Eingenommen

41.2K 1.3K 49
                                    

Kapitel 4

Zed
Sie flog ihm direkt in die Arme. Für eine Sekunde war er dermaßen überrascht, dass er tatsächlich keinerlei Hintergedanken dabei hatte, ihre Hüften zu umfassen und sie festzuhalten bevor sie weiter den Gang entlangstolpern konnte. Dann aber spürte er sie unter seinen Fingern. Ihre Taille war schmal, ihre Hüften verführerisch und der Duft den sie verströmte war fast so verführerisch wie der verwirrte Ausdruck, der in ihren Augen lag, als sie zu ihm herauf blickte. Ihre Schönheit aber verschlug ihm für einen Moment den Atem. Er kannte viele schöne Frauen, aber ihre schien so unverfälscht natürlich, dass es weh tat ihr ins Gesicht zu sehen. Ihre Gesichtszüge waren fast verstörend perfekt und so ideal, dass er kurz glaubte eine Puppe vor sich zu haben. Ihre Haut war glatt und wäre da nicht diese hauchdünne Narbe an ihrer Stirn gewesen, hätte er das auf ein extrem Gutes Make-Up geschoben. Doch da war kein Make-Up, kein Rouge, kein Lippenstift und nicht mal Tusche lag auf ihren langen dunklen Wimpern. Diese Frau war der Fluch ihrer Geschlechtsgenossen, ein Ideal, dem eigentlich niemand gerecht werden können sollte. Und sie war hier, bei ihm, in seinen Händen und sie war seine Beute. Ihre Pupillen weiteten sich, als sie die Gier in seinen Augen bemerkte, die ihm ins Gesicht geschrieben stehen musste. Ihr Puls raste sichtbar an ihrem Hals und sie zitterte als sie wieder schwankte, während ihr Verstand sich an die Oberfläche kämpfte und ihn erkannte.
„Du", flüsterte sie mit belegter, rauer Stimme, die Zed eigentlich nur von Frauen kannte, die gerade von einem kleinen Stelldichein aus einer einsamen Gasse kamen. Seine Mundwinkel zuckten diabolisch bei dem Gedanken, dass es seine kleine Beute so sehr erregt hatte, gejagt zu werden, bis ihm die Karte in ihrer Hand auffiel. Eine schwarze Karte...mit einer Zahl darauf, die er selbst im dämmrigen Licht des Clubs als Vier ausmachen konnte. Dann knurrte er wütend und er wusste, dass sie nicht erregt war, weil sie gejagt worden war. Sondern wegen Charleen, dieses miese kleine bisexuelle Miststück!
Das konnte doch verflucht nochmal nicht wahr sein! Es war lange her, dass er einer Frau begegnet war, bei dessen Anblick er sich tatsächlich mal wieder hungrig fühlte. Er und Cole hatten in den letzten Monaten das Gefühl, nicht mal hier so etwas wie Aufregung zu erfahren. Die Frauen waren Fad geworden, der Sex routiniert und in dem Versuch wieder einen wahren Höhepunkt zu erleben, der ihre Welt erschütterte, waren sie beide in Extreme abgerutscht, sodass es selbst für diesen Club langsam grenzwertig wurde. Dieses Mädchen war süß, die Unschuld umgab sie wie ein Schleier und er wusste fast augenblicklich, dass sie sich unter normalen Umstanden nie hierher gewagt hätte. Und diese besonderen Umstände hatten wohl nichts mit einem Mann zu tun, sondern mit einer Frau.
Fuck!
Konnte er wirklich so ein Pech haben? Gerade das eine besondere Mädchen heute Nacht war eine Lesbe? Ein Knurren entwich seiner Kehle und für einen Augenblick dachte Zed daran, seine Beute loszulassen, so wie es der Kodex von ihm verlangte. Dann aber entfuhr der Kleine vor ihm ein leises, eindeutig sexuell frustriertes Seufzen und sie schwankte wieder.
„Du hast mich verfolgt", murmelte sie und ihre Sinne schienen sich immer weiter zu benebeln. Es war nicht ungewöhnlich, dass Frauen, die zum ersten Mal hier waren, so reagierten. Die Musik war unterschwellig erotisch, die Lichter präzise so gesetzt, dass sie die Musik unterstützen und obwohl heute Abend sehr viel mehr Leute hier waren als üblich, hatten die Türsteher dafür gesorgt, dass jedem genug Privatsphäre geboten werden konnte, um ausgelassen seinen Trieben nachzugeben. Aber diese Reaktion war definitiv nicht normal.
„Bist du betrunken?", fragte Zed mit schmalem Blick, der definitiv Vorwurfsvoll sein sollte. An einen Ort wie diesen betrank man sich nicht einfach! Was glaubte sie, wo sie war? In einem dieser üblichen Nachtclubs? Das hier war verflucht nochmal das Noir und hier musste eine ungebundene Frau verdammt nochmal aufpassen, nicht an den Falschen zu geraten. Sitte, Norm und Anstand galten hier nicht, insbesondere für unterwürfige Frauen. Deswegen waren gerade bei der jährlichen Frisch-Fleisch-Party die Bedingung, dafür zu sorgen, dass keines der unbedachten Lämmchen, die sich hier her verirrten, zu viel trank. Einige Mitglieder würden das ausnutzen und damit für schlechte Publicity sorgen.
Zu ihrem Pech gehörten Zed und Cole genau zu dieser Art von Männern und obwohl alles in Zed schrie die Finger von diesem Mädchen zu lassen, konnte er einfach nicht widerstehen. Sie war hübsch, sie war süß und absolut hilflos. Und sie hatte die Karte eines anderen Premium Mitgliedes in der Hand. Eines weiblichen Premium Mitgliedes – dem einzigen weiblichen.
Wieder: Fuck.
„Ich trinke nicht! Lass mich los! Ich muss hier raus!" maulte sie etwas lethargisch und versuchte seine Hand von ihren Hüften abzustreifen. Ihre Pupillen waren noch größer geworden. Das war definitiv nicht der Alkohol und Zed packte sie einfach und schob sie gegen die nächstgelegene Wand. Sie wehrte sie kaum, schien ihn einfach nur anzustarren und wieder fluchte Zed innerlich. Er mochte es zwar, wenn seine Beute hilflos war und vielleicht leistete er sehr gerne Überzeugungsarbeit, wenn es darum ging, Frauen davon zu überzeugen sich ihm und Cole hinzugeben – das sie lesbisch war, würde an diesem Punkt nichts ändern. Aber er war kein Vergewaltiger und genau das würde er sein, wenn er sie jetzt anfasste. Sie hatte definitiv etwas eingeworfen.
„Was hast du genommen und wie zum Teufel bis du in diesem Zustand hereingekommen?" In diesem Club wurden keine Drogen vertrieben! Dafür würde er seine Hand ins Feuer legen also musste sie es bereits im Blut gehabt haben, als sie hier hergekommen war. Aber das Mädchen legte lediglich ihren Kopf schräg und sah ihn an als wäre er verrückt geworden.
„Ich habe nichts einge... wow ...deine Augen sind echt der Hammer!", brabbelte sie vollkommen neben sich und anscheinend langsam nicht mehr dazu in der Lage einen klaren Gedanken beizubehalten. Sie lehnte sich ihm entgegen und starrte mit schweren Lieder zu ihm hoch. Er wusste genau, was sie mit dieser Aussage meinte. In seinen dunkelbraunen Augen zogen sich eisblaue Linien, die ihn schon als Kind zu etwas Besonderes gemacht hatten. Als er jung war, hatte er es gehasst. Aber als er alt genug dafür wurde, hatte er mit einem gewissen Vergnügen festgestellt, welche Wirkung diese Augen besonders auf das weibliche Geschlecht ausübten. Seine Beute war da keine Ausnahme. Sie verlor sich in den eisblauen Linien und kam ihm dabei so nahe, dass ihr Duft ihn gefangen nahm. Ihre Aura war intensiv. Sie hüllte ihn ein, zog ihn zu sich und kurz fühlte er sich selbst wie die Beute. Ein verwirrender Gedanke, den er sofort zur Seite schob.
Zed zog eine dunkle Augenbraue nach oben und war froh, dass er Cole aus den Augenwinkeln auf sie zukommen sah, bevor er tatsächlich der Versuchung erlag und sie sich tatsächlich nahm. Ihr hübscher praller Mund verzog sich zu einem unsicheren Lächeln und in dem Augenblick, als ihre dunklen Locken über ihre Schultern glitten und ihre Halsbeuge freigaben, war in ihm der Drang erwacht seine Zähne in ihr zu versenken. Ihre hängenden Lieder waren einladend, ihre üppigen Brüste drängten sich gegen ihr niedliches Kleid und sie machte nicht wirklich den Eindruck, als würde es sie stören, dass er sie einfach weiterhin gepackt hielt. Sie sah ihm einfach in die Augen und wurde erst wieder aus ihrem Bann befreit, als Cole sich mit einem breiten Grinsen neben sie beide stellte.
„Du hast das flüchtige Reh erlegt. Na, wenn das kein Festmahl gibt", grinste der Blonde breit und versuchte das Mädchen mit seinem Charme einzuwickeln. In einer trägen Geschwindigkeit richtete sie ihr Gesicht in seine Richtung und Cole bemerkte ebenso wie Zed, dass die Kleine unter Drogen stand. Sie hatten beide genug Menschen zu Gesicht bekommen, die Drogen genommen hatten. Er selbst in seiner Tätigkeit als Arzt und Cole als einer der Männer, die als Polizist versuchten die Straßen von Atlanta sicherer zu machen. Dabei gehörte keiner von ihnen wirklich zu den Guten.
„Sie sagt, sie hat nichts genommen", erklärte Zed knurrend und als das Mädchen sich ihm wieder zuwenden wollte, packte Cole ihr Kinn und drehte ihr Gesicht wieder zurück zu ihm. „Stimmt das, Babygirl? Du hast nichts genommen? Wenn du uns anlügst, wird es Konsequenzen haben. Also sei lieber ein braves Mädchen und sag uns die Wahrheit!", forderte Cole sanft aber mit der typischen Eindringlichkeit, mit der er von jeden ihrer Spielzeuge Gehorsam verlangte. Sie sah ihn lange an und Zed spürte wie die Erregung ihren Körper erschaudern ließ. Auf ihren Armen bildete sich eine Gänsehaut und ihr Puls beschleunigte sich weiter, während sie ihre Hände in Zeds T-Shirt krallte und ihre Lippen befeuchtete. Und da wusste er, dass dieses Mädchen mindestens genauso sehr auf Männer stand wie auf Frauen, solange sie dominant waren.


Beta: geany ^^

............................&...................................&...................................

Bildungsauftrag: GEHT WÄHLEN!!!!!!!!

persönlicher Zusatz: Möglichst aber niemanden der für Artikel 13 gestimmt hat ODER die AFD. Danke

persönliche Anmerkung zum Zusatz: Wählt wen ihr für richtig haltet aber geht Wählen ODER macht euren Stimmzettel ungültig, sonst wählt ihr trotzdem...(so funktionieren nämlich statistische Hochrechnungen, auch wenn ihr das nicht hören wollt -.-)


Take it Deep, Babygirl - Seven SinsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt