Wer bin ich?

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Ein herzliches Dankeschön an Baywatch07, der/die so fleißig für meine Kapitel abstimmt und so fleißig liest! :) Hoffe du freust dich über diese Überraschung. ^^

Am Morgen stand ich schon früh auf. Meine Familie schlief noch, außer Papa. Er war noch weg, denn er hatte geschrieben das er schon wieder nach Köln musste. Tja, wir waren es ja langsam gewöhnt immer alleine zu sein. Mal sehen, was Marlon die nächste Woche kochen wird.

Ich ging ins Bad und putzte meine Zähne. Danach kämmte ich meine Haare. Als ich so in den Spiegel sah, fragte ich mich plötzlich, woher ich wohl kam. Ich hatte meine Eltern zwar schon gesehen und hatte die ersten 4 Jahre mit ihnen gelebt, doch ich wusste schon gar nicht mehr, wie sie aussahen. Mir fiel auch plötzlich auf, das ich gar keine Ähnlichkeiten mit meinen Brüdern oder mit meinem Vater hatte. War ja klar, sie hatten mich ja auch nur adoptiert. Wie wohl meine Eltern ausgesehen hatten?

Trotzdem fragte ich mich, warum der Polizist mich damals nicht zu meinen Eltern gelassen hatte. Noch nicht einmal, um ihnen das letzte Mal nahe zu sein. Hm... Wird wohl seine Gründe haben.

Nachdem ich mich umgezogen hatte, ging ich nach unten und sah unsere Hunde. Auch sie waren schon wach und als Cookie mich sah, kam er mir schwanzwedelnd entgegen. Ich überlegte mir mit ihm spazieren zu gehen. Ich entschied mich dafür es zu machen und nahm auch gleich Strapse und Socke mit.

Draußen war es eiskalt und ich rieb mir die Hände. Trotz extra dicke Handschuhe, fielen sie mir bald ab. Die Hunde hatten's gut, denn die haben ein dickes Winterfell. Die konnten nicht frieren, oder doch?

,,Hier bist du!", riss mich eine Stimme aus meinen Gedanken. Ich sah meinen Bruder Marlon auf mich zukommen. ,,Ja, hier bin, habt ihr mich vermisst?", fragte ich etwas verwirrt. Der Braunhaarige lächelte und sagte: ,,Nein, nein. Wir hatten uns schon gedacht das du mit den Hunden weg bist, zumal die ja auch weg waren. Ich finde es gut das du mit den Hunden spazieren gehst, aber es wäre gut, wenn du jetzt nach Hause kommen würdest, da wir frühstücken wollen." Ich nickte und murmelte ein leises: ,,Ok" und ging dann mit meinem Bruder zurück.

Zu Hause angekommen, wärmte ich mich auf. Mein anderer Bruder Leon war so nett und hatte uns einen warmen Kakao gemacht. Gemeinsam frühstückten wir gemütlich und gingen dann zusammen zur Schule.

Raban wartete schon auf mich und wie jeden Morgen begrüßten wir uns mit einem Kuss. Hach, was war ich froh, ihn zu haben. Auch wenn wir nun schon ein gutes Jahr zusammen waren, hatte sich bei meinen Gefühlen nichts geändert. Für mich war das ein Zeichen, das er der wirklich Richtige für mich war. Ja, und es soll für immer so bleiben!

,,Was hast du Heute noch so vor?", fragte mich mein Freund und ich antwortete ihm lächelnd: ,,Noch nichts." ,,Heißt das, wir sehen uns noch?" Was war das für eine Frage? Raban wusste das doch ganz genau. ,,Ja natürlich. Was hast du denn heute mit mir vor?", fragte ich ihn. Doch der Rothaarige tat einen auf Geheimnisvoll und antwortete: ,,Lass dich Überraschen." Er legte seinen schützenden Arm um mich und zusammen gingen wir in die Schule. Als wir bei seinem Klassenraum angekommen waren, mussten wir uns leider trennen. Wir verabschiedeten uns mit einem Kuss und dann ging ich zu meinem Klassenraum.

Nach der Schule machte ich meine Hausaufgaben. Heute hatte ich ausnahmsweise mal nicht den Bus verpasst. Ich sah auf die Uhr. Shit, es war schon 14:55 Uhr und Raban und ich wollten uns um 15:00 Uhr treffen!

Schnell packte ich meine Sachen, zog meine Wintersachen an, rief ein: ,,Bis heute Abend!", zu meinen Brüdern, und verschwand nach draußen. Raban und ich wollten uns an der großen Eiche treffen. Ungefähr fünf Minuten zu Fuß von meinem Haus. Verflixt, ich hatte nur noch zwei Minuten! Ich ging etwas schneller und es dauerte auch nicht lange, bis ich rannte. Doch leider hatte ich vergessen, das es glatt war, und so dauerte es auch nicht lange, bis ich auf die Nase fiel. Schnell rappelte ich mich auf und blieb beim schnellen gehen. Ich rutschte zwar ein paar mal, aber ich flog zum Glück nicht mehr hin.

Als ich bei dem Baum angekommen war, wartete Raban auch schon auf mich. Wir küssten uns und dann fragte ich ihn neugierig: ,,Und, wo geht es jetzt hin?" ,,Ich habe dir doch schon gesagt, das du dich..." ,,Überraschen lassen sollst, ich weiß. Aber wann gehen wir hin?", unterbrach ich ihn. Der Rothaarige grinste verschmitzt und sagte: ,,Wie wär's mit...jetzt?" Ich musste kurz lachen und zusammen gingen wir dann Hand in Hand los. Es war ein toller Spaziergang. Wir kamen dann an den schönen See an. Dort drehte sich mein Freund zu mir um. ,,Und, wie gefällt es dir hier?", fragte er mich in einem verführerischen Ton. Ich lächelte und antwortete zaghaft: ,,Es ist wunderschön." Kurz herrschte Stille, doch dann stellte er eine komische Frage: ,,Was ist eigentlich mit dir los?" Ich sah ihn verdattert an. ,,Was meinst du?" ,,Na ja, du bist in letzter Zeit, besonders Heute total in Gedanken." Erst wusste ich ehrlich nicht, was er meinte, doch da fiel mir das, von Heute morgen ein. Ja stimmt. Ich hatte die ganze Zeit noch darüber nachgedacht wer ich war. Aber so auffällig habe ich das doch nicht gedacht. Wie durchschaute Raban das immer? Manchmal war es gut, aber es konnte auch etwas zu unnütz sein.

,,Also, was ist?", fragte mich mein Freund. Ich seufze und antwortete: ,,Ok, ich sage es dir, aber du musst es für dich behalten und außerdem, darfst du mich nicht für verrückt erklären." Er nickte unsicher, da er sehr verwirrt war. Ich wusste aber, das ich ihm vertrauen konnte und erzählte: ,,Heute morgen habe ich mich plötzlich gefragt, woher ich wohl kommen mag. Ich mein, meine Eltern sind schon seit meinem 4. Lebensjahr tot und ich weiß auch gar nicht mehr, wie sie aussahen. Ich frage mich, wie sie wohl waren. Woher ich wohl komme...Verstehst du das?" Der angesprochene nickte stumm. Was sollte er auch anderes sagen.

Ich gab wieder einen Seufzer von mir und redete weiter: ,,Ich frage mich in letzter Zeit sowieso, wer ich eigentlich bin. Manchmal weiß ich es selber nicht mehr." Ich sah zu Boden. Mein Freund legte gefühlvoll seinen Arm um mich und ich legte meinen Kopf auf seine Schulter. ,,Das ist ganz normal. Du möchtest einfach erfahren, woher du kommst und du möchtest unbedingt deine Eltern wiedersehen.", flüsterte Raban beruhigend. ,,Aber das wird schon wieder. Komm, wir gehen wieder nach Hause." Ich nickte und ließ mich von ihm führen. Ich hatte gar nicht mitbekommen, das die Sonne schon unterging und es Abends war.

Zu Hause angekommen, küsste mich Raban nochmal und ging dann auch nach Hause. Ich sah ihm kurz hinterher und nahm dann meinen Schlüssel, und schloss die Haustür auf. Ich schloss die Tür hinter mir und legte den Schlüssel auf den Schrank. Danach zog ich mir die Sachen aus und sah mich im Wohnzimmer um, doch ich fand meine Brüder dort nicht. Als ich nach oben ging, hörte ich laute Musik auf Leons Zimmer. Oh, oh, das hieß nichts gutes. Ich öffnete leise die Tür von ihm und sah, das er auf seinem Bett lag und die Decke anstarrte. Leise schloss ich die Tür wieder und machte das gleiche bei Marlons Zimmer. Der hockte über einem aufgeschlagenen Buch und las. Na, toll. Ok, wer hatte schon wieder etwas ausgefressen? Denn wenn Leon laute Musik hörte und die Decke anstarrte und Marlon ein Buch las, hieß das, dass sie sich mal wieder gestritten hatten. Das klärten sie aber meistens sehr schnell. Deshalb hielt ich mich Heute auch daraus.

Den Rest des Abend verbrachte ich damit, Fernsehen zu gucken und danach zu schlafen. Cookie kam natürlich auch zu mir aufs Bett gekrümelt. Ich krauelte ihn noch etwas und dachte noch an die Frage: Wer bin ich?

Nach einiger Zeit, schlief ich mit dieser Frage ein...

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