Kapitel 18 - Pfannkuchen

1.7K 68 0
                                    

Kapitel 18:

Als ich aufwache, ist Moritz verschwunden. Ein kleiner Zettel auf dem Nachtisch verrät mir, dass er beim Training ist. Der hat doch bestimmt einen Kater. Oh gott, dürfen Fußballer überhaupt so viel trinken? Neben dem Zettel liegt eine Tablette und ein Glas Wasser. Danke Mo. Ich schlucke die Aspirin und trinke das Wasser auf, ehe ich die Decke zurück werfe und nach unten torkle. Auch die anderen Jungs sind beim Training. In der Küche schenke ich mir erstmal einen Kaffe ein. Danach hole ich mir Eier und Milch aus dem Kühlschrank und Mehl aus der Vorratskammer. Noch immer mit leichten Kopfschmerzen, mache ich mich ans Werk. Pfannkuchen. Ich gebe Eier in eine Schale und möchte gerade Milch hinzu gießen möchte, da poltert es im Flur. Es ist doch keiner hier. Ich bin alleine. Ein Einbrecher? Bewaffnet mit der Pfanne, wo ich eigentlich den Pfannkuchen drin machen möchte, schleiche ich Richtung Flur. Ich fühle mich wie in einer dieser schlechten Hollywoodfilmen. Um dieses Gefühl zu unterstreichen, brülle ich einmal laut: „geh weg. Ich bin bewaffnet." Und wie ich bewaffnet bin. Mit einer Pfanne. Super Fenna, du kannst die weibliche Bond werden. Ich bekomme keine Antwort. Was, wenn der auch bewaffnet ist? Mit einem Gewehr? „Wer ist da? Ich rufe die Polizei" drohe ich. Soll ich ein Blick um die Ecke wagen? Aber was wenn der Typ darauf nur wartet?! „Ich bin sofort weg" bekomme ich endlich die Antwort. Ach, super, wenn der Einbrecher gleich weg ist, kann ich ja ruhig meine Pfannkuchen weiter machen. Die Stimme gehört definitiv zu einer weiblichen Person. Aber es wäre doch kein Hollywoodfilm, wenn ich nun nicht um die Ecke gucken würde. Langsam bewege ich mein Kopf immer mehr Richtung Flur. Mit Herzklopfen linse ich um die Ecke. „Hey Fenna" werde ich begrüßt. Nadine. Ich starre sie wie blöd an. Und sie starrt mich wie blöd an, aber das ist auch verständlich. Ich umklammere noch immer die Pfanne. Ach Fernna, wie dumm bist du eigentlich?! Sie hat doch hier geschlafen. „Hey Nadine. Das mit dem Einbrecher war nur Spaß, versteht sich. Hunger?" überspiele ich geschickt die Situation. Sie lacht einmal kurz auf und nickt dann eifrig: „Hahaha. Ich dachte schon, du meinst das ernst" Ich doch nicht. Sie zieht ihre Pumps wieder aus und folgt mir dann in die Küche. Ich stelle die Pfanne wieder zurück auf den Herd, während sie sich elegant auf den Barhocker schwingt. Wieso kommen da alle so elegant drauf, nur ich nicht?! Ich bereite schnell einen Pfannkuchen zu und serviere ihr den. Als ich meinen auch fertig habe, klettere ich mit dem Teller auf den bestimmt 100 Meter hohen Hocker. Nicht elegant, versteht sich. „Was ist diese Viola eigentlich für ein Mensch?", lenke ich auf das gestrige Ereignis an. Sie mampf freudig weiter: „Sie denkt immer sie ist die tollste und alle Jungs stehen auf sie. Sie möchte immer den Ton angeben. Ich kenne sie nun seit dem Kindergarten, aber diese Tussitour fing erst vor einem Jahr ungefähr an". Ich frage weiter, wieso sie da denn noch nicht die Freundschaft beendet hat. „Ich habe es oft versucht, aber sie hat mich immer wieder rum gekriegt. Weißt du, ich bin so ein Mensch, der in allen anderen nur positives sieht. Wenn mal scheiße passiert, dann war es ein Ausrutscher oder so, aber nie Absicht. So denke ich, ist ziemlich scheiße. Und wenn ich die Freundschaft auch beendet hätte, ich habe keinen außer sie. Dieses Jahr habe ich mein Abi gemacht. Kein Mädchen möchte uns, wegen Viola" Nadine ist ganz anders als Viola. Nett und herzlich und keine Schlampe. Es ertönt wieder lautes Gepolter. Damit ich nicht noch eine Bondszene hinlege, bleibe ich sitzen. Ein Mädchen steckt den Kopf zur Tür hinein. „Hey. Ich geh dann mal los. Grüßt Leo" verabschiedet sie sich. Das Mädchen ist gestern mit uns von der Disko mit nach Hause gekommen. „Möchtest du nicht auch einen Pfannkuchen?" biete ich ihr freundlicherweise an. Sie wirft prompt ihre Tasche auf den Boden und setzt sich zu uns an den Tresen. Ich springe vom Hocker und mache für uns alle noch eine Ladung Pfannkuchen. Das Mädchen stellt sich als Jasmin vor. Wir unterhalten uns über Leonardo, Moritz und Erik. „Ihr hattet gestern Abend wohl viel Spaß", grinse ich die beiden frech an. Sofort laufen sie knallrot an. „So laut?", stammelt Jasmin. Ich nicke leicht. „Entschuldigung", stottert Nadine, worauf ich nur in lautes Gelächter ausbreche. Nach einer weiteren Ladung Pfannkuchen verabschieden sich die beiden Mädchen. Ich räume die Sachen weg und gehe anschließend wieder nach oben. Dort gucke ich als erstes auf mein Handy.

‚Puff-WG'

Leo: Heyy Fennilein. Wir kommen um 12 ungefähr wieder. Haben dich lieb. Sei nicht zu mies zu Nadine und Jasmin, auch wenn sie deinen Schlaf gestört haben :D

Ich: Ich habe denen 3 Pfannkuchen gemacht. Die sind genehmigt :D Ich euch auch<3

‚Bruderherzz'

Felix: Heyy. Ich bin in einer Stunde da.


Scheiße, da war doch was. Fuck. Die Nachricht hat er mir vor einer viertel Stunde geschickt. Ich bin so eine schlechte Schwerster. Schnell räume ich mein Zimmer auf und beseitige die Kleidungsstücke aus dem Flur. Die Küche und das Wohnzimmer sind schon aufgeräumt. Vorwurfsvoll streife ich mir ein Tshirt und eine Hose über und binde meine Haare zu einem chaotischen Zopf. Ich schnappe mir mein Handy, Geld und die Schlüssel und springe aus dem Haus. Mos Auto steht da so einladend. Kurz entschlossen sprinte ich zurück ins Haus und wechsle die Schlüssel. Ich brauch 5 Minuten zum Bahnhof und habe noch 10 Minuten bevor Felixs Zug ankommt. Ich schwinge mich ins Auto und fahre los. Was meckern die denn alle um meinen Fahrstil? Ich bin 2 Minuten früher da! Triumphierend werfe ich ein Blick auf die Uhr. 11: 46Uhr. Ich suche schnell das richtige Gleis und setze mich dort erschöpft auf einen Sitzplatz. Pünktlich um 11: 53 Uhr trudelt der Zug ein. Tausend Menschen steigen aus. Dann endlich entdecke ich meinen kleinen Bruder. Ich springe auf und renne auf ihm zu. Er stellt den Koffer ab und breitet die Arme aus. Die anderen Menschen denken wahrscheinlich wir wären ein Paar. Ich springe ihm in die Arme und knuddle ihn ab. „Du hast vergessen, dass ich komme, stimmts?" grinst er mich an. „Woher weißt du das?" frage ich beschämt. „Ich kenne dich doch Schwesterherz. Ach Fenna, ich habe dich so sehr vermisst" erzählt er mir. „Ich dich auch" gebe ich zurück. Zusammen schlendern wir übern Bahnhof zum Parkplatz. „Wo hast du geparkt? Ich sehe dein Auto nirgends" meint mein kleiner Bruder. Grinsend erkläre ich ihm, dass ich mir Moritzs Auto ausgeliehen habe. Ich zeige auf das teure Auto. Felix Augen leuchten auf. „Und Moritz hat dir echt erlaubt, dass DU damit fahren darfst?" fragt er verwundert. Ich schaue ihn protzig an. „So halb. Wir fahren nun nach Hause". Er schwingt sich auf den Beifahrersitz. Ich starte den Motor und fahre nach Hause. „Oh mein Gott, Fenna. Du hast mein Auto" Moritz stürmt aus dem Haus und rennt auf uns zu. Aber anstatt meinem Bruder oder mich zu begrüßen, fängt er an sein Auto zu streicheln.

die WG - (Moritz Leitner Fan Fiction)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt