Die Operation

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Plötzlich wurde ich von Rio mitgezogen in die Bibliothek, wo gerade Nairobi, die auf einem Tisch, schwer blutend, rein geschoben wurde. 

„Was ist verdammt nochmal passiert?!", fragte ich bevor wir alle an Nairobi unsere Finger hatten. 

„Wir müssen provisorische Operation durchführen. Es sieht so aus das die Kugel zum Teil in der Lunge steckt.", erklärte ich den anderen als mir keiner antwortete.

Wir bereiteten alles vor. Stockholm achtete auf den Puls, der stetig höher ging. „Wir brauchen zweimal Blutkonserven und Kochsalzlösung.", Stockholm übergab Tokio die Kochsalzlösung während wir Nairobi steht's im Blick hatten. 

In meinem Mund wurde es trocken und roch den metallischen Geruch. Keine Frage, das ist Blut. Ich Brustbereich bildete sich ein großer Druck auf, die Angst um Nairobi wuchs mit jeder Sekunde immer mehr. 

Beim Blut mussten wir auf die dreißig Grad warten bevor wir sie für die Transfusion nutzen konnten. Rio stellte dafür das notwendige Gerät auf und sie konnte angeschlossen werden. Dazu kam ein kleines Ultraschallgerät womit Helsinki die Lunge von Nairobi kontrollieren konnte. 

Wie ich es ahnte, war die Kugel im unteren Bereich der Lunge, in der siebten Rippe, hatte sie ihren Platz gefunden. 

Plötzlich bekam sie keine Luft mehr und Tokio holte, das war Helsinki verlangte.

Er rammte die Spitze in den Brustkorbbereich und sie holte einmal tief Luft, die ihr gerade gefehlt haben. Mit Tränen in den Augen gestand uns Nairobi, das sie lieber freiwillig in den Knast geht aber immerhin dafür am Leben ist. 

„Ich will nicht sterben! Tokio, bitte liefere mich der Polizei aus. Bitte tue es."

Ihr kullerte mehrere Tränen von der Wange. 

„Nairobi, wir kriegen das hin! Vertrau uns. Wir schaffen das, du schaffst das!", sagte ich und bekam ihre Aufmerksamkeit. Tokio streichelte ihren Kopf als Beruhigung. Ich holte Operationskittel und gab sie jeden der hier stand. 

Palermo kam mit dem Gouverneur, der etwas Erfahrung im medizinischen Bereich hat. Rio versuchte derweil den Chirurgen zu erreichen. 

Palermo fand, dass es Zeit für sie ist bei der OP ein Nickerchen zu machen. Sie verweigerte sich: „Tokio, es ist mein Leben. Ich entscheide."

Palermo versuchte es einfühlsam zu erklären doch sie hatte zu sehr Angst nicht mehr aufzuwachen. Tokio meinte, sie habe sich entschieden. Ich schüttelte mit dem Kopf, das geht nicht, sie muss schlafen während wir sie behandeln. 

In der Narkose hatte sie keine Schmerzen, als wenn sie wach wäre. 

Palermo rastete aus und drohte Helsinki mit der Waffe. „Halt das Maul, du bist meine Schlampe und nicht meine Mutter. Sie hat es nur erwischt, weil sie völlig hirnlos ist!", gab er offen zu und bekam deswegen die Knarre von Tokio.

„Wenn Nairobi raus will, dann bring ich sie zur Tür! Und du hältst ab sofort dein Maul, weil ab sofort nicht mehr mein Chef bist.", sagte sie. 

Ich befand mich zwischen Tokio und Rio und wirkte nicht gerade erfreut als auch noch Denver die Pistole auf Tokio richtete. 

„Wenn sie sich verplappert, dann bringen sie uns alle um."

Nairobi fühlte sich verraten das konnte ich deutlich bemerken. Das war wie eine Kette, jetzt hielt Bogotá sein Messer an Denver's Kehle und war auch dafür das sie einen Chirurgen braucht.

„Seid ihr alle verrückt geworden!?", stellte Stockholm fest und ich stimmte ihr zu. 

„Ich schwöre bei meinem Sohn, ich werde nichts verraten.", kam es leise von ihr.

Rio war da anderer Meinung: „Nairobi, das sagst du jetzt, aber wenn sie dich foltern sieht das ganz anders aus." 

Ich schaute von ihr zu Rio, der wiederum zu Tokio sah als sie uns mitteilte, dass es ihr Scheiß egal ist. Sie bestand darauf sie hier herauszuholen doch Rio entsicherte seine Waffe und richtete sie, an mir vorbei, auf Tokio. 

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