Freiheit !(?)

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Wenige Stunden später befanden wir uns alle wieder im Pausenraum, neben mir befand sich Berlin der nach wie vor ein Verband um seinem Kopf hatte. Nairobi stützte sich am Tisch ab und sagte: „Wir starten Plan Kamerun. Wir werden die Geiseln frei lassen, die wir im Keller eingesperrt haben. Es wird ein Journalist mit Kameramann herkommen, um live zu berichten. Wir werden jemanden brauchen der ein Interview gibt und mein Vorschlag wärst du Rio. Ich verstehe das du sauer bist aber wir brauchen dich, du kannst das ohne Maske machen, du bist sympathisch."

Nairobi ging einfühlsam mit Rio um, aber ich weiß jetzt, das er es nicht tun wird und das sah auch Berlin so. Plötzlich meldete sich Denver und meint, er hätte ein Babyface aber das hatte er zu hundert Prozent nicht und derselben Meinung teilte auch Helsinki.
„Hast du nicht. Du siehst aus, als könntest du jemand windelweich prügeln.", dann lachten beide. Helsinki war der nächste, aber Nairobi bestimmte, dass sie es machen würde aber mit Maske. Bevor jemand anderes noch was sagen konnte, hob ich mein Arm und schaute Nairobi fest in die Augen.

Sie schaute zu mir: „Süße ich weiß aber du weißt, das es nicht geht. Wegen deiner ... ja." Verwirrt schaute ich zu ihr, bevor ich es dann verstand und einmal mit der flachen Hand auf meine Stirn klatschte. Ich zeigte auf mich und schüttelte dann mit dem Kopf. Aber mit einem Schnippen zeigte ich dann auf Berlin. Der angesprochene grinste, bevor er anfing zu lachen.
„Kairo scheint mir hier die einzig schlaue in der Gruppe zu sein. Nairobi ernsthaft!? Du willst das mit Maske machen... bei einem Live Interview. Was sind wir denn auf einmal? Nein dieses Interview sollte ohne Maske stattfinden."

Nairobi wirkte nicht begeistert: „Ich sehe da nur eine Schwierigkeit. Wenn ich überhaupt einen Menschen kenne, der noch nie gezeigt hatte was Schmerz oder Leid zu empfinden dann bist du das, Berlin." Er grinste und kam hinter mir zu stehen, um sich dann auf meiner Stuhllehne abzustützen. „Tokio ist nicht da und Rio will es nicht machen. Du solltest niemanden abstempeln der sein Handwerk versteht. Ich bin ein sehr guter Zeremonienmeister." Dann gab Helsinki noch Berlin recht und die Sache war entschieden.

Berlin nahm die Besucher entgegen und führte sie rum. Die elf Geiseln habe ich zusammen mit Denver nach oben gebracht und nun befand ich mich auf der Treppenstufe wieder. Der nächste Schritt war es der Journalistin Oslo zu zeigen. Obwohl er tot war haben wir ihn trotzdem eine Maske aufgesetzt. Berlin machte seine Sache gut und er wirkte auch sehr ehrlich auf mich. Ich denke für die Journalistin ist es genau so. Berlin hatte kurz einen Aussetzer, bevor er weiter redete und von seiner Krankheit berichtete. Dann erzählte er von Lügen wie zum Beispiel Verrat, eine Frau verkauft oder Kinder und sie missbraucht. Und ehrlich gesagt blieb mir das Herz stehen. Das sind Sachen, die ich zum ersten Mal höre. Wann wurde das gesagt?

Danach waren die zwei Leute aus der Presse auch schon wieder weg und Berlin telefonierte gerade mit dem Professor während Nairobi und Ich uns auf der Toilette aufhielten. „Er hat das nur um gut dazustehen." Fassungslos betrachtete sie sich im Spiegel, während ich nur mit den Schultern zuckte. Danach machte ich mich auf den Weg, um Denver abzulösen.

Als ich bei ihm ankam, teilte er gerade Essen an den Geiseln aus. Ich trat näher an ihn ran und berührte ihn an den Schultern doch davor hatte ich Mónica zu gelächelt. „Löst du mich ab?", fragt er mich und zog mich etwas weiter, damit uns die Geiseln nicht hören könnten. „Man am liebsten würde ich den eine reinhauen." Ich grinste und hielt zwei Finger hoch. „Du auch?" Ich nickte und auch er fing an zu grinsen. Doch er hörte schnell auf und schaute an mir runter und fragte mich, wo meine Waffe sei. Oh. Vergessen mitzunehmen. Er legte den Kopf schief und gab mir dann seine. „Ich hab noch eine in der Unterhose." 

Verstört schaute ich ihn an. „Was?" Ich schüttelte nur grinsend mit den Schultern. Danach machte er sich auf den Weg doch wurde vorher noch von Mónica etwas gefragt: „Passt du nicht auf uns auf?"

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