Meine erste Pause am Sonntag fing jetzt gerade an. Das heißt abgekürzt: Schlafenszeit.
Ich bereitete die Decke und die Kissen vor um mich dann anschließend hinzulegen. Doch nach zehn Sekunden wurde mein Schlaf unterbrochen. „Da haben wir mal zusammen Pause und du willst schlafen gehen. Mach mal bitte Platz." Seufzend nahm ich meine Beine von der Couch runter und setzte mich auf. Berlin nahm neben mir Platz und schaute mich an. Aus müden Augen schaute ich in seine. Diese wirkten gar nicht müde. Hatte er überhaupt, seit dem wir hier sind, geschlafen?
Dann nahm er sich eine Zigarette, steckte sie sich zwischen den Lippen und wollte gerade sie anzünden als er meinen Blick bemerkte. Mutig oder leicht sinnig, keine Ahnung ich war einfach verdammt müde, nahm ich die Zigarette aus seinem Mund und legte sie auf seinen Schoß. Zuerst sah er auf sein Schoß und dann zu mir. Anschließend schüttelte ich mit dem Kopf. Ich habe jetzt keine Lust den Qualm einzuatmen.
„Du rauchst nicht?" Nochmals schüttelte ich den Kopf.
Dann blickte er zu seinem Feuerzeug und sagte: „Gut, ich habe nicht vor deine Gesundheit zu schaden. Dir geht es doch gut, oder? Hier in diesem Raum ist man so weit weg von den Geiseln, deren Lärm und Gequatsche... Ich sollte öfter mit dir hier sein."
Berlin kam mit seinem Körper näher, setzte sich schräg hin, sodass er mich besser ansehen konnte: „Ach ich belästige dich mit meinem Unsinn, bitte verzeih." Ich nahm ein Zettel und einen Stift zu Hand und fragte, ob er sich hier hinlegen möchte und vielleicht mal ein paar Stunden schläft. Als ich ihm den Zettel gab, stand ich auf damit er sich dann hinlegen konnte doch er hat den Zettel schnell gelesen und dann mich belustigt angeschaut. Danach hatte er nach meinen Hüften gegriffen und mich auf seinen Schoß gezogen. Grinsend schaute er nun mein Gesicht. Nebenbei bemerkt, nur noch eine Handlänge waren unsere Gesichter voneinander entfernt. „So Hübsch, so jung und so gehorsam. Schade, dass du nicht sprechen kannst, wäre für manche Dinger einfacher aber andererseits..."
Er ließ den Satz offen, ja klar, ich weiß, warum es besser so ist, ich kann keinen widersprechen oder Befehle geben.
„Obwohl es erst ein paar Minuten vorbei sind, könnte ich für immer mit dir in dieser Position sitzen bleiben. Meine Schöne, schau mich an. So weiche Haare, weiche Haut und diese Lippen." Sanft fuhr er mit seinem Finger diese genannten Bereiche nach. Eine Gänsehaut kroch meine Arme hoch nur war die Frage, ob es vor Ekel war oder von etwas anderes, etwas Positives. Dann schaute er mich wieder ernst an, während er seine Hand auf meine Wange legte. „Wenn du bei mir bist, dann bist du vollkommen geschützt. Du bist in Sicherheit. Mit mir an deiner Seite kann dir nichts passieren. Ach ja du hast ja auch heute Geburtstag, oder? Wie alt bist du jetzt? Zwanzig... so jung. Also Kairo Happy Birthday. Hier ist mein Geschenk für dich."Sein Gesicht näherte sich somit meinen und bevor irgendwas geschah, hörten wir wie Helsinki und Oslo sich den Raum näherten. Sofort stand ich auf als er mich nicht mehr festhielt und nahm genügend Abstand ein. Bevor noch Berlin was tun konnte, kamen die beiden rein und hörten mit den Reden auf. Keiner, wirklich keiner sagte etwas. Also nahm ich meine Pistole und ging zu den Geiseln. Aus einer gewissen Entfernung stellte ich mich hin und beobachtete die Leute, es waren weniger geworden. Verständlich manche waren mit der Geld drucken beschäftigt, die die Medikamente brauchten an einen anderen Ort, dann sind welche beim Tunnel graben beschäftigt und das war's. Und da es hier so ruhig ist, konnte ich nochmal an die Szene von gerade eben nachdenken.
Es grenzte schon an Belästigung, was Berlin da gemacht hatte. Aber großartig gewährt hatte ich mich auch nicht. Einerseits war es die Angst. Da er momentan gerade immer öfter unerwartete Entscheidungen traf. Dann seine Ausstrahlung als würde er wirklich jeden Moment jemanden ohne mit der Wimpern zu zucken töten. Und da war noch diese Dominanz und Aggressivität die manchmal in seinen Sätzen, Befehlen und Augen ausmachten. Aber andererseits wirkte er auch attraktiv. Er wusste sich zu kleiden bevor wir hier alle die roten Overalls anhatten. Intelligent ist er auch, bleibt oft ruhig, wenn es mal wieder unruhiger wird. Hat ein schönes Lächeln und gut sieht er schon aus.
Es ist kompliziert und verwirrend. Dazu habe ich heute auch noch Geburtstag... und den darf ich hier verbringen.. juhu. Was bekomme ich als Geburtstagskuchen? Einen Apfel oder einen Schokoriegel? Und dazu ist das noch ein runder Geburtstag, denn man eigentlich auch ordentlich feiern sollte. Wie gesagt eigentlich..
„Sag mal hörst du mir auch zu, Kairo!?", mit diesem Satz wurde ich aus meinen Gedanken zurückgeholt ins hier und jetzt. Verwirrt hob ich meinen Kopf, denn ich unabsichtlich hab sinken lassen und schaute dann in das Gesicht von Tokio. Diese sah mich mit hochgezogenen Augenbrauen an und wank noch anschließend mit der Hand vor meinem Gesicht. „Jetzt bist du auch noch taub! Erst stumm werden und wenig später auch noch das Gehör verlieren. Was kommt als nächstes, huh?!"
Was macht sie mich denn jetzt so an! Was habe ich ihr getan. Dementsprechend wütend schaute ich zurück. „Ach kannst du mich doch hören, ja? Gut, ich wollte dir nur sagen, dass du die Finger von Rio lassen sollst, verstanden?!" Was? Wie kam sie denn jetzt auf Rio..? Apropo, der so eben genannte befand sich auch hier und hörte verwirrt zu. Genau wie die Geiseln, Denver und Moskau. Alle sahen uns zu doch keiner unternahm etwas. „Ob du mich verstanden hast?! Oh du weißt gerade nicht wovon ich spreche? Kein Problem, ich hab euch gesehen wie ihr da im Zimmer wart und euch umarmt habt. Ziemlich lange für mein Geschmack, Mädchen!" Ihr Ernst?! Wegen einer Umarmung so eine Welle machen und hat sie nicht erst letztens gesagt das sie nichts mit einem Kind anfangen würde also wozu das ganze hier gerade. Außerdem hat sie gerade bestätigt, dass ich nun stumm bin. Auch die Geiseln haben das bemerkt und tuschelten nun angeregt miteinander. Wütend schubste ich Tokio von mir, da sie mir unabsichtlich näher gekommen ist und außerdem habe ich für sie noch gut sichtbar mit den Augen gerollt. Was so viel heißt: Ist mir egal!
Dementsprechend unzufrieden mit meinem Verhalten kam sie leicht brüllend auf mich zu und schubste mich dermaßen nach hinten das ich der Länge nach hinfiel. Dann bewegten sich die anderen, um das ganze hier zu unterbrechen. Was eine Scheiße hier! Keine Lust auf dieses Kindergartentheater. Also sah ich das letzte Mal wütend zu ihr. Als Denver zu mir wollte, hob ich kurz den Arm um zu zeigen, dass er mich in Ruhe lassen sollte. Ich muss jetzt hier mal weg...
Also ging ich die Treppen hoch und nach rechts. Ich mache mal wieder meinen Rundgang. Als ich weit genug weg war, lehnte ich mich an einer Wand und atmete ein paar Mal tief ein und aus. Das wird hier gerade zu viel alles.
Und es war gerade erst morgens und jetzt ist es ungefähr die Mittagszeit. Innerhalb der kürzesten Zeit kann alles schnell und viel passieren. Meine kleine Pause wurde unterbrochen, als ich Stimmen hörte. Langsam hob ich meine Waffe und wartete ab, wer gleich um die Ecke kommt. Und es war Arturo, der kurz zurückschreckte und dann wieder zu mir kam. „Entschuldigung Señora Kairo, bevor sie fragen, ich hab die Erlaubnis bekommen, mich kurz frisch zu machen. Ich durfte mir die Beine vertreten wegen der OP." Okay das war eine Sache, aber niemals würden die anderen eine Geisel einfach alleine irgendwo spazieren gehen lassen. Da was faul.
„Jetzt Pablo!", er brüllte und sah hinter mich. Also drehte ich mich um und wurde auch so gleich mit einer Faust begrüßt, vor Schreck benutzte ich meine Pistole und ein lauter Schuss ertönte. Anscheinend wurde Pablo nicht getroffen doch ich schon. Ich merkte, wie das Blut meine Nase runter lief. Ich hatte mich kaum Zeit aufzurichten als ich ins Arturo's Gesicht sah, denn dieser hielt etwas über seinen Kopf und sagte bevor er den Gegenstand los ließ: „Süße Träume!"Dann ließ er es los und knallte anschließend dann auf meinen Kopf. Innerhalb einer Sekunde wurde mir schwarz und fiel in Ohnmacht.
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PS: Bei mir läuft das jetzt so ab, Arturo hat sich in der Nacht prima von der OP erholt und da er so ein Hass auf die Geiselnehmer hat, konnte er für ein paar Sekunden ein Gegenstand über seinen Kopf halten. Da er ja aber eigentlich am Schlüsselbein doch von einer Kugel getroffen und gerade erst frisch operiert wurde.
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La Casa de Papel
Altele(Part 1, 2 und Part 3) Der Professor rekrutiert eine junge Räuberin, das bin ich Kairo und acht weiter Kriminelle für einen großen Raubüberfall auf die Banknotendruckerei und Münzprägeanstalt des Königreiches Spanien. Soweit so gut, doch wie weit we...