Abschied

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Tja, nun war es also so weit. Ich würde nun in ein neues Zuhause einziehen und das war bei meinem leiblichen Vater. Ich war wirklich sehr aufgeregt.

Ich musste auch die Schule wechseln, das hieß, ich sah meine Adoptivbrüder nur noch selten und Raban vielleicht gar nicht mehr. Vielleicht auch besser so. So musste ich die Schmerzen, die ich spürte, wenn ich ihn sah, nicht mehr ertragen.

Ich ging mit meinem Gepäck nach Unten und dort stand Luke auch schon.

,,Hi, da bist du ja schon.", begrüßte er mich lächelnd. Ich lächelte zurück und sagte: ,,Ja, Joachim hat mir doch schon bescheid gesagt." Er nickte bloß. Ich fragte mich, warum er sich nicht wunderte, das der Regisseur mir schon angekündigt hatte, das er kam. Wusste er etwa von dem Vorfall?

Ich sah meinen Adoptivvater fragend an. Er verstand meinen Blick und schüttelte leicht den Kopf. Ich beließ es führ's Erste so und trat meinem Vater direkt gegenüber. ,,Bist du bereit?", fragte er. ,,Wofür?", fragte ich verwirrt. Er lächelte wieder leicht und antwortete: ,,Für dein neues Leben." Ich blickte auf den Boden. War ich das? Eigentlich hatte ich keine andere Wahl, als ,Ja' zu sagen. Immerhin war nun schon alles geplant.

Ich nickte einfach, obwohl ich mir noch unsicher war und sah ihn wieder an. Vorsichtig fragte ich: ,,Können wir Cookie mitnehmen?" ,,Ich habe mir schon gedacht das du dass fragst. Natürlich kann dein Hund dich begleiten. Immerhin hast du bestimmt schon so einiges mit ihm durchgemacht.", antwortete er mir friedlich und ein kleines Lächeln huschte über mein Gesicht. Ja, in der Tat hatte ich schon viel mit Cookie erlebt. Er hatte mich ja seitdem ich bei den Wessels eingezogen war, begleitet. Seitdem waren schon mehr als 2 Jahre vergangen und in denen hatten wir viel erlebt. Er war immer für mich da gewesen. Er hatte mich getröstet, als ich Kummer hatte. Er hatte mich in allen Lebenslagen unterstützt. Immer wieder hatte er mich aufgeheitert, als ich traurig war. Mein Hund war mein bester Freund. Der Braune hatte immer zu mir gehalten. Dafür liebte ich ihn so sehr.

Dann war es Zeit zu gehen. Ich zog mir meine Sachen an und alle gingen nach draußen. Selbst die Hunde meiner Brüder. Sie verabschiedeten sich bestimmt von Cookie. Draußen war es düster und es nieselte.

Ich hatte eigentlich keine Lust mich zu verabschieden, da ich immer anfing zu weinen. Ich wollte nicht weinen, denn wenn mann weinte, dann fühlte es sich so an, als würde alles vorbei sein. Das würde es aber nicht. Ich würde meine Adoptivfamilie noch besuchen. Das musste ich, denn ich ließ mir bestimmt nicht den Geburtstag von Leon entgehen. Allgemein, wollte ich sie nicht für immer zurück lassen. Sie hatten schon so viel für mich getan, da konnte ich doch nicht einfach sagen; ,Tschüss und danke für die schöne Zeit. Bis nimmer wiedersehen!'. Das konnte ich gar nicht. Dafür hatte ich sie viel zu lieb gewonnen.

Luke lud meine Sachen ein und ich trat meiner Adoptivfamilie gegenüber. Wir sahen uns alle an und jeder von uns, war den Tränen nahe. Ich umarmte jeden Einzelnen. Erst Leon, dann Marlon und zum Schluss Joachim. Ich konnte nicht anders. Ich musste weinen. Es ging einfach nicht anders. Dann machten wir nochmal ein Gruppen-Umarmen. Wir bildeten einen Kreis und jeder nahm Jeden in den Arm. Dieser Kreis beinhaltete viele Emotionen, am meisten aber Traurigkeit. Alle vergossen mindestens eine Träne. Dann musste ich los.

Ich ging zu meinem Vater, der meine Schulter fasste und mich zum Auto führte. Bevor ich einstieg, sah ich nochmal zurück. Sie alle weinten und die Hunde sahen Cookie an, der aus der Scheibe vom Kofferraum hinaus sah. Die Hunde schienen auch nicht froh zu sein.

Dann stieg ich ein. Ich schnallte mich an und Luke fuhr los. Ich sah aus meinem Fenster zurück und sah meine Adoptivfamilie verschwommen, da die Fensterscheibe voller Regentropfen war, winken. Nun fuhr ich also in mein neues Leben. Ob es wirklich besser wurde, als mein Altes?

Beziehungsstress und FamiliengeheimnisseWo Geschichten leben. Entdecke jetzt