Kapitel 5

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Mein Handy schrillt. Ich schaue aufs Handy und checke die Uhrzeit 6:50
Wer ruft mich bitte jetzt an.

Unbekannte Nummer steht da.
Eigentlich gehe ich ja so gut wie nie Ran doch diesmal habe ich ein anderes Gefühl. ,,Halo" sage ich verschlafen in den Hörer.

,,Esmeeee, guten Morgen Sweety" trällert Francesca. ,,Fran, weißt du das du mich gerade aus meinem Schlaf gerissen hast"sage ich und lasse mich wieder ins Kissen sinken.

,,Hey schon vergessen, heute ist Familienfeier und da müssen wir top angezogen sein, deswegen machst du dich jetzt sofort auf den Weg zu mir damit wir noch ein bisschen quatschen können und uns dann fertigmachen" rattert sie ihre Liste von endlosen Sachen ab.

,,Aber- will ich protestieren doch sie hat schon längst aufgelegt. Toll. Danke Fran. Noch nicht Mal angezogen und gefrühstückt und schon soll ich zu dir kommen.

Wisst ihr das ich überhaupt kein Morgenmensch bin. Denn wer mich weckt der wird den nächsten Tag nicht überstehen.

Da mich aber Fran angerufen hat ist es eigentlich nicht so schlimm.

Ich ziehe mir schnell eine graue Jogginghose und ein Batman Shirt an und sprinte aus meinem Haus.

Nach 10 min. Joggen bin ich an Francesca's Haus und Klingle gerade.
Eine etwas ältere Frau mit dunkelbraunen fast schwarzen Haaren und einem Lächeln im Gesicht macht sie mir die Tür auf.

,,Hola ich bin Linda, Francesca's Mutter freut mich dich kennenzulernen Esmé "

,,Die Freude liegt ganz meinerseits Frau
Pabló. Sie lächelt mich an. ,,Nenn mich doch bitte Linda liebes" sagt sie und schließt mich in ihre Arme.

Ich fühle mich ein bisschen unwohl da ich mit meinen Schlabberklamotten keinen so guten Auftritt hinterlasse, doch Linda scheint das Recht egal zu sein.

,,Mamá, du erdrückst noch Esmé" sagt Fran und schließlich lässt Linda von mir ab so das Fran mich umarmen kann. ,,Toll, das du so schnell kommen konntest. Ich weiß es ist noch sehr früh nur wir müssen uns doch top Stylen wenn wir später zu Dávid fahren."

,,Wir fahren woandershin" Frage ich sie und hebe skeptisch eine Augenbraue.
,,Ehm..ja sorry. Dávid ist ein Freund von Papá und er wollte das wir bei ihm am See feiern."

Wow, am See. Wenn Francesca's Haus schon so wunderschön ist dann Frage ich mich wie wohl Dávids Haus aussieht.

,,Komm nach oben, du musst dir was von mir aussuchen" sagt sie und schleift mich die Treppe nach oben. Als wir in ihrem Zimmer stehen bin ich wiedermal beeindruckt. Sie hat einen Begehbaren Kleiderschrank und ihre Wände sind in einem zarten Pfirsich gestrichen.

In der Mitte steht ein großes Himmelbett, dann noch einen riesengroßen Schrank, eine Kommode, einen Schreibtisch, viele Regale an den Wänden und eine große Discokugel.

Alles in allem sieht es einfach nur großartig aus.

,,Fran, ich habe meine Klamotten Zuhause vergessen" sage ich und will gerade wieder losgehen als sie mich am Arm packt. ,,Klamotten und Zahnbürste und alles kann ich dir geben."

,,Vielen Dank" sage ich und umarme sie.
,,Für dich doch immer"

,,Komm jetzt in meinen Kleiderschrank, ich hab was hammermäßiges für dich"
Sie denkt echt an alles. Aber genau auf ihre Art habe ich sie doch so gern.

Als wir in ihrem begehbaren Kleiderschrank stehen wühlt sie gerade in ihren Klamotten und holt für mich ein wunderschönes weißes Sommerkleid und Schwarze Ballerinas und dazu noch eine Silberkette.

Für dich holt sie ein gelbes Sommerkleid raus und weisse Ballerinas und dazu eine silberne Clutch.

Als wir in die Kleider und Ballerinas geschlüpft sind bewundern wir beide uns in ihrem riesengroßen Spiegel.

,,Wow, Fran du siehst hammermäßig aus" sage ich und zupfe an meinen Haaren. ,,Du siehst der Hammer aus."

,,Ich Wette wenn Diego dich sieht da-
Ich unterbreche sie. ,,Bitte sprechen wir nicht darüber. Der kuss war ein Fehler okay?".

Sie merkt das ich nicht darüber sprechen will und umarmt mich einfach. Genau das was ich die ganze Zeit Wircklich gebraucht habe.

In solchen Momenten fehlt mir Mamá einfach zu sehr. Ich würde ihr gerne von Diego und mir erzählen und sie fragen was ich jetzt zu tun habe aber sie ist nicht da. Wird es nie wieder sein.

Aber ich weiss das ich sie für immer in meinem Herzen tragen werde.

,,Es ist 7:45 Uhr" sagt Fran. ,,Komm ich möchte dir die Haare machen." Gemeinsam gehen wir zu ihrer Schminkecke und sie manövriert mich auf einen Hocker.

,,Darf ich dir die Haare glätten, du würdest sicher super aussehen" ein Lächeln von mir reicht und sie schnappt sich das Glätteisen und fängt an Meine Haare zu machen. Sie hat mich gebeten die Augen zuzumachen und sie erst wieder zu öffnen wenn sie ,,Jetzt" sagt.

Ich merke das sie mich auch noch anfängt zu schminken und halte brav die Augen zu obwohl ich beinahe Plätze vor Neugier.

Ich spüre das sie mir noch Ohrringe an meine Ohren macht und dann ihre Hände wegnimmt. Ich möchte gerade die Augen aufmachen aber sie hält schnell noch meine Augen zu und und sprüht mich mit irgendetwas ein was stark nach Vanille riecht.

Hmm. Mein Lieblingsduft. ,,Jetzt" sagt Francesca und ich öffne die Augen.
Und was ich da im Spiegel sehe kann ich kaum in Worte fassen. Meine Haare sind komplett geglättet und sie hat meine Augen mit rosanen Lidschatten gemacht und meine Wimpern getauscht. Als letztes hat sie noch meine Lippen mit einem Lippenstift in der Farbe von Pfirsich geschminkt was echt der Hammer aussieht.

,,Das i-ist..so..wunderschön" stottere ich und falle ihr um den Hals. Jetzt erst sehe ich meine Ohringe. Es sind zwei kleine silber goldene Flügel die so wunderschön sind.

Ich warte noch geduldig bis Francesca ihre Haare gemacht hat. Wow, mit gelockten Haaren sieht sie einfach nur ,,heiß" aus. Jeder Junge wird bei ihrem Anblick sicherlich die Kinnlade runterfallen. Dazu hat sie sich noch genauso geschminkt wie ich, was uns vom Gesicht her einbisschen ähnlich sehen lässt.

Als sie fertig ist gehen wir gemeinsam die Treppe runter und da erwartet uns auch schon Linda und neben ihr steht ein Mann, der wohl ihr Vater ist.

Als er mich erblickt weiten sich seine Augen. ,,Du.."sagt er und dabei guckt er mich ganz intensiv an. ,,Du siehst..deiner Mutter Emmilia so ähnlich.

Ich bleibe wie angewurzelt stehen. Emmilia. Meine Mamá. Francesca und ich sehen ihren Vater geschockt an.
,,Woher k-kennen..sie meine Mutter?"
,,Komm, mein Kind"  sagt Linda und schiebt mich als wir unten sind ins Wohnzimmer auf die Couch.

,,Jetzt erzählen sie" fordere ich und halte stark meine Tränen zurück.

,,Deine Mutter..sie hat bei einer wichtigen Organisation gearbeitet" sagt Francescas Vater. ,,Meine Mutter..war Polizistin" sage ich.

,,22.6 2016"sagt ihr Vater. Ihr Datum. Warum weiss er ihr Todesdatum?
,,Luigi, es ist Zeit das Esmé und unsere Tochter beide die Wahrheit erfahren" sagt plötzlich Linda.

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