Kapitel 24
Cole
Luna fügte sich als wäre sie hier nicht erst zum zweiten Mal hier und nahm jeden von Zeds etwas gebieterischen Befehlen einfach hin, ohne groß zu protestieren. Selbst wenn man den Widerwillen in ihren Blick sah. Sie stellte Fragen, war interessiert an dem System der Themen-Etagen, die hier auch Höllenkreise genannt wurden, gab sich aber mit ihren kryptischen Antworten zufrieden.
Keiner von ihnen, weder Zed noch Cole, wollten sie verschrecken und beschlossen sich auf die Ledercouch in der Ecke des Noir zu setzen und die anderen lediglich zu beobachten. Der Club füllte sich ziemlich schnell, wie immer so kurz nach einer Frischfleisch-Nacht wollte jedes Clubmitglied seine neuen Spielzeuge präsentieren und zum ersten Mal verstand Cole den Drang anzugeben. Luna war unfassbar schön so wie sie zwischen ihm und Zed hockte und die Clubmitglieder beobachtete, wie sie sich verhielten und vor allem, was sie taten. Selbst im schummrigen Licht der hintersten Ecke, in der sie sich gesetzt hatten, war die Röte in ihren Wangen unverkennbar während sie die Show betrachtete. Gerade ein Paar schien es ihr angetan zu haben. Elija, der Besitzer des Clubs und der Fürst der Finsternis persönlich zusammen mit einem neuen Spielzeug. Nicht das blonde, fügsame Hündchen, das Cole das letzte Mal bei ihm gesehen hatte. Diese hier war dunkelhaarige und asiatischer Abstammung und ohne Zweifel würde sie Elijas Interesse nicht lange aufrechterhalten können. Alleine die Tatsache, dass der Besitzer des Noir hier war, auf einen der obersten Ebenen, sprach deutlich dafür. Das tat er nur wenn er sich langweilte und nach neuer Beute Ausschau hielt, während sein aktuelles Hündchen sich auf seinen Schoß räkelte um das unvermeidliche hinauszuzögern. Für Außenstehende gaben die beiden ein besonders attraktives Pärchen ab. Nur wenn man Elija kannte, sah man die Unruhe in seinen Augen und die Anspannung, die ihm kein Sex der Welt nehmen konnte. Nicht, wenn ihr Todestag vor der Tür stand.
Coles verzog innerlich das Gesicht und wollte gar nicht zu genau darüber nachdenken, was es bedeutete, wenn man den einzigen Menschen im Leben verlor, den man je geliebt hatte. Das er davon wusste, hatte er seiner Neugierde und dem Zugang zu alten Fallakten zu verdanken. Elijas Schwester war vor fast zwanzig Jahren, in einem zarten Alter von gerade sieben Jahren, verschleppt, vergewaltigt, verstümmelt und dann vor der Haustür ihrer Eltern abgelegt worden. Der Täter wurde nie gefunden.
Der Fall hatte trotz seiner Grausamkeit kaum Wellen geschlagen, denn damals war Elija nur der älteste Sohn einer armen russischen Einwandererfamilie gewesen, die an dem Verlust zugrunde ging. Und immer wenn sich ihr Todestag näherte, wurde Elija nostalgisch und mied eine bestimmte Art von Frauen. Frauen wie Melody, eine kleine Angestellte, die während der Tagesschichten die Bar auffüllte und sich eigentlich um die Buchführung kümmerte. Sie gehörte, ähnlich wie Luna, eher zu den niedlichen Frauen war aber bei weitem nicht so süß wie Coles aktuelles Babygirl, das gerade neben ihm saß. Sie war süß, unfassbar hübsch und unvoreingenommen. Cole hatte selbst schon einmal darüber nachgedacht sich an sie heranzumachen. Melody würde ein gutes Babygirl abgeben, aber niemand wagte sich an sie heran, denn Elija wachte mit Argusaugen über diese Frau – hatte sich ihr selbst aber nie genähert. Scheiße er hatte nicht einmal ein Wort mit hier gewechselt, dennoch verfolgte er sie wie ein verdammter Stalker, es sei denn es ist diese Zeit im Jahr. Da mied er sie, als hätte sie die Pest.
„Na gefällt er dir?", fragte Zed neben Luna, dessen Blick immer noch fasziniert auf Elija und seinem aktuellen Spielzeug lag. Ihre Atmung ging etwas zu schnell, ihre Lippen waren leicht geöffnet und sie hatte ihre Schenkel so dicht zusammengedrückt als würde sie damit die Lust verdrängen können, die unweigerlich in ihr aufstieg.
„Er?", fragte Luna, japsend und alleine der klang ihrer Stimme sorgte dafür, dass Cole sie küssen wollte. Es war merkwürdig, wie einnehmend diese Frau wirken konnte und es war noch merkwürdiger, das er diesmal nicht der Einzige zu sein schien. Zed ließ nie eine Frau nahe genug an sich heran um Gefühle aufzubauen, Cole selbst tat das viel zu oft. Und er bezahlte dafür jedes Mal mit einem Stück seines Herzens.
„Elija. Aber ich gebe dir einen Rat: Halt dich von ihm fern, sonst landest du im Schlund der Hölle. Er ist der Teufel persönlich und er verschlingt dich mit Haut und Haaren!", verkündete Zed mit einem ernsthaft warnenden Unterton, den Luna ziemlich ernst nahm. Ihre Augen wurden ängstlich und sie schluckte, bevor eine Gänsehaut ihre Arme bedeckte.
Eigentlich war genau das Coles Einsatz. Sie zu beruhigen war normalerweise sein Anteil des Spiels, aber er saß einfach nur da und beobachtete Zed und Luna eingehend. Es war faszinierend. Zed schenkte ihr seine volle Aufmerksamkeit und seine Augen blitzten so gierig, wie Cole es noch nie gesehen hatte. Da war ernsthaftes Interesse in seinem Gesicht zu erkennen und das, obwohl es doch immer Cole war, der sein Herz verlor. Vertrauen war ein zweischneidiges Schwert und wenn eine Frau ihm das gab und er das Gefühl hatte, dass es genügen könnte, um sie zu halten, passierte irgendetwas, was alles zu nicht machte. Es wäre einfach zu behaupten, dass Zed die meisten Frauen nach einer Weile vertrieb, weil er die Lust an ihr verloren hatte. Aber das passierte nur dann wenn auch Cole sich irgendwann langweilte. Nein, er war es selbst. Es war der Moment in denen die Frauen erkannten, dass hinter seiner sympathischen und schönen Fassade etwas Unheimliches lauerte, etwas, dass man nicht kontrollieren konnte und das dazu fähig war sie in den Wahnsinn zu treiben. Seine „Überredungskunst" kannte kaum Grenzen und sie würde auch bei Luna irgendwann Unbehagen hervorrufen. Dann würde sie gehen und er wäre verletzt – wie immer. Es war stolz gewesen, der Cole davon abgehalten hatte zu Luna zu gehen und sie abzuholen. Solange bis Zed ihn quasi dazu gezwungen hatte. Es war Stolz, verletzte Eitelkeit und ... Angst. Angst wieder einmal zu fühlen, wieder einmal zu lieben und wieder einmal verletzt zu werden. Egal wie viel Vertrauen er sich bei einer Frau erarbeiten würde, es würde nie reichen um ihr zu versichern, dass er ihr niemals etwas tun würde. Letztendlich würden sie Angst haben. Immer.Cole schluckte den Klos in seiner Kehle herab und fragte sich, ob es fair war, Luna auf diese unvermeidliche Bahn zu führen. Er selbst würde ohne zu zögern einmal mehr ein Stück seines eh schon verkümmerten Herzens geben, um es wieder einmal zu riskieren, verletzt zu werden. Aber wäre es fair Zed gegenüber? Irgendetwas berührte Luna in ihm, sonst wäre er nie so versessen darauf gewesen sie zurückzubekommen. Sollte Cole sich nicht lieber zurückziehen, damit sein bester Freund, den Mann den er als seinen Bruder betrachtete, eine Chance auf Glück hatte?
Zed verbarg nicht viel. Er war genau der schwer zu knackender Stinkstiefel, den er hier präsentierte. Etwas zu grob, etwas zu gemein, aber immer echt. Bei ihm würde Luna genau das bekommen, was sie sah.
Sie quietschte, lachend auf, nachdem Zed ihr noch weitere, diesmal ziemlich übertriebene Horrorgeschichten, über Elija erzählte und diesmal durchschaute sie die Lügen.
„Du lügst! Das tut er nicht!", entgegnete sie mit ein Lächeln und Zed reagierte wie er immer reagierte. Er packte ihr Kinn und zog es etwas zu grob an sich heran.
„Du bezichtigst mich der Lüge, Babygirl? Das bringt dir drei Schläge auf seine süße, kleine Pussy ein!", verkündete er und Cole zuckte überrascht zusammen, als Luna sich automatisch an ihn drückte. Ihm Vertraute, wie sie es wollte und mit diesen großen, ängstlichen Augen zu ihm hinaussah.
„Er wird mich doch nicht wirklich ...dort ... schlagen", wisperte sie und Cole schmunzelte, legte eine Hand an ihre Wange und erlaubte es sich seine Zweifel beiseite zu schieben und sich wieder im Spiel zu verlieren, dass ihm vorgaukeln würde, dass es eine Chance für ihn gab.
„Süß, dass du es nicht mal aussprechen kannst. Sag es, Babygirl, sag: Pussy!", forderte Cole so ruhig und gelassen, dass ihre Augen etwas glasig und träumerisch wurden. Aber es genügte nicht, sie kaute auf ihre Unterlippe herum und schüttelte dann den Kopf.
„Du widersetzt dich? Wirklich? Du läufst weg, beschwerst dich über dein Getränk, bezichtigst Zed der Lüge und nun weigerst du dich? Babygirl, das ist keine gute Idee. Wie soll ich dich beschützen, wenn du so ein unartiges Mädchen bist, hm?", fragte Cole sanft aber in seine Stimme lag eine strenge, die dafür sorgte, dass sich ihre Pupillen leicht weiteten und sie ihre Schenkel weiter zusammen drückte.
„Sie verdient keinen Schutz, sondern eine Strafe!", verfügte Zed, griff in ihr Haar und zog sie von der Sitzfläche der Couch herunter.
„Knie dich hin!", befahl er streng und Luna zögerte, weil alles in ihr Schrie sich gegen diese Tonlage zu wehren. Sie war im realen Leben nicht gerade der unterwürfige Typ, aber sie stand im Bett drauf – soviel stand fest. Der Widerstand kämpfte noch eine Weile mit ihrer Lust, dann wurde Zeds Griff so schmerzhaft, dass sie sich auf die Knie zwischen seinen Beinen sinken lassen musste, um dem Zug zu entgehen.
„Was habe ich dir gesagt passiert, wenn du nicht gehorsam bist?", fragte Zed streng und Cole spürte, wie sich sein Schwanz aufrichtete, als Luna ihn Hilfe suchend anblickte.
„Ich muss deinen Schwanz lutschen", flüsterte sie leise und dann verschwand Zeds Hand aus ihrem Haar.„Genau. Na dann, Babygirl, fang an oder ich verpasse dir ein Spanking, dass deinen Arsch noch nächste Woche in allen Farben leuchten lässt!", fauchte Zed weiter und wartete auf einen Einspruch von Cole, doch der blieb aus. Natürlich. Was gab es den auch schon daran auszusetzen?Beta: Geany
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Take it Deep, Babygirl - Seven Sins
RomanceLuna ist ein gutes Mädchen. Das war sie immer. Die Musterschülerin, die Streberin und diejenige lieber den netten Jungen von nebenan datet als den bösen, verführerischen Draufgänger. Warum sie dennoch ihrer Freundin in diese Untergrundbar folgt und...