Kapitel 15

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• Harry's P.O.V •

"Faff mif nif annn", schrie sie. Gott, sie war wirklich ganz schön voll. Ich fasste ihr vorsichtig von hinten an die Taille und sie erschrak.

Sie drehte mich empört um. Schaute mich konzentriert an, raüsperte sich, doch aus ihrem Mund kam nur: "Waff if mf Kathiihhhh...", sie sah mich erwartungsvoll an, aber ich runzelte nur die Stirn.

"Ist schon okay", flüsterte ich mit beruhigender Stimme und drückte ihren Kopf runter, sodass sie wie automatisch in mein Auto stieg.

Wir fuhren lange auf der Autobahn und es schien, als  habe sie komplett die Orientierung veloren.

Sie sah mich an. Ich drehte kurz den Kopf, doch dann wendete ich meinen Blick wieder auf die Straße vor uns. "Kaftiiii", lallte sie mir entgegen. "Ja.", sagte ich zustimmen, da ich wirklich keine Ahnung hatte was sie von mir wollte. Auf einmal schien es als sprudelte es nur so aus ihr heraus: "Duh bift so heifffff und Kathi sollllllte lücklich sein lisch zu habben, beweifff mir dassus nis aufgeben wirfst." Das war wohl jetzt eindeutig der Beweis dafür, dass man betrunkenen Menschen nicht trauen sollte, aber ich erwiderte nichts. Schweigend fuhren wir bis zu unserer Wohnung. Ich schloss die Tür auf, aber blieb im Flur stehen. Sie ging hinein und drehte sich dann nocheinmal um. "Bitte.", hörte ich noch, bevor ich die Tür schloss.

• Kathi's P.O.V •

Es war schon über ein Stunde vergangen und ich sah, wie die Gläser immer leerer wurden. Einsam saß ich an der Bar und beobachtete Alex auf der Tanzfläche. Sie tanzte mir irgendsoeinem braunhaarigen Typen und ich kam mir so unerwüscht wie noch nie vor.

Gedankenverloren griff ich nach einem Glass was grade frisch aufgefüllt worden war. Und nach noch einem und nach nocheinem. Meine Schwester beobachtete mich skeptisch aus sicherer Entfernung, wohlwissend, dass ich nicht so viel Alkohol vertrag. Aber das war mir egal in diesem Moment. Ich griff nach noch einem Glas und leerte es in einem Zug. Langsam merkte ich, wie mir innerlich immer wärmen wurde und es schien, als würden meine Musleln anfangen zu glühen.

Nach weiteren zwei Gläsern ging die Haustür auf. Harry. Ich rollte mir den Augen und kippte direkt das nächste Glas hinunter. Als er mich sah, kam er zielstrebig auf mich zu. Ich riss die Augen auf und versuchte ihn möglichst nüchtern anzugucken.

Der Bass der Musik, hämmerte und verschwommen nahm ich war, wie sich seine Lippen bewegten.

"Jahhh", hauchte ich ihm entgegen. Er sah mich erstaunt an und beugte sich vor. Jahhh dachte ich und schloss meine Augen. Auf einmal spürte ich seinen Atem in meinem Ohr. Ich erschrak. "Dein wie vieltes Glas ist das?", schrie er mir in die Ohrmuschel.

"Nicht wichtig", schrie ich zurück. Er schaute sich um und sah ziemlich verloren aus. "Los komm", sagte er und zog mich vom Stuhl. Nachdem ich die Treppen hochestolpert war sah er mich fragend an. "Und? Wo ist dein Zimmer?"

Achso, DAS wollte er also. Ich versuchte auf meine Zimmertür zu zeigen, aber mein Finger schwankte durch den ganzen Flur. Doch irgendwie wusste Harry, welche Zimmer ich meinte und öffnete die Tür.

Ich wollte mich grade auf mein Bett schmeissen und mir das Kleid vom Leibe reißen, als ich die Bettdecke sah. Zerknüllt lag sie auf meinem Bett.

Ich war mir sicher ich hatte sie gefaltet heute morgen. Ich faltete meine Bettdecke immer. Fragend sah ich Harry an, doch dieser guckte nur genauso fragend zurück. Plötzlich schien ihm was zu dämmern, aber er sagte nichts.

Unpredictable |hs|Where stories live. Discover now