Okay, ich würde dann jetzt mal kurz in Ohnmacht fallen.
Meine Glieder erschlafften und nach kurzer Zeit lag ich mit meinem kompletten Körpergewicht auf Harry drauf, aber den schien das nicht weiter zu stören. Es war, als würde die Zeit stillstehen. Ich hörte, wie Harry Atemzüge tiefer und angestrengter wurden. Ich rutschte umständlich zurück und setzte mich wieder auf. Harry lächelte mich an. Da war es wieder. Das ehrliche Lächeln, das Lächeln, wo seine Augen mit strahlten. Das Lächeln, was er mir auch damals hier, in diesem Park, gezeigt hatte.
Wie es aussah, wollte er aber noch nicht aufhören, denn er lehnte sich wieder vor und küsste mich. Ich schloss die Augen und ließ es wieder geschehen. Ich ließ es zu, dass mich wieder diese vertraute, angenehme Wärme durchfloss, aber ich merkte, wie mir die Luft ausging. Ich schob Harry weg und schnappte nach Luft. Harry lächelte mich belustigt an. "Tut mir leid.", sagte er, aber er lächelte weiter. "Warum lachst du so?", fragte ich ihn gespielt sauer. Er grinste noch breiter. "Es... es ist einfach ein so unbeschreiblich berauschendes Gefühl, dass du wegen mir vergisst zu atmen.", antwortete er und lächelte. Ich boxte ihm scherzhaft gegen die Schulter, und ließ mich wieder nach hinten fallen.
Während ich wieder hinauf in die Sterne schaute, dachte ich darüber nach, wie es jetzt wohl weitergehen würde, denn in den Liebesfilmen erscheint nach dem großen Kuss immer der Abspann. Aber ich wollte noch keinen Abspann, noch nicht jetzt. Gerade als ich mich an Harry wenden wollte, stand er auf. Er stellte sich vor mich. Seine Silhouette, die vom Mondlicht angeschienen wurde, war das einzigste was ich erkennen konnte.
Er streckte mir seine Hand entgegen. "Madame, darf ich bitten?", fragte er mit einem schiefen Grinsen. Ich musste lachen. "Mit Vergnügen", entgegnete ich höflich, doch anstatt zu tanzen, zog er mich auf den Kiesweg.
Ohne ein bestimmtes Ziel gingen wir den Weg entlang und plötzlich griff Harry langsam und unerwartet nach meiner Hand. Erst jetzt merkte ich, wie kalt es geworden war, denn als sich unsere Finger berührten durchfuhr mich wieder dieser eine bestimmte, warme Schauer. Ich lächelte.
Unsere Hände verknoteten sich ineinander und obwohl es mitten in der Nacht war, eiskalt und stockdunkel, fühlte ich mich sicher.
Wir sprachen nicht. Wie es schien, musste jeder von uns in diesem Moment erstmal für sich selber mit der Situation klarkommen. Nach viel zu kurzer Zeit standen wir schon wieder vor unserem Haus und meine Schritte verlangsamten sich. Ich wollte nicht, dass das jetzt schon vorbei war. Nicht jetzt.
Ich blieb stehen und meine Augen suchten seine. "Bleib doch bitte noch", flehte ich ihn an. Er schnaufte, aber er stimmte zu.
Als ich dir Tür aufschloss überollte uns eine Welle an Geschrei und Musik. Ich holte uns beiden ein Glas von diesem grünen Punsch. Jetzt war es auch egal ob wir was tranken oder nicht. Während ich unsere Gläser auffüllte, fiehl mir Alex wieder ein. Ich war ja ne tolle Freundin. Harry stand immernoch an der Tür und ich drückte ihm sein Glas in die Hand. "Hier.", sagte ich, aber ich blieb nicht stehen, sondern stürmte an ihm vorbei ins Wohnzimmer. Keine Spur von Alex. Ich fing an mir wirklich Sorgen zu machen. Ich geriet in Panik und rannte wieder zurück. Harry stand mittlerweile in der Tür und hielt mich an beiden Armen fest. "Was ist los?", schrie er mir entgegen. Ich starrte ihn an. "A...Alex ist we...weg", keuchte ich. Harry verdrehte seine Augen, aber mir traten dir Tränen in die Augen. "Ich finde das ganz und gar nicht witzig!", schrie ich und stürmte an ihm vorbei, raus vor die Haustür. Er kam mir hinterher. Und so standen wir abermals vor unserer Haustür, ausserhalb der Party.
"Kathi", sagte er sanft, "ich kann mir vorstellen, dass du dir Sorgen machst." Er strich mir die Haare hinters Ohr, die mittlerweile bestimmt wie wild von meinem Kopf abstanden. Er sah mir tief in die Augen und ich entspannte mich sofort. Vorsichtig beugte ich mich vor. Behutsam drückte ich meine Lippen auf seine, und von meinen Lippen schienen sich Funken in meinem ganzen Körper zu verteilen. Da wir jetzt endlich in einer vernünftigen Situation waren, nutzte ich wieder meine Filmkenntnisse aus und schlang meine Arme um seinen Hals. Wiedereinmal spürte ich ihn lächeln und es machte mich glücklich. Unsere Lippen schienen miteinander zu verschmelzen und ich spinkste durch mein rechtes Auge, ob er seine Augen auch geschlossen hatte, ob er es auch so genoss. Er tat es. Langsam löste ich mich von ihm, doch er zog mich näher an sich heran. Ich schaute ihm in die Augen. Sie strahlten mich an, wie frisch polierte Smaragde.
"Also? Wollen wir uns aufteilen?", keuchte er. Ich nickte gequält. "Ich weiss nicht wo sie ist, aber sie ist hier, ich bin mir sicher." "Okay, wir werden sie findet, so groß ist euer Haus nicht und Alex ist groß genug und kann auf sich selber aufpassen.", sagte er und drückte mir noch einen Kuss auf die Wange, bevor er verschwand.
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Unpredictable |hs|
FanfictionIch war mir nicht sicher ob Leute "für einander bestimmt" sein können, wie es in Geschichten immer so schön gesagt wird. Doch dann traf ich... Nein! das stimmt nicht. Ich möchte euch die Geschichte nicht schönreden. Es war bei Harry keine Liebe auf...