anbahnender Konflikt

26.9K 1K 15
                                    

Kapitel 27

Zed

Er empfand Wut, so unendlich viel Wut, dass er sich nicht zurückhalten konnte. Irgendwo in seinem Hinterkopf wusste er, dass Cole sein Freund war, sein einziger Freund. Aber das was er sagte, gefiel ihm ganz und gar nicht. Er wollte Luna für sich und er, Cole, stand ihm dabei im Weg. Cole log, er hatte zwar einmal geschworen ihn niemals zu belügen aber woher sollte er wissen, dass er sich daran hielt? Cole war ein guter Lügner und er war ein guter Strippenzieher, er manipulierte alles und jeden um sich herum, warum sollte Zed da die Ausnahme sein? Warum sollte er ihm glauben?
„Zed, komm wieder runter, Bruder. Zwing mich nicht dazu dir Verstand einprügeln zu müssen", sagte Cole und Zed musste lachen. Cole wurde selten handgreiflich, es war niemals wirklich notwendig gewesen, dafür hatte er sein hübsches Gesicht und diese Aura, die jeden in Sicherheit wiegte. Aber er konnte es natürlich, das gehörte zur Polizeiausbildung. Dennoch glaubte Zed nicht eine Sekunde daran, dass Cole ihm, der Kerl der sich in seiner Teenager Zeit fast wöchentlich geprügelt hatte auch nur ansatzweise...
Der Boden kam auf ihn zu, Schmerz brach in seiner Schulter aus und er hörte wie die Muskeln seines Armes wegen der schmerzhaften Belastung ächzten, dann schlug seine Stirn gegen den Fliesenboden und seine Nase musste ein weiteres Mal ein Trauma erleiden. Wie eine Woge erfüllte ihn das Gefühl und machte seinen Verstand fast so klar, wie in dem Momenten wo er den Schmerz zufügte. Er war nicht wirklich ein Masochist, er brauchte ihn nur um die Kontrolle über sich selbst und andere zu erlangen. Schmerz war Klarheit. Schmerz war gut.
„BERUHIG DICH, VERDAMMT!", brüllte Cole ihm ins Ohr. Cole brüllte nicht, er war der Ruhige von ihnen, derjenige der aufpasste, dass Zed nicht über die Stränge schlug und derjenige der dafür sorgte, dass die Frauen blieben, selbst wenn sie Angst bekamen. Sie blieben nicht, weil Zed es wollte, sondern weil sie Cole vertrauten. Er selbst war nicht dazu in der Lage eine Frau zu halten, nicht mal für mehr als eine Nacht, er war zu brutal mit ihnen, zu aggressiv. Er brauchte Cole und Cole brauchte ihn den so manipulativ der Dreckskerl auch war, er hatte seine eigenen Probleme und eines davon war, dass er sich extrem schnell in jede Frau verschoss, die ihm Vertrauen entgegenbrachte. Denn er war süchtig danach. Sein Herz lag ganz offen in seiner Brust, für jeden Greifbar, für jeden angreifbar und der Strippenzieher wurde zur Marionette.
Frauen bemerkten so etwas, es schien eine Art Instinkt zu sein. Sie nutzen das aus, sie fingen an damit zu spielen aber das durften sie nicht, denn wenn Cole sich seinen Strippen einmal bewusst wurde, wurde aus seiner Liebe Hass und aus seinem Honig Gift. Wenn das passierte war er eindeutig der Gefährlichere von ihnen beiden, es lag dann an Zed dieses Mädchen zu vertreiben, damit es nicht unter die Räder kam. Doch wie sollte er das tun, wenn er es doch war, der den Verstand verlor.
„Ich will sie für mich allein", hauchte er Cole entgehen, kraftlos und fassungslos, dass es jemals so weit gekommen war. Es war verrückt, er kannte sie kaum und vor allem wusste er um Coles Antwort, noch bevor er sie selbst kannte.
„Du kannst sie nicht Halten, du wirst sie zerstören", sagte er und Zed wusste, dass er recht hatte. Und es tröstete ihn, das Cole bei diesen Worten ein Gesicht zog, als hätte er auf etwas Saures gebissen. Er sagte ihm die Wahrheit, auch wenn sie ihm selbst nicht gefiel. Cole war sein Freund, er würde ihm Luna überlassen wenn sie bei ihm sicher gewesen wäre, wenn er sie nicht zerstören würde. Aber etwas musste er dabei noch erfahren.

„Was ist mit dir? Willst du sie auch?", fragte er und Coles Gesicht wurde hart wie eine Steinwand, dass passierte immer, wenn er versuchte sein Herz zu verschließen damit es niemand verletzen konnte. Er war empfindlicher als er allgemein wirkte.
„Ich kann sie nicht allein haben, genauso wie du. Wir sind das Sicherheitsnetz für den jeweils anderen", das stimmte, war aber nur die halbe Wahrheit. Das Zed sie zerstören würde konnte niemand ändern, es war er selbst der das ganze zum Eskalieren brachte aber Coles Verhalten war lediglich eine Reaktion auf die der Frauen. Wenn Luna nicht irgendwelche schmutzigen Tricks versuchte einen Keil zwischen sie zu treiben, es nicht ausnutzen würde, das Cole Gefühle für sie entwickelte, könnte es klappen.
„Nicht wirklich. Sie wollte es uns nie, sie hat kein Interesse daran dich zu manipulieren", sagte Zed und Cole lachte bitter auf.
„Und deswegen kann ich sie allein haben, Zed? So läuft das nicht. Es ist immer ein Geben und Nehmen, momentan gibt sie mehr als sie bekommt, weil sie nichts weiter will. Aber, sobald sie anfängt die Rechnung auszugleichen wird es gefährlich für sie. Wir werden Spaß mit ihr haben und es wird sein natürliches Ende nehmen mein Freund, sowie immer", erklärte Cole mit fester Überzeugung und Zed konnte nur ahnen ob dieser denselben Stich im Herzen verspürte und diesen leisen Zweifel daran, ob sie es schafften sie tatsächlich loszulassen.
Cole erhob sich von ihm und ermöglichte Zed aufzustehen, gerade rechtzeitig um einen betrunkenen Typen Platz zu machen dem ein breites Lächeln im Gesicht stand. Sie kannten ihn, er war irgendein reicher Aktionär der hier immer bereits angetrunken erschien. Kein Premium-Mitglied aber definitiv niemand unbedeutendes. Zed mochte ihn nicht, er ging mit seinen Frauen nie sanft um, schien sie mehr zu verachten als alles andere, erniedrigte sie und schenkte ihnen keine Lust für ihre Unterwürfigkeit. Das war nicht richtig, aber er und Cole bekamen selten etwas davon mit. Die Orte, an denen er sein krankes Spiel spielte, waren die untersten Etagen, die tieferen Kreise der Hölle.
„Na sieh mal einer an, ihr seid ja noch da. Ich dachte, ihr habt es für heute Nacht beendet", sagte er und kicherte leise vor sich hin bevor er zu den Männerklosetts ging, seinen Schwanz rausholte und pinkelte.
„Warum sollten wir?", fragte Cole, der wahrscheinlich mehr zwischen den Zeilen lass als Zed. Warum dieser Dreckskerl irgendetwas Tat war ihm stattdessen ziemlich egal, er war es nicht wert.
„Weil ihr euer Spielzeug weggegeben habt. Das ist ein neuer Rekord, würde ich meinen. Es hat noch nie eine nach nur ein paar Stunden mit euch aufgegeben aber danke für euere großzügige Spende an den Club, wir werden viel Spaß mit ihr haben!", grinste der Kerl abfällig und leckte sich seine wulstigen Lippen.
„Ihr lasst die Finger von ihr, sie trägt unser Halsband und..."
„Tut sie nicht", unterbrach er Cole wieder schelmisch und beendete seinen Toilettengang mit einem noch höhnischeren Grinsen.
„O, dann habt ihr es gar nicht abgemacht, sondern sie selbst. Das ist ja lustig aber kein Wunder. Wenn ihr hier drinnen einen Plausch haltet würde sich wohl jede Frau nach Ersatz umsehen", lachte er, ging gemütlich zu dem Waschbecken und Zed ballte gerade die Faust um ihm eins überbraten als Cole das Ausmaß dieser Situation als erster begriff und einfach losstürmte.
Dann fiel der Groschen auch bei Zed und stürmte seinem Freund hinterher. Dieses dumme, dumme Mädchen. Ohne das Halsband war sie hier drinnen tatsächlich Freiwild und ein „Nein" wurde hier nicht als Protest betrachtet. Sie kannte die Regeln nicht.

Beta: Geany

Take it Deep, Babygirl - Seven SinsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt