Die Wirkung

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Die Party war schon gut im Gange und alle anderen waren auch schon da. Meine Brüder und ich gingen zu den anderen Schauspielern und Papa setzte sich an einen Tisch außerhalb.

Wir begrüßten uns und hatten danach etwas Spaß. Ich konnte jedoch nicht wirklich fröhlich sein, da ich immer noch so traurig wegen Raban war. Ich sah, dass es ihm genauso erging, denn auch er feierte nicht wirklich mit. Jimi schien ganz normal zu sein. Ihn nahm das anscheinend auch gar nicht sehr mit.

Als wir dann auf der Tanzfläche waren, tanzte jeder. Janessa und Kim , Leons und Marlons Freundinnen waren auch gekommen. Deshalb war es wohl klar, dass jeder mit seiner Freundin tanzte. Ich sah, dass sich Leon und Janessa sehr nah kamen, und auch Marlon versuchte sein Glück. Als dann auch noch ein romantisches Lied kam, funkte es besonders zwischen meinem blonden Bruder und deren Freundin. Das Mädchen klammerte sich um seinen Hals und auf einmal küssten sie sich! Was für ein Glück mein Bruder doch hatte. Marlon und ich grinsten uns an. Danach machte er es bei Kim. Ich gönnte es ihnen. Die beiden waren zwar ein Jahr auseinander, haben aber am gleichen Tag ihre erste Freundin bekommen.

Nach einiger Zeit musste ich wegsehen. Es erinnerte mich zu sehr an Raban. Verflixt! Ich wollte ihn verdammt nochmal zurück haben! Als ich zu ihm sah, sah ich, wie auch er meine Brüder beobachtete. Danach guckte er mich an. Unsere Augen glitzerten. Wir beide hatten Tränen in den Augen. Als die erste Träne sich den Weg bahnte, sah ich wieder auf den Boden. Schnell wischte ich sie weg. Ich stand auf und ging zu meinem Vater. Natürlich hatte auch er gesehen, was zwischen Marlon und Leon und deren Freundinnen abgelaufen war. Als er aber meine nächste Träne sah, fragte er besorgt: ,,Was ist denn los?" Dabei drückte er mich an sich. Ich schniefte nur und flüsterte leise: ,,Erkläre ich dir Zuhause." Papa willigte ein und ließ seinen Arm einfach um mich.

Nachdem wir dann Stunden gefeiert hatten und alle müde wurden, fuhren wir dann wieder nach Hause. Meine Brüder hatten die ganze Zeit ein Grinsen im Gesicht. Ich gönnte es ihnen wirklich vom Herzen, aber in diesem Moment fand ich das echt nicht toll. Die ganze Zeit musste ich an Raban denken.

Zuhause angekommen, machten wir uns dann alle fürs Bett fertig. Als ich auf den Weg zur Treppe war, wurde plötzlich alles weiß um mich herum. Totale Müdigkeit machte sich breit, meine Glieder wurden total schlapp und ich bekam nur schlecht Luft. Was verflixt war das?

Ich hielt mich an dem Treppengeländer fest, doch ich rutschte einfach ab und ich konnte grade noch so auf die Stufe fallen.

Marlon sah mich und rief Papa und Leon. Der Brünette kam zu mir und half mir hoch.

,,Was ist los?", fragte er besorgt. ,,Ich weiß nicht...Mir ist so schwindelig." Da spürte ich auch noch andere Hände an mir. Sehen konnte ich nichts mehr. Immer wieder fiel ich nach hinten, doch Papa fing mich auf und versuchte mich aufzurichten. Da bemerkte ich, das mir eine kleine Schachtel aus der Hosentasche fiel.

Scheiße, das waren die Schlaftabletten, die ich zur Sicherheit mitgenommen und in meine Tasche gestopft hatte. Ich hörte, wie jemand die Verpackung hoch hob, und Leon fragte: ,,Hast du die alle genommen?!" Ich nickte nur benommen und Marlon sagte darauf: ,,Kein Wunder, das sie so kurz vorm Zusammenklappen ist." Ohne auf Papas Rufe zu hören, wo Leon mit mir hin wolle, nahm mich dieser und schleppte mich nach Oben. Er hatte das doch jetzt nicht wirklich vor, oder?

Leider bestätigten sich meine Gedanken, und er steckte mir irgendetwas in den Mund, bis in den Hals und ich musste mich übergeben.

Nachdem meine Brüder das ein paar Mal gemacht hatten, durfte ich endlich Ruhe haben. Papa nahm mich in seine Arme und flüsterte: ,,Darüber sprechen wir morgen. Und wenn du morgen immer noch so müde bist, fahren wir zum Arzt!" Danach schlief ich ein.

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