinen Vater näher kennen lernen und ich denke, das ich sowieso früher oder später zu ihm zog. Also nickte ich. ,,Dann müssen wir es nur noch deinem Adoptivvater sagen." Wieder nickte ich. Ja, aber ich wusste, das Joachim davon nicht überzeugt sein würde.

Beziehungsstress und FamiliengeheimnisseWo Geschichten leben. Entdecke jetzt